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Ruins: Front The Final Foes (Review)
Artist: | Ruins |
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Album: | Front The Final Foes |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Debemur Morti Productions | |
Spieldauer: | 44:44 | |
Erschienen: | 30.10.2009 | |
Website: | [Link] |
Manchmal hat man ja ein Brett vor dem Kopf, bis einem klar wird, zu welcher anderen Band das gerade stattfindende Déjà-vu eigentlich gehört. Erst beim dritten Durchlauf von „Front The Final Foes“ habe ich begriffen, dass hier SATYRICON ganz groß Pate standen. Ob das australische Duo, Entschuldigung - tasmanische Duo - mit seinem dritten Longplayer allerdings nur eine Parallelentwicklung genommen hat oder in die Sparte der Epigonen einzuordnen ist, vermag ich nicht zu beurteilen, da mir die Vorgängeralben, insbesondere das hoch gelobte „Cauldron“, (noch) nicht bekannt sind.
SATYRICON sind natürlich eine Macht. Wer jetzt „Underground“, „Sellout“ und „Verräter des wahren Spirit“ rufen möchte, der möge einfach still und heimlich dieses Review übergehen und sich so eine klasse moderne Black Metal-Scheibe entgehen lassen. Nichts anderes ist „Front The Final Foes“ nämlich, die kargen Gitarrenriffs am Rande zum Minimalismus haben eine Spur mehr Melodie und weniger Kälte als bei oben genanntem Osloer Duo, der Papst speit nicht jedes Wort nur bösartig aus, sondern hat aufgrund der etwas tieferen Stimme mehr Volumen als pure Feindseligkeit und das Drumming von Dave Haley, der auch bei THE AMENTA und PSYCROPTIC die Felle malträtiert, ist exzellent, präzise wie ein Uhrwerk und auf ein Mindestmaß reduziert.
Aber RUINS gehen trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit über eine bloße Kopie hinaus, streuen sie doch geschickt psychotisch gesprochene Textzeilen ein, beispielsweise bildet William Blakes Gedicht „Auguries Of Innocence“, das teilweise schon Jim Morrison zu „End Of The Night“ inspiriert hat, den Abschluss von „The Sum Of Your Loss“, dessen Titel übrigens hervorragend die Stimmung des ganzen Albums zusammenfasst. Wenn bei SATYRICON ähnliche Stimmung durch Wiederholung und Mid Tempo erzeugt wird, geben RUINS doch öfter mal Gas und lassen auch Blastbeats vorübergehend die negative Atmosphäre beherrschen.
FAZIT: Bei aller Nähe zu SATYRICONs letzten drei Scheiben ist „Front The Final Foes“ eine der besten Black Metal-Veröffentlichungen des laufenden Jahres, auch wenn diese Aussage die Wächter des heiligen Undergrounds sicher grausen lässt. Die simplen aber mächtigen Gitarrenriffs prägen das böse und angepisste Gesamtbild, und mich beschleicht öfters das Gefühl, dass „Front The Final Foes“ die Scheibe ist, welche SATYRICON das Wasser abgraben könnte. Und jetzt muss ich mir „Cauldron“ besorgen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Breath Of Void
- The Sum Of Your Loss
- Cult Rapture
- Annihilate
- Front The Final Foes
- Hallways Of The Always
- Keeping This Crown
- With These Winged Words
- Bass - Alex Pope
- Gesang - Alex Pope
- Gitarre - Alex Pope
- Schlagzeug - Dave Haley
- Front The Final Foes (2009) - 12/15 Punkten
- Alone (2011) - 13/15 Punkten
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