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Tribuzy: Execution Live Reunion (DVD) (Review)
Artist: | Tribuzy |
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Album: | Execution Live Reunion (DVD) |
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Medium: | DVD | |
Stil: | Power Metal |
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Label: | Locomotive Records | |
Spieldauer: | 96:00 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Die Band um Sänger und Namensgeber Renato TRIBUZY kennen bei uns wohl immer noch die wenigsten, im Heimatland von TRIBUZY sieht das aber wohl völlig anders aus, wenn man sich die versammelte Bangerschar anschaut, die sich an zwei Tagen im November 2005 zu den aufgezeichneten Shows im brasilianischen Sao Paulo eingefunden hat. Ein erstes Achtungszeichen konnte der aufstrebende Fünfer mit seinem Debüt und bisher einzigem Album "Execution" aber durchaus auch schon in unseren Breitengraden setzen. Ohne die eigene musikalische Qualität der Band anzuzweifeln, lag dies zugegebenermaßen aber in erster Linie an der Gästeschar, die sich darauf zur Unterstützung eingefunden hatte. Derjenige, dem dies bisher entgangen ist, wird im weiteren Verlauf also auf einige ihm bekannte Namen stoßen, denn bis auf wenige (bzw. eine) Ausnahmen konnte man für die Shows fast das komplette Line-Up des Studiowerks zusammenbringen.
Der bisher Unwissende wird dann schnell feststellen, dass der Hinweis auf die "brasilianischen JUDAS PRIEST" nicht von ungefähr kommt (obwohl auch der IRON MAIDEN-Bezug bei einem Song wie "Forgotten Time" ziemlich passend gewesen wäre) und man auch als Freund jüngeren Power Metals in der Gangart von BRAINSTORM bis PRIMAL FEAR von TRIBUZY bestens bedient wird. Mit den ersten Songs der Show belegen die Südamerikaner dann auch, dass sie sehr wohl alleine bestehen können. Klar im Mittelpunkt steht dabei der kleine Shouter, den man zwar getrost der Halford/Ripper-Kategorie zuordnen, aber dennoch nicht darauf beschränken kann; ziemlich komplett, der Mann, der nicht nur optisch, sondern auch vom Stageacting her an den ehemaligen ANGRA-Sänger Andre Matos erinnert, als dessen Nachfolger er kurzzeitig auch mal im Gespräch war.
Nach dem überlangen "The Attempt", einer druckvollen Nummer mit herausragender, auch in ganz hohen Bereichen kraftvollen Gesangsleistung, mit der TRIBUZY bereits bei jedem Power Metal-Fan gewonnen haben sollten, erscheint dann passenderweise ANGRA-Klampfer Kiko Loureiro als erster Gast zum bereits erwähnten "Forgotten Time" auf der ausladenden Bühne. Danach erfährt der agile Frontmann, der sich trotz vorbildlicher Kilometerleistung nie seiner Lederjacke entledigt, beim ebenfalls auf dem Debüt enthaltenen SINNER-Cover "Nature Of Evil" gesangliche Unterstützung durch Mat Sinner himself, bevor die Gitarre an Roland Grapow (MASTERPLAN, Ex-HELLOWEEN) und das Besuchermikro an Ralf Scheepers übergeben werden.
Das Ensemble wäre natürlich noch reizvoller ausgefallen, wenn Michael Kiske auch zu einem Auftritt zu gewinnen gewesen wäre, was irgendwie aber auch nicht zu erwarten war. So wird das mit südamerikanischen Klängen startende "Absolution“, bei dem auf dem Album der ehemalige Kürbiskopf zu hören ist, hier vom PRIMAL FEAR-Frontmann interpretiert. Auch in dieser Variante eine gute Nummer und was Roland Grapow dabei auf seiner Flying V zusammenzaubert, kann sich ebenfalls hören und sehen lassen. Dieser ist wie schon auf dem Tonträger ebenfalls bei dem HELLOWEEN-artigen "Web Of Life" zu hören, nachdem zuvor Ralf Scheepers und Mat Sinner gemeinsam ihr hauseigenes "Final Embrace" (vom "Jaws of Death"-Album) vorgetragen haben.
Nach einer weiteren Nummer mit Kiko Loureiro ("Execution") und einem kurzen Schnitt (vermutlich anderer Gig), nähert sich mit dem Auftritt von IRON MAIDEN-Fronter Bruce Dickinson der auch sichtlich von den Fans erwartete Höhepunkt. Dieser hat gleich noch seinen Basser Chris Dale und Produzent und Gitarrist Roy Z mitgebracht, um gemeinsam mit der Dickinson-Solonummer "Tears Of The Dragon" den gefühlvollsten Song des Abends abzuliefern.
Mit dem schnellen "Beast In The Light", in dem es zum krönenden Duett mit TRIBUZY und Dickinson kommt, endet dann nach 75 Minuten eine solide Power Metal-Show, die keiner großartigen Showeffekte bedarf, optisch aber alleine schon durch die ausgewogene Lightshow gefällt. Der schnelle, aber nicht hektische Schnitt, der zur Auflockerung auch Schwarz-Weiß-Aufnahmen einbezogen hat, fängt das Geschehen auf der Bühne in tadelloser Schärfe ein und auch der Sound ist einwandfrei. Zur Abrundung enthält die DVD dann noch eine kleine Fotogallerie, sowie einige Interviews, vordergründig natürlich mit dem Bandchef (mit englischen Untertiteln), in denen sowohl die Geschichte der Band kurz wiedergegeben, als auch das für einen Newcomer ungewöhnliche Zusammentreffen mit den Szenegrößen beleuchtet wird.
FAZIT: Ob der Status der Brasilianer eine DVD auch in unseren Breitgraden rechtfertigt, ist zwar im Vorwege fraglich, aber nicht nur aufgrund der Gästeschar erweist sich diese schnell als absolut lohnenswerte Angelegenheit für Fans traditionell ausgelegten Power Metals.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Aggressive
- Divine Disgrace
- The Attempt
- Forgotten Time
- Nature Of Evil
- Absolution
- Final Embrace
- Web Of Life
- Execution
- Tears Of The Dragon
- Beast In The Light
- Interviews
- Photo Gallery
- Bass - Ivan Guilhon, Chris Dale
- Gesang - Renato Tribuzy, Bruce Dickinson, Ralf Scheepers, Mat Sinner
- Gitarre - Frank Schieber, Gustavo Silvera, Kiko Loureiro, Roland Grapow, Roy Z
- Schlagzeug - Flavio Pascarillo
- Execution Live Reunion (DVD) (2007)
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keine Interviews