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Skyclad: In The… All Together (Review)
Artist: | Skyclad |
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Album: | In The… All Together |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk Metal/Folk Rock |
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Label: | Scarlet | |
Spieldauer: | 39:35 | |
Erschienen: | 29.06.2009 | |
Website: | [Link] |
Endlich ein neues Album der Helden meiner Jugend, das wurde Zeit. SKYCLAD mussten in vielerlei Hinsicht Federn lassen, als Aushängeschild Martin Walkyier die Band nach „Folkémon“ verließ. Plötzlich gab es jahrelangen Leerlauf statt ständig neuer Großtaten, eine Stilkorrektur hin zu beschwingterem Rock statt Metal und als Ergebnis einen Popularitätsverlust. Und nicht zuletzt hörte die Band auf, ihre Alben um die Ecke von Gitarrist Kevin Ridley aufnehmen zu lassen und fuhr stattdessen in ein italienisches Studio, worunter der sonst so warme, authentische Sound, für viele altmodische Menschen immer noch Bestandteil des Hörgenusses, empfindlich litt. Zwar waren die so entstandenen Scheiben ebenfalls gut, denn für eine schlechte Platte sind die Engländer viel zu talentierte Songwriter. Aber die Magie eines Meilensteins wie „Prince Of The Poverty Line“ fehlte von nun an.
Was ist von der Neuen zu halten? Zunächst wurde wieder in Italien aufgenommen, und siehe da, es geht doch. Die Scheibe klingt richtig gut. Versucht man dann, keine unfairen Ansprüche zu stellen, indem man einen Klassiker oder „Prince…“ Teil 2 erwartet, bekommt man ein ganz schön geiles Album zu hören, das bei entsprechender Promotion auch heute noch hohe Wellen schlagen sollte. Sänger Kevin Ridley singt neuerdings ab und zu mal mit Crunch in der Stimme und klingt dabei doch glatt wie Walkyiers kleiner Bruder. Das passt hervorragend zur wieder etwas raueren Ausrichtung der Songs, die alle zehn einen Ohrwurmfaktor besitzen, wie die Jungs und Mädels ihn zuletzt in den Neunzigern hinbekommen haben. Überhaupt sind wahre Hits immer SKYCLADs Hauptmerkmal gewesen, was der Welt diverse Klassiker von „Spinning Jenny“ bis „Inequality Street“ beschert hat. Auf dem Vorgänger hatten sich erstmals einige Längen ins Songwriting geschlichen, die zum Glück schon wieder der Vergangenheit angehören. Anspieltips kann man schwer geben, allerorten wird gefiedelt, gerifft und in wunderbaren Melodien geschwelgt. Ja, sie können sie noch, diese getragenen, mal melancholischen, mal kämpferischen, aber immer aufwühlenden Gesangslinien. Auch inhaltlich bleibt die Band sich mit klugen Kommentaren zu Politik, Ökologie und Gesellschaft im Großen und Kleinen treu, die sie in rebellische, witzige, bildhafte, wortgewaltig erzählte Geschichten verpackt. Jetzt können wir nur alle hoffen, sie bald auf der Bühne zu sehen, denn diese Band hat live eine solche Power und Intensität, dass man im einen Moment heulen und im nächsten die Revolution auf die Straße tragen möchte.
