Gänzlich instrumental ist Herr Varjosielu auf seiner neuesten HÄIVE-Veröffentlichung, einer dreisöngigen EP, unterwegs, doch ansonsten ist die musikalische Entwicklung seines Babys recht logisch verlaufen. Auch auf „Saimaata Ei Sanoilla Selitä“ zelebriert der finnische Multiinstrumentalist mit seinem Ein-Mann-Projekt eine stimmungsvolle Symbiose aus atmosphärischem Skandinavien-Metal, der irgendwo bei folkigsten AMORPHIS, IN FLAMES' Folk-Anleihen aus der „The Jester Race“-Ära und Black Metal sein Zuhause hat, aber auch bei Baumkuschler-Musik aus dem TENHI/HEDNINGARNA-Dunstkreis.

Die Nummern (im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Songs wurden diesmal schlichtweg mit „I“, „II“ und „III“ betitelt) sind allesamt schön anzuhören, die Melodien wissen mit schönen Verläufen zu bezaubern, und auch die glasklare Produktion erfüllt sämtliche Qualitätsansprüche, doch im Endeffekt bietet das 21-minütige Plastikscheibchen zu wenig Hinhörfutter, wodurch sich schnell eine Abnudelung (cooles Wort, oder?) einschleicht.

FAZIT: Hübschen Folk Metal hat Varjosielu durchaus auf Konserve gebannt, aber irgendwie wirkt diese EP zu beiläufig, als dass sie beispielsweise langfristig als „Kopfhörer auf, Augen zu!“-Kost taugen würde. Dafür müsste in den drei Stücken schlichtweg mehr passieren.