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My Dying Bride: For Lies I Sire (Review)

Artist:

My Dying Bride

My Dying Bride: For Lies I Sire
Album:

For Lies I Sire

Medium: CD
Stil:

Doom Metal

Label: Peaceville
Spieldauer: 59:54
Erschienen: 27.03.2009
Website: [Link]

Seit den frühesten Neunzigern liefern MY DYING BRIDE finsteren Trauer-Doom ab und hielten einst in Einigkeit mit ANATHEMA und PARADISE LOST die bleischwere Fahne ihrer Musik in den dunklen Himmel. Während PARADISE LOST ihre Glaubwürdigkeit bei einigen Hörern verloren haben und ANATHEMA mittlerweile hochklassig genrefremdes Terrain beackern, lagen MY DYING BRIDE nur kurzzeitig neben der Genrespur („34.788%... Complete“). Zwar machten die Briten eine sanfte Entwicklung durch und entfernten sich ein Stück von ihren Death-Metal-Wurzeln, doch verleugneten Aaron Stainthorpe und seine Männer und Frauen ihre frühen Einflüsse nie vollständig.

Auch „For Lies I Sire“ zeigt MY DYING BRIDE in gewohnter Form – und doch gibt es eine Neuerung bzw. Rückbesinnung auf alte Tugenden zu bestaunen: Die Violine, gespielt von Neuzugang Katie Stone, nimmt endlich wieder eine tragende Rolle ein und fügt sich stimmungsvoll, abwechslungsreich und bereichernd in den Bandsound, wie ein einsames Klagelied in einem zermalmenden, schwarzen Riff-Gestürm. MY DYING BRIDE setzen zum Glück nicht bloß auf die Durchschlagskraft ihrer Gitarrenmacht in Moll, sondern zaubern wieder traurige, harmonische Leads aus der Sechssaitigen, die Stainthorpes leidenschaftlich vorgetragene Gesangslinien stützen. Ein abwechslungsreiches Schlagwerkspiel, klare Pianoklänge, nicht zu dominante Keyboardsounds, unheilvolles Glockengeläut und Mönchsgesänge erweitern die neun Songs zwar um bekannte, nichtsdestotrotz aber effektive Stilmittel. Die Instrumentalfraktion nimmt hin und wieder Fahrt auf, die Death-Metal-Wurzeln schimmern durch und sogar Blastbeats tackern zur Black-Metal-Tremolos aus den Boxen. Letztlich stehen MY DYING BRIDE aber dem klassischen CANDLEMASS-Sound stets näher, als extremen Metal-Exzessen. Der Klargesang Stainthorpes wird ergänzt durch geflüsterte und wenige gegrunzte Passagen. Kurze, hörspielartige Abschnitte erzielen durch die kratzig begleitende Violine eine haarsträubende, unglaublich visuelle Wirkung.

FAZIT: Im Bereich des pathetischen, epischen Dooms müssen MY DYING BRIDE auch im Jahre 2009 nicht viel Konkurrenz fürchten. Dabei versinken die Briten nicht in ausschließlich negativer Schwärze: Es wird stets Raum gelassen für vielfältige Stimmungen. Es ist nicht bloß der Rückkehr der Violine geschuldet, dass „For Lies I Sire“ in Sachen Abwechslungsreichtum, Harmoniefülle und erdrückender Heavyness sicher eines der Doom-Highlights des Jahres ist.

Nils Herzog (Info) (Review 6511x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Fall With Me
  • My Body, A Funeral
  • The Lies I Sire
  • Bring Me Victory
  • Echoes From A Hollow Soul
  • ShadowHaunt
  • Santuario Di Sangue
  • A Chapter in Loathing
  • Death Triumphant

Besetzung:

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