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Viron: Ferrum Gravis (Review)
Artist: | Viron |
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Album: | Ferrum Gravis |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Metal Heaven | |
Spieldauer: | 57:19 | |
Erschienen: | 22.02.2008 | |
Website: | [Link] |
Nachdem die hessischen VIRON bereits ihr Debüt "NWOGHM", mit dem sie in einschlägigen Kreisen zu Recht für einige Begeisterung gesorgt haben, ebenso markant wie selbstbewusst betitelt haben, kommt auch der Nachfolger mit der entsprechenden Bezeichnung und Covergestaltung daher. Dadurch übereilt das Teutonensiegel zur Hand zu nehmen, wird der Sache aber auch diesmal wieder nicht annähernd gerecht, ebenso wenig wie der lapidare Hinweis auf "True Metal", sofern man diesen Begriff ausschließlich auf schunkeliges Heroen-Riffing reduziert. Vielmehr ist es sowohl der Geist der NWOBHM und stärker noch der guten alten US-Schule, der auch im zweiten Streich der ehemaligen SEDUCTION steckt und wenn man diesen Stil heute und hierzulande rüberbringen kann, ohne eine Sekunde aufgesetzt oder albern zu wirken, gehört man sowieso schon mal zu den Guten. Die inzwischen bekannte Vorliebe des Quintetts zu Bands wie EXXPLORER (von denen man früher einige Songs im Programm hatte) und JAG PANZER kommt dabei auch weiterhin deutlich zum Tragen und die Herkunft von VIRON erkennt man wenn überhaupt bestenfalls noch am Gesang.
Könnte man sowohl durch einige sehr hohe Gesangspassagen wie etwa im Eröffnungsreißer "Liberator", als auch durch vermehrt thrashige Elemente anfangs noch vorschnell meinen, die Band hätte einfach nur ihre Extreme noch weiter ausgelotet, erschließt sich die tatsächliche Weiterentwicklung von VIRON doch erst auf den zweiten Blick. Erstmal hat man insgesamt wieder eine gute Mischung gefunden: Nach dem gedämpften "On The Run" etwa, das mit der Zeit ungeahnte Ohrwurmqualitäten entwickelt, brettert man gleich wieder im Speedtempo über die "Isle Of Men", um nur mal in einer langgezogenen, hymnischen Kurve vom Gas zu gehen (saugeile Nummer!), legt danach mit der Ballade "War" (erinnert beim Gesang wie von der Atmosphäre her an BLIND GUARDIAN) die erste richtige Rast ein, um dann mit "Beyond The Gates" und "Metal Ball" erst recht in die Vollen zu gehen. Dabei wirken die Songs auch im Einzelnen durch häufige Tempovariationen noch abwechslungsreicher und überzeugen - eingebettet in einen dynamischen, unaufdringlichen Sound - vermehrt durch kompositorische Tiefe. Zugegeben: manchmal leidet bei den überwiegend langen Songs schon mal die Dynamik, wie etwa bei "Led Astray", dem nach seinem coolen Eingangsriff zum Ende hin etwas die Luft ausgeht, dafür herrscht aber auf dem gesamten Album eine latente Nachdenklichkeit vor, die der Reife und Ernsthaftigkeit der Band verdammt gut tut.
Wirkliche Schwächen finden sich auf "Ferrum Gravis" also nicht und richtig großartig wird es dann noch, wenn die Songs nochmal stärker ins epische gehen und man etwa bei "Playground For Billions" ohne weiteres einen Namen wie DOOMSWORD ins Spiel bringen kann. Das fast zwölfminütige Epos "Sniper" zum Abschluss ist da nochmal ähnlich intensiv und mitreißend (wenn auch wiederum etwas zu lang) und wer bis dahin die Klasse von Sänger Alexx Stahl noch nicht festgestellt hat, sollte zudem spätestens hier erkennen, dass der Mann auf dem besten Wege ist, sich in der Spitzengruppe der heimischen Stimmbänder festzusetzen. Dass er sich dabei mit niemandem direkt vergleichen lassen muss, ist ein Qualitätsmerkmal, mit der sich ab sofort auch seine Band rühmen kann.
FAZIT: In Verbindung mit dem Wechsel auf ein größeres Label macht das traditionsbewusste Quintett den nächsten Schritt auf der Relevanz- und Karriereleiter, ohne auch nur einen Deut von seinem positiven, unangepassten Underground-Flair einzubüßen. Ein hervorragendes Album, das jeder trendunabhängige Metalfan zu würdigen wissen wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Liberator
- On The Run
- The Isle Of Man
- War
- Beyond The Gates
- Metal Ball
- Playground For Billions
- Led Astray
- Sniper
- Bass - Ingmar Holzhauer
- Gesang - Alexx Stahl
- Gitarre - Thilo Feucht, Roger Dequis
- Schlagzeug - Neudi
- Ferrum Gravis (2008) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
darkwater
gepostet am: 02.10.2014 User-Wertung: 14 Punkte |
Und : super Produktion! Man hört noch ECHTE Drums! Metal PUR !!! |
Thomas
gepostet am: 02.07.2018 |
Ich kann Darkwater nur zustimmen. Ganz schlimm ist, dass heutzutage "Echte Drums" als besonderes Merkmal zu verzeichnen sind. |