FAZIT: Die obersympathische Musiker-Kommune SKYCLAD funktioniert noch. Ihre Klassiker sind zwar geschrieben, doch daraus ist ihnen kein Vorwurf zu machen, denn sie teilen dieses Schicksal mit allen wegweisenden Bands der Vergangenheit, die es heute noch gibt. Von denen liefern aber längst nicht alle noch tolle Musik ab, SKYCLAD hingegen sind „objektiv“ betrachtet keinen Deut schwächer als zu ihren großen Zeiten. Wer sie immer mochte, kann also zuschlagen und sich auf 40 Minuten exzellente Laune freuen. Und jeder andere kann durchaus gut mit diesem Album die Sammlung beginnen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Words Upon The Street
- Still Small Beer
- The Well-Traveled Man
- Black Summer Rain
- Babakoto
- Hit List
- Superculture
- Which Is Why
- Modern Minds
- In The… All Together
- Bass - Graeme English
- Gesang - Kevin Ridley
- Gitarre - Steve Ramsey, Kevin Ridley
- Keys - Georgina Biddle
- Schlagzeug - Arron Walton
- Sonstige - Georgina Biddle (Violine)
- Prince Of The Poverty Line (1994) - 15/15 Punkten
- In The… All Together (2009) - 12/15 Punkten
- A Bellyful Of Emptiness - The Very Best Of The Noise Years 1991-1995 (2016)
- The Wayward Sons Of Mother Earth (2017) - 12/15 Punkten
- A Burnt Offering For The Bone Idol (2017) - 12/15 Punkten
- Jonah's Ark (2017) - 12/15 Punkten
- Prince Of The Poverty Line (2017) - 12/15 Punkten
- The Silent Whales Of Lunar Sea (2017) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
hendrik (musikreviews.de)
gepostet am: 01.06.2009 |
Nur zur Vervollständigung: Die grummeliger gesungenen Passagen scheinen von Gitarrist Steve Ramsey zu sein (nicht leicht auseinander zu halten, weil oft alles mehrstimmig ineinander greift). Und nach dem 20. Hören - das Ding läuft schon das ganze Wochenende rauf und runter - kristallisieren sich auch mindestens zwei weitere Klassiker im Repetoire heraus: Superculture und The Well-Traveled Man. Was hat diese Band eigentlich drauf? Warum sind das keine Millionäre? |
Matze
gepostet am: 01.06.2009 |
Moin,
wie kommst du denn auf die Idee dass die Parts von Steve gesungen wurden? Das würde mich schon sehr wundern... Steve hat mehr Power in den Fingern als in der Stimme ;) Und bezüglich der neuen Klassiker kann ich dir voll zustimmen: Superculture und Well-travelled man. Ich würde auch noch In the... all together dazuzählen. Auf Skyclads Myspace-Seite gibt's jetzt übrigens einige Clips zum reinhören. :) Cheers Matze |
Van Helsing
gepostet am: 01.06.2009 User-Wertung: 15 Punkte |
Die gibt es wieder???
Die waren mal superb; "A Burnt Offering for the Bone Idol", der letzte Song... Ohne Walkyier, wie soll das klingen? Außerdem, kommt auch nochmal eine neue SABBAT? |
hendrik (musikreviews.de)
gepostet am: 02.06.2009 |
@ Matze: Ich war der Meinung, dass z.B. die Bridge in "Well-Traveled Man" nicht von Ridley gesungen wird, klingt irgendwie zu anders. Da Ramsey live die meisten Backings macht, hab ich auf ihn getippt. Ist aber eingentlich auch egal und klärt sich auf dem nächsten Konzert :) Jetzt noch ne neue SABBAT, das wär echt was... |
Sanctus
gepostet am: 02.06.2009 User-Wertung: 14 Punkte |
Hallo,
es wird definitiv keine neue Sabbat Scheibe geben, irgendwann in der nächsten Zukunft ist eine DvD geplant. Wer aber auf Sneap und Walkyier steht der sollte sich die "Hell (UK)" Reunion anschauen. http://www.myspace.com/helluk Ansonsten ist es ein großartiges Album geworden und man sieht mal wieder wie gut es doch ist, dass es Skyclad noch gibt ;) Aufjedenfall werde ich dieses Jahr nach Oberhausen gehen... |
Van Helsing in Hell
gepostet am: 02.06.2009 User-Wertung: 15 Punkte |
@Sanctus: dann sorg mal dafür, dass SABBAT nochmal tätig werden; das dritte Album in 20 Jahren könnte nun mal erscheinen.
