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The Souls: The Grand Confusion (Review)
Artist: | The Souls |
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Album: | The Grand Confusion |
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Medium: | CD | |
Stil: | Rock / Psych / Indie |
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Label: | Spinefarm / Soulfood | |
Spieldauer: | 41:33 | |
Erschienen: | 03.04.2009 | |
Website: | [Link] |
Der Gesang schmeckt nach juveniler Nonchalance à la Mando Diao, die Musik tönt je nach Standpunkt und Alter des Betrachters alternativ, stoned oder klassisch rockend im Sinne der Großväter, die in den Sechzigern mit dem Steinerollen begannen.
Einerseits ist es schön, beseelte (!) Melodiearbeit im Gitarrenbereich und weniger augenwischende Kraftmeierei zu vernehmen, doch innovativer werden die Finnen THE SOULS dadurch nicht - im Gegenteil: man hat in ihrem Genre auch mit dem Umstand zu kämpfen, dass nahezu jedes Riff und jedes Stilmittel bereits gespielt und angewandt wurde, ohne einen Kopfsprung vom Tellerrand zu vollführen. Außerdem bekommen die THE SOULS eher entsprechenden Medien derartige Musik täglich im Duzend um die Uhren geschmiert; für die betroffenen Schreiber dürfte sich das Vergnügen ähnlich anfühlen wie die hundertste Totdresch-Scheibe des Metal-Rezensenten. In jedem Fall bleiben dieses junge Trio in vertrautem Gebiet und möchten sich in erster Linie auf gute Songs konzentrieren, was ihnen dahingehend gelingt, dass "The Grand Confusion" ohne Überraschungseffekt reinläuft und niemanden beleidigt - weder diejenigen, die Rockmusik immer noch als Teufelswerk verpönen (die sind Härteres gewohnt), noch die eigentliche Zielgruppe, die alle Erwartungen bestätigt sieht.
Schön: ein für die Jetztzeit um verschrobenes Kiffertum bereinigtes "Planet Caravan" in Gestalt von "Goodbye" sowie krachige Momente in "You Can Wait" - Überwiegend solide Durchschnittsware indes: "Motherland" mit langbärtigen Rockgesten und "Harder When I Come Around" mit am Stock hinkender, blassnasiger Bildersprache... spiegelt sich übrigens auch im "Band beim Abrocken"-Cover der Scheibe wider. Wie so häufig - Led Zep, Hendrix, Cream... alles irgendwie drin und doch nicht, weil die Großmeister eher als Embleme auf der Außenhülle getragen werden statt über einige vordergründige Elemente hinaus hörbar verinnerlicht wurden.
FAZIT: Für Skandinavien typisch machen auch THE SOULS gut nach, was vor Jahren und Jahrzehnten einmal funktionierte. In ihre Richtung gehende Trends traten andere Bands lange vorher los; warum sollten die Finnen nun also in deren Fahrwasser Erfolge einfahren? Andererseits: warum nicht, wo die Mehrheit ohnehin die Mikrowelle frischen Zubereitungen gegenüber vorzieht? Wer das Roots-Verständnis und die musikalische Sozialisation eines Visions-Lesers hat, kommt hier jedenfalls an eine gute Scheibe mit wenig Eigenständigem.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wounded Soul
- Good Intentions
- We Shine On
- You Can Wait
- Goodbye
- Motherland
- Harder When I Come Around
- I Lose Myself
- Grand Confusion
- Everything Will Be Alright
- Bass - Antti Takalo
- Gesang - Jani Orpana
- Gitarre - Jani Orpana
- Schlagzeug - Toni Orpana
- The Grand Confusion (2009) - 8/15 Punkten
- Eyes Closed (2016) - 7/15 Punkten
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