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Finntroll: Nifelvind (Review)
Artist: | Finntroll |
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Album: | Nifelvind |
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Medium: | CD | |
Stil: | Humppa Folk Metal |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 45:45 | |
Erschienen: | 19.02.2010 | |
Website: | [Link] |
Ein eisiger Wind geht durch die finnischen Wälder, wo ein paar Trolle an dampfenden Kesseln hocken und ein reichhaltiges Humppa-Folk-Metal-Süppchen kochen. Jener „Nifelvind“ weht nun auch zu uns herüber, um in dieser ach so frostigen Jahreszeit dafür zu sorgen, dass auch ja kein Tanzbein oder Nacken einfriert.
Mit dem bezeichnenden Intro 'Blodmarsch' treten FINNTROLL ihren fünften Eroberungsfeldzug im Name des Folkloristischen Metals an und verteidigen ihre Stellung trotzig gegen dessen alliierte Feinde. Trotz des beständigen band(ur)typischen Sounds langweilt „Nifelvind“ keineswegs. Die Songs sind sehr abwechslungsreich geraten. Sie variieren sowohl in Tempo und Instrumentierung als auch im Gesang. Trotz hohem Fröhlichkeitsfaktor verstehen die sieben Zwerge Finnen aber stellenweise keinen Spaß. Rasante Death-/Black-Attacken lassen wissen, dass FINNTROLL in erster Linie eine Metal-Band sind.
'Solsagan' beginnt mit einem wütenden Grollen von Sänger Vreth und gibt bereits gehörig die Marschrichtung vor. Der Titel ist nicht von ungefähr als Appetizer vorab als Single und Video veröffentlicht worden – ist er in seinem Aufbau doch einer der vielfältigsten auf der Scheibe. Neben weiteren rasanten Stücken wie 'I Trädens Sång' bietet „Nifelvind“ ebenso Midtempo-Nummern (z.B. 'Tiden Utan Tid') und sogar ein rein akustisches Stück mit cleanen Vocals ('Galgasång'). Die Abfeier-Hymne des Albums ist wohl 'Under Bergets Rot' – angemessenes Tempo, eine sticky Hookline und ein 'Whoohoo'-Mitgröl-Chorus machen den Track zu einem Favoriten für die Live-Setlist. Den würdigen Album-Ausklang bereitet 'Dråp', der klang- und geschwindigkeitstechnisch noch einmal alle Register zieht, bevor sich der „Nifelvind“ legt.
Zumindest bei den Aufnahmen scheinen FINNTROLL auf authentische Instrumente zu setzen. Neben dem klassischen Humppa-Akkordeon, kommen u.a. Banjo und Violine zum Einsatz. Einige Stücke wurden mit orchestralen Parts angereichert – auffällig aber trotzdem relativ unaufdringlich. Ohne ihren ureigenen Stil zu vernachlässigen, hat das närrische Septett aktiv an der Weiterentwicklung des FINNTROLL-Sounds gearbeitet. Dabei erfinden sie zwar weder sich noch das Rad neu – aber das ist auch nicht notwendig, wenn man sich selbst nicht immer allzu ernst und vor allem nicht zu wichtig nimmt.
FAZIT: FINNTROLL poltern erneut auf hohem Niveau durch unsere Wohnzimmer. „Nifelvind“ weht mal lau mal stürmisch und was immer man über die Band und das Genre denken mag – auch diese Platte macht wieder viel Spaß und überrascht doch mit gewisser Vielseitigkeit. Auch wenn der Folk-Metal-Sektor mit Übersättigung und dem Abrutschen in die Trivialität zu kämpfen hat - bis jetzt halten FINNTROLL tapfer an hart umkämpfter Front aus und haben sich ihren Platz in den Annalen des (Folk)Metals mit ihrer Eigenwilligkeit und Beharrlichkeit gesichert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blodmarsch
- Solsagan
- Den Frusna Munnen
- Ett Norrskensdåd
- I Trädens Sång
- Tiden Utan Tid
- Galgasång
- Mot Skuggornas Värld
- Under Bergets Rot
- Fornfamnad
- Dråp
- Bass - Tundra
- Gesang - Vreth
- Gitarre - Routa, Skrymer, Trollhorn
- Keys - Trollhorn, Virta
- Schlagzeug - Beast Dominator
- Nifelvind (2010) - 12/15 Punkten
- Blodsvept (2013) - 12/15 Punkten
- Natten Med De Levande Finntroll (2014)
- Vredesvävd (2020) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
hardy
gepostet am: 06.05.2012 User-Wertung: 12 Punkte |
Ich kann nur zustimmen, das Album macht Spass, aber ein paar Nummern sind verdächtig CHARTS-TAUGLICH. Was soll's! Auch wenn ich die Jaktens Tid Zeiten vermisse, freut es doch, das Finntroll nach UR JORDENS DJUP, ihre Verspieltheit früherer Tage zurückgewonnen haben und mit NIFELVIND ein rundes Stück "TROLLFLEISCH" abliefern. Vielseitgkeit und ein paar experimentelle Einflüsse sind mir lieber als die permanente Selbstkopiererei anderer Bands. |