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Staind: The Illusion Of Progress (Review)
Artist: | Staind |
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Album: | The Illusion Of Progress |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Grunge / Alternative Rock |
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Label: | Roadrunner Records | |
Spieldauer: | 66:46 | |
Erschienen: | 05.09.2008 | |
Website: | [Link] |
Wenn man einem alten Maulesel auf den Hintern schlägt, wird er zuerst vor Überraschung wiehern und mit den Hinterhaxen austreten, bloß um dann wie ein heißer Sack Luft einzugehen und vor dem Berg zu kapitulieren. Vielleicht ist es einfach so, dass der alte Esel seine Schuldigkeit getan hat. Sollen doch die Jungtiere den Kram da hochschleppen.
Vielleicht hat ja auch Aaron Lewis seine Schuldigkeit getan.
Strotzte der Post-Grunge zu “Break the Cycle”-Zeiten noch vor lauter Kraft, so hatten die jüngsten Veröffentlichungen der STAIND-Schmiede stets den Sexappeal einer Zwei-Minuten-Terrine. Bei “Chapter V” beispielsweise wurden für Sekundenbruchteile Auskopplungen wie “Right Here” oder das fetzige “Paper Jesus” von der Fachpresse gepusht, nur um überhaupt was zu pushen in der Suppe der Belanglosigkeit. Irgendein gutes Haar muss sich doch finden lassen.
Auch das sechste Studioalbum startet mit dem konventionellen, aber gut abgehenden “This Is It” und dem ebenso druckvollen “The Way I Am” erstmal ordentlich durch. Das war der besagte Tritt des Maulesels. Nichts, was man nicht schon kennen würde, diese Tiere sind nun mal von Natur aus bockig und das mögen wir ja so an ihnen. Kurz ist man irritiert: Könnte das altgediente Ding den jungen Burschen etwa noch eine Lektion erteilen?
Mitnichten. “Believe”, der Michael Meier unter den Songtiteln, reißt die Hoffnungen auf neu entdeckte Aggressionen mit seichten Balladenklängen von erschreckender Nichtigkeit im Nu wieder ein. Aus zwischenmenschlicher Perspektive freut man sich über das sinnfreie Fahrstuhlgedudel, denn es muss bedeuten, dass es dem Herrn Lewis wieder richtig gut geht. Musikalisch ist das aber eine einzige Bankrotterklärung.
Und die zieht sich bis zum Ende. “Save Me” (nicht minder Michael-Meierisch) knüpft nahtlos an, obwohl das ein oder andere “Fuck” in den versöhnlichen Klängen dann doch noch den obligatorischen Parental Advisory-Sticker sichert. “All I Want” (Michael Meier, die Dritte) fehlt nun sogar das Traurige. Jetzt wird’s auch noch euphorisch-glücklich! Fast könnte man meinen, man befände sich gerade im Schlussakt einer Teeniekomödie, wo der Versager merkt, dass er die Schulprinzessin ganz doll liebt. “Pardon Me” (der Song von INCUBUS war aber besser) ist zwar immer noch sanft, klingt aber immerhin cool genug, um nicht als Soundtrack für “American Pie 9" missbraucht zu werden.
Und so geht es immer weiter, bis an Stelle 14 und 15 noch zwei Hits (“It’s Been A While”, “Schizophrenic Conversations”) live und akustisch aus dem Hiro Ballroom angehangen werden. Hier und da kommt mal wieder etwas Härte rein (zu erkennen an den dröhnenden Gitarren und dass Aaron Lewis in den aufgebrachten Gröhl-Modus wechselt), insgesamt bleibt es aber sanft, seicht, sahnig. Zu “Tangled Up In You” würde man selbst ein Kaffee-süchtiges Kleinkind in den Schlaf wiegen können.
FAZIT: Wem zum Albumtitel “The Illusion Of Progress” nicht wenigstens ein blöder Spruch bezüglich der Weiterentwicklung von STAIND einfällt, der hat schlicht und ergreifend keine Fantasie. Schon das Cover, irgendwo zwischen CREED und PUDDLE OF MUDD, scheint zu fragen: Wohin des Weges? Der Maulesel antwortet mit einem belustigten Wiehern, das zu verstehen gibt: Nirgendwohin. Ich setz mich gleich hier auf den Stuhl und trällere ein paar Balladen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- This Is It
- The Way I Am
- Believe
- Save Me
- All I Want
- Pardon Me
- Lost Along The Way
- Break Away
- Tangled Up In You
- Raining Again
- Rainy Day Parade
- The Corner
- Nothing Left To Say
- It's Been A While (Acoustic At The Hiro Ballroom)
- Schizophrenic Conversations (Acoustic At The Hiro Ballroom)
- Bass - Johnny April
- Gesang - Aaron Lewis, Vernard Burton, Emoni Wilkins, Sharlisa Brooks, Zita Smith, Lajuanese Robertson, Carya Holmes-Brown
- Gitarre - Aaron Lewis, Mike Mushok, John Pirruccello, Rick Barnes
- Schlagzeug - Jon Wysocki
- Sonstige - Johnny K. (Hammond-Orgel, Klavier), Stevie Blacke (Strings, Orchester)
- The Videos (DVD) (2006)
- The Illusion Of Progress (2008) - 4/15 Punkten
- Staind (2011) - 7/15 Punkten
- Live From Mohegan Sun (2012)
- Confessions Of The Fallen (2023) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Kalle99
gepostet am: 12.06.2009 |
Sry Sascha aber deine Rewiew is echt fürn A****!. Es ist nirgends ersichtlich was denn nun eigentlich wichtig ist : was ist das Problem des neuen Albums - was der Grund für die 4 Sterne? Du versuchst mit verschachtelten Sätzen einen auf Intelektuell und Wichtigtuerisch zu machen aber mit einer Wertung in dem Sinne hat das nichts mehr zu tun. Auch ich bin kein Fan des neuen Albums aber wäre hier sicherlich besser aufgehoben als du.... |
Sascha [Musikreviews.de]
gepostet am: 14.06.2009 |
Fürn A**** ist nix auf der Welt, nicht mal gegenteilige Meinungen. ;) Und dass radikale Noten empörte Reaktionen nach sich ziehen, liegt halt in der Natur der Sache. Kann ich mit leben.
Was so schwer an der Argumentation zu verstehen ist, weiß ich nicht, aber ich fass es gern noch mal zusammen: die Platte besteht zu gefühlten 85 Prozent aus kitschigen Balladen ohne Nährwert und bringt niemanden weiter - weder die Band noch den Zeitgeist. Und wer Dinge bemängelt, sollte dazu in der Lage sein, Gegenargumente zu bringen, das gebietet die Höflichkeit. |
Benjamin [Musikreviews.de]
gepostet am: 17.06.2009 |
Staind WAREN klasse und "Break The Cycle" - mit verlaub - ein Hammeralbum. Alles, was danach kam, war belanglos oder fad. Dieser Werdegang erinnert mich etwas an Creed... |
Thomas
gepostet am: 03.05.2012 |
Ich kann die Eruptionen des herr Kalle99 inhaltlich nicht nachvollziehen: die Rezension ist klar geschrieben und lässt schnell erkennen, woher die Sterne kommen |
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 03.05.2012 |
Ich versuche auch grad die verschachtelten Sätze zu finden.
Ist ja meistens so, dass gilt: Wer nicht meine Meinung teilt, muss vollkommen bescheuert sein. Argumentation nicht nötig. |