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Anathema: Hindsight (Review)
Artist: | Anathema |
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Album: | Hindsight |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melancholischer Rock |
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Label: | Kscope/SPV | |
Spieldauer: | 52:43 | |
Erschienen: | 29.08.2008 | |
Website: | [Link] |
Fast frech ist es, ein derart trauriges musikalisches Zeugnis im Sommer abzulegen, zudem es mit nur einem neuen Song ertragsmäßig recht lau ausgefallen ist. ANATHEMA waren in den letzten Jahren arg gebeutelt und angesichts superber Alben ungerechtfertigt ins Abseits geraten. Hinterher ist man immer schlauer? - Das zumindest impliziert der Albumtitel.
“Hindsight” soll ein Akustikalbum bekannter Tracks sein, doch angesichts der ohnehin oft reduzierten Kompositionen der Band sollte man eher von umarrangierten Stücken sprechen, als den Unplugged-Hammer zu schwingen - dies natürlich so oder so sachte… Dieses Argument zieht, denn vielfach wurden einfach Melodien auf andere Instrumente verlegt, Harmonien und Wendungen variiert. So übernimmt ein anheimelndes Cello das Hauptmotiv von “Fragile Dreams”, und das todtraurige “A Natural Disaster” wird zwar einmal mehr von brüchiger weiblicher Stimme gemeistert, jedoch melodisch bisweilen um ein oder zwei Töne abgeändert. Die Strukturen der Stücke bleiben zum Großteil erhalten; uminterpretiert wird stimmungstechnisch nichts, außer vielleicht, dass die Instrumentenwahl “Flying” ein wenig mediterranes Flair verleiht, was bei einer Gruppe wie ANATHEMA beinahe ungewohnt klischeehaft klingt.
Beeindruckend ist durchweg die Dynamik der Stücke - eine Kunst, die die Band seit jeher beherrscht, indem sie alle Nuancen zwischen lautem Ausbruch und stiller Einkehr ausreizt. Auch wird man gewahr, wie zahlreich die Klassiker der Briten sind, wie unverwüstlich diese Songs ungeachtet ihres Erscheinungsbildes bleiben. Das neue Stück “Unchained” bildet den Abschluss, und wieder glaubt man hier - losgelöst von einem Albumkontext - dass ANATHEMA stagnieren und nichts neues bieten können. Schon immer hat sich diese Sicht jedoch relativiert, wenn man einen solchen Appetitanreger im Gesamtbild eingebettet hören konnte. Harren wir also der Dinge, die nach der mauen Zeit nun hoffentlich bald kommen. Ihr neues Label könnte passender für ANATHEMA nicht sein.
FAZIT: Ein wenig halbgar scheint die Neueinspielung alter Klassiker aus dem Hause ANATHEMA nach langer Funkstille. Die Umsetzung ist jedoch klasse, und man freut sich sowieso, dass es diese wunderbare Band noch gibt - trotz aller Unwegsamkeiten…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fragile Dreams
- Leave No Trace
- One Last Goodbye
- Are You There?
- Angelica
- A Natural Disaster
- Temporary Peace
- Flying
- Unchained (Tales of the Unexpected)
- Bass - Jamie
- Gesang - Lee
- Gitarre - Vincent Cavanagh, Danny Cavanagh
- Keys - Les
- Schlagzeug - John
- Hindsight (2008)
- We're Here Because We're Here (2010) - 13/15 Punkten
- Weather Systems (2012) - 12/15 Punkten
- Universal (2013)
- Distant Satellites (2014) - 10/15 Punkten