"Hark! The fallen Angels sing: Glory to Satan our King, the Holy Church we thus defied, the usurper crucified." Mit solchen Trax!!! |
Lars [musikreviews.de]
gepostet am: 02.06.2009 |
Und vor allem braucht man als alter Skyclad/Walkyier-Fan die THE CLAN DESTINED! |
Karsten
gepostet am: 02.06.2009 User-Wertung: 12 Punkte |
Höre das Album grad zum vierten Mal. Bin doch schwer angetan. Da werden noch zahlreiche Durchläufe folgen. Ich freue mich darauf die Scheibe in ihrer Gesammtheit zu entdecken. Vorläufig schließe ich micht der Kritikerwertung an. |
hendrik (musikreviews.de)
gepostet am: 03.06.2009 |
THE CLAN DESTINED sind nicht schlecht, zeigen aber meiner Meinung nach auch sehr deutlich, wo die zentrale Stärke von SKYCLAD liegt: im Songwriting. TCD sind viel beliebiger und längst nicht so hitverdächtig. |
Van Helsingör
gepostet am: 03.06.2009 User-Wertung: 15 Punkte |
@Lars: Wer sind denn TCD? Wann haben die was veröffentlicht? Kenn das gar nicht:-( |
hendrik (musikreviews.de)
gepostet am: 03.06.2009 |
TCD sind ein Projekt von Walkyier mit Beteiligung von Andy Sneap, James Murphy und Jay Graham. Etwas punkiger, wesentlich unorigineller aber nicht schlecht wie gesagt. Guckst du hier:
http://www.theclandestined.com/ |
Lars [musikreviews.de]
gepostet am: 03.06.2009 |
Ich sehe TCD nicht weit weg von den früheren Skyclad, auch wenn sie sicherlich weniger...hmm...einzigartig sind und nicht alle Songs der Hit sind, das stimmt ("Devil For The Day" z.B.). Es dürften halt vielen auch die Geigen fehlen. Mir geht es aber eben auch um die Stimme, die ich immer noch unweigerlich mit Skyclad verbinde. Eine tolle Ergänzung sind TCD auf jeden Fall. Hier kann man einiges hören/sehen:
http://www.youtube.com/watch?gl=GB&hl=en-GB&v=kA9Tc7JS21I und http://www.youtube.com/watch?v=K3xlEGYGXvM&feature=related |
Sanctus
gepostet am: 03.06.2009 User-Wertung: 15 Punkte |
Hallo,
es ist bereits eine neue TCD Scheibe in der Mache (Wenn man Interviews aufmerksam liest und Walkyier bei Myspace added weiss man sowas....) - spielt hier aber garkeine Rolle, denn hier geht es um Skyclad und die sind bereits längere Zeit eine Non-Walkyier Band und bleiben es auch. Das neue Album ist einfach großartig geworden! Punkt aus ;) |
Van Helsing
gepostet am: 03.06.2009 User-Wertung: 15 Punkte |
Danke, habe mir schon einiges angehört; erinnert an die Frühzeit von SKYCLAD, in der Tat:-)
Bin nun neugierig, die SKYCLAD trudelt demnächst bei mir ein, dann gibt es ein Review. "Hark, the fallen angel sing, glory to satan our king..." (Sabbat, Bloody Sabbat) |
Lars [musikreviews.de]
gepostet am: 01.09.2009 User-Wertung: 11 Punkte |
Schimpft ruhig, aber ich muss bei der neuen Skyclad beim Gesang außer (tatsächlich) an Walkyier irgendwie auch oft an RAGE denken :-) |
Klaus
gepostet am: 04.11.2009 User-Wertung: 13 Punkte |
@Lars: witzig, meine Freundin hat neulich auch gesagt, es würde nach Peavy klingen.
Oberhausen war übrigens geil (wenn auch viel zu kurz), Geburtstagsstänchen inklusive |