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Mar De Grises: Draining The Waterheart (Review)
Artist: | Mar De Grises |
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Album: | Draining The Waterheart |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom Death |
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Label: | Firebox/Twilight | |
Spieldauer: | 64:15 | |
Erschienen: | 16.05.2008 | |
Website: | [Link] |
Diese Chilenen spielen für ihr Label typisch jene Art von sperrigem Verhängnis-Metal, der durch tiefes Grollen, nagende Langsamkeit und wuchtige Geräuschkulissen Intensität verbreiten möchte und gute Songs dabei ins Hintertreffen geraten lässt. MAR DE GRISES funktionieren nur dann, wenn man in seiner eigenen deprimierenden Verfassung noch das Vertrauen aufbringt, dass hinter viel Redundanz eine Intention steckt und nicht kaschierte Ideenlosigkeit.
Über die verwaschenen, abgrundtiefen Vocals braucht man keine Silbe weiter zu verlieren; sie fallen als Ankerpunkt zur Orientierung innerhalb der ausladenden Kompositionen flach, zumal ihr Einsatz spärlich ist und auch nicht unbedingt vermisst wird - die Growls rechtfertigen quasi nur die Platzierung der Band im Doom-Death-Genre, wo weiterhin eher Gruppen wie Novembers Doom das Sagen haben. Alte Katatonia etwa hatten die besseren Songs und verzichteten auf Geräuschcollagen; andererseits beeindruckt die unterschwellige Musikalität von MAR DE GRISES immer wieder, wenn sie komplexe Gitarrenharmonien hören lassen und rhythmisch sehr abwechlsungsreich aufspielen, mitunter sogar kräftig am Tempo schrauben. Dass man im wuchtigen Klangwulst genau hinhören muss, führt diese Kritik wieder an ihren Ausgangspunkt zurück. “Draining The Waterheart“ ist eine Sache, auf die man sich einlassen muss - dann stößt sie je nach persönlicher Disposition ab oder wird zum Wegbegleiter auf längerer Strecke durch die Dunkelheit.
FAZIT: MAR DE GRISES sind eine Angelegenheit für Spezialisten und machen keinerlei Eingeständnisse an leichte Zugänglichkeit. Pures Dröhnambiente sind sie genausowenig, doch die kolportierte Progressivität lässt sich auch nicht mittels der entwickelten klangexperimentellen Länngen erklären. “Draining The Waterheart“ ist ein sperriger Klumpen Zähtod, den man ähnlich wie bei Disembowlment oder God‘s Tower (der viel besseren Wahl!) zu sterben bereit sein muß.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sleep Just One Dawn
- Kilometros De Nada
- Deep-Seeded Hope Avant-Garde
- Fantasia
- Wooden Woodpecker Conversion
- One Possessed
- Summon Me
- Liturgia; Convite Y Prefiguracion / Purgatorio / Dialogo / Infierno
- Bass - Rodrigo Galves
- Gesang - Juan Escobar
- Gitarre - Sergio Alvarez, Rodrigo Morris
- Keys - Juan Escobar
- Schlagzeug - Alejandro Arce
- Draining The Waterheart (2008) - 9/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Don
gepostet am: 02.07.2009 User-Wertung: 13 Punkte |
Über Geschmack lässt sich ja bekannterweise nicht streiten, deshalb versuche ich mit meinem Comment einen verdienten Ausgleich zu der imho viel zu tief angesetzten Bewertung zu setzen. (die 14/15 behalte ich mir für den Vorgänger "The Tatterdemalion Express" vor).
MdG, das ist für mich Emotion pur, da gibt es kein Weghören, das ist kein 08/15 Hintergrundgeduddel und gerade die kritisierten "Geräuschcollagen" verleihen diesem Sound das gewisse Etwas. Für mich sind das beinahe perfekt komponierte Arrangements > sofern einem der Stil als solches zusagt. Ich möchte den Vergleich zu den etwas härteren Septicflesh (wie sie ja neu heissen) ziehen. Auch SF gelingt es immer wieder Song- und Soundwritting auf höchstem Masse zu "zelebrieren" ....und fast keinen kratzt. Leider bin ich nicht mit einer besonders professionellen Schreibe gesegnet als das ich diesem Werk ein wirklich würdiges Essay, jedem Song die verdiente Anerkennung bereiten könnte, aber eine 9/15 kann ich so einfach nicht stehen lassen und der Vergleich zu den empfohlenen God‘s Tower (die ich vorher gar nicht kannte) kann ich nicht nachvollziehen. Da sträuben sich bei mir die Nackenhaare und das bringt mich wieder zur Einleitung. Bleibt mir zu empfehlen das jeder der auf Doom mit einem leichten Funeraleinschlag steht dieser wahrhaft grossartigen Band eine Chance geben sollte. Ich bin mir auch trotz meiner subjektiv geschwängerten Sichtweise sicher, das es kaum jemand bereuen würde. ;-) |
Andreas
gepostet am: 02.07.2009 |
Soundwriting - du sagst es. Vieles von diesem Ambient-Doom und Funeral-Zeug ist mir schlicht zu sehr Kulisse und zu wenig Musik. Wenn ich so etwas will, kauf ich mir eine dieser Kaminfeuer-DVDs mit begleitender New-Age-Mucke. Alles Geschmacksache, sprach der Affe und biss in die Seife :-) |
Don
gepostet am: 02.07.2009 |
Hmm...wirkt etwas aggressiv deine Antwort. Ich finde das Soundwriting überhaupt nicht dominant sondern genau richtig um das Songwriting atmosphärisch zu unterstreichen ;-) Geschmackssache halt. |