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Shadow Circus: Welcome To The Freakroom (Review)
Artist: | Shadow Circus |
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Album: | Welcome To The Freakroom |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Progrock | |
Spieldauer: | 45:24 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Ein Debüt nach 15 Jahren abliefern und dann doppelt zu spät kommen: Prog wie vor 30 Jahren ist das hier mindestens – mit allem, wofür anno 1977 das Genre vom Punk verachtet wurde, auch wenn die Amerikaner unverkrampft und humorvoll zu Gange sind.
Das könnte aber auch nach hinten losgehen, denn SHADOW CIRCUS sind bisweilen bis zum Erbrechen gut drauf, haben also nicht Jon Andersons Gutmenschlichkeit, sondern den Schalk angemietet, beziehungsweise die Ganze Clownsriege ihres Ensembles gefrühstückt. Der Jahrmarkt wird mit satter Orgelmacht eröffnet; mehr noch als Kansas (AOR ist hier nicht) ist Spock hinterm Tresen gesichtet worden, zumindest sein Flaumbart, was Freunde von „The Light“ oder „The Kindness Of Strangers“ freuen dürfte. Sie sollten gleichwohl eine weniger tiefgehende Version von Neil Morse und Exfreunden erwarten. Einfach strukturiert wie der Opener ist auch „Storm Rider“ mit flirrender Instrumentalbridge, welche nicht nach Pflicht klingt, sondern gelungen die penetrante Refrain-Orientierung aufbricht. Das Intro zum folgenden Stück zeigt Gitarrenmuskeln, um danach auf Piano und funkiges Georgel umzusatteln. Der Gaul geht SHADOW CIRCUS schließlich mit dem wirklich ekelhaft fröhlichen „Radio People“ durch. Die „Wir-gegen-Mainstreampublikum-Attitüde wäre ja fast Metal, aber mit diesen quakenden Vocals? – Überhaupt ist Dave Bobick der Schwachpunkt der Band, obwohl er in den getrageneren Parts zeigt, dass er sich auch zurücknehmen kann und die Backen zukneift, damit die Sonne nicht zu stark strahlt. Der Longtrack am Schluss stellt ein toll herausgearbeitetes Finale dar: Drumgewitter und Orgel steigern sich; der Höhepunkt ist nicht außerhalb des Orbits, aber konsequenterweise macht man danach auch Schluss, statt künstlich die eigene Nicht-Avantgarde noch zu unterstreichen.
FAZIT: Ein angenehm kompaktes, aber etwas zu fröhliches Album im Happy-Prog-Stil ohne jegliche Innovation. Man kann es als Genrefan durchaus gut finden, weil der Sound sehr ehrlich klingt, die Kompositionen bauchig rocken oder einfach nur trivial Geschmäcker bedienen, die viele Hörer teilen - Legitimes Produkt (und nur das), nicht ohne Sympathiefaktor.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Shadow Circus
- Storm Rider
- Inconvenient Compromise
- Radio People
- In The Wake Of A Dancing Flame
- Journey Of Everyman
- Bass - Matt Masek
- Gesang - David Bobick, Matt Masek
- Gitarre - John Fontana
- Keys - John Fontana, Zach Tenorio
- Schlagzeug - Corvey Folta
- Sonstige - Matt Masek (cello)
- Welcome To The Freakroom (2007) - 9/15 Punkten
- Whispers And Screams (2009) - 12/15 Punkten
- On A Dark And Stormy Night (2012) - 11/15 Punkten
- From The Shadows (2023) - 7/15 Punkten
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