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Meliah Rage: The Deep And Dreamless Sleep (Review)
Artist: | Meliah Rage |
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Album: | The Deep And Dreamless Sleep |
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Medium: | CD | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Locomotive Records | |
Spieldauer: | 35:57 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Die früheren Alben von MELIAH RAGE sind mir nicht geläufig, trotzdem hatte ich die Band in der Thrash-Ecke eingeordnet. Zumindest auf "The Deep And Dreamless Sleep" ist dies jedoch nur teilweise korrekt. Ähnlich wie ANNIHILATOR nach deren Debüt reichert man den eigenen Sound zwar immer wieder mit Thrash-Riffs der alten Schule an (etwa frühe METALLICA), ansonsten ist jedoch vor allem ein stark klassischer Heavy-Metal-Einschlag zu vernehmen. Wo bei den Kanadiern die großen Achtziger-Metalbands herauszuhören sind, fühlt man sich bei MELIAH RAGE desöfteren an TROUBLE erinnert. Gerade die tolle Gitarrenarbeit mit vielen zweistimmigen Leads, doomigen Parts, aber auch den typischen Uptempo-Riffs und einem ähnlichen Sound weckt häufig diese Assoziation.
Passend zur interessanten musikalischen Mischung aus Heavy Metal, Doom und Thrash klingt Sänger Paul Souza wie eine Kreuzung aus einem aggressiven Glenn Danzig und James Hetfield. Ab und zu streut er auch depressiv klingende, an Bands wie ALICE IN CHAINS erinnernde Gesangsharmonien ein. Das Charisma dieser Frontmänner kann er zwar nicht bieten, er bemüht sich jedoch um eine ausdrucksstarke und leidenschaftliche Peformance. Dass er trotzdem oft blass bleibt liegt weniger an ihm, als am Songmaterial. Trotz der wirklich guten Voraussetzungen mangelt es an packenden und zündenden Ideen und vor allem Melodien. Die Gitarristen riffen sich mitreißend durch die Songs, schnellere Tracks wechseln sich mit schleppenden Doom-Walzen ab, und doch fehlt oft der letzte Kick, der wirkliche Höhepunkt oder herausragende Refrain innerhalb der Songs. Stattdessen werden die vorhandenen Parts oft endlos in immer gleicher Art und Weise wiederholt. Obwohl die meisten Songs nur eine recht kurze Spielzeit aufweisen, erscheinen sie dadurch künstlich in die Länge gezogen, und man langweilt sich schnell. Immer wieder scheint ein Song oder Part abgeschlossen, doch die Band spielt noch eine Wiederholung ohne jegliche Variation.
Trotzdem können einige Songs überzeugen, allen voran das mitreißende "Undefeated" oder das schleppende und bluesige "Last Of The Wanted", welches nicht nur aufgrund des Gesangs tatsächlich ein verloren gegangener DANZIG-Track sein könnte. Der Titelsong dagegen wartet mit einer seltsamen, aber funktionierenden Mischung aus Emo-Strophen, einem waschechten Doom-Refrain und einem Thrash-Zwischenpart auf. Das abschließende "Take What You Want" kann nochmal mit TROUBLE-Riffs und eingängigen Melodien überzeugen. Dem gegenüber stehen allerdings auch einige belanglose Nummern wie "Twisted Wreck" oder "Curse".
Die Produktion, der Sound und auch die Performances wissen durchaus zu gefallen, alles klingt authentisch und natürlich, dabei trotzdem sauber und differenziert. Besonders der Gitarrensound, aber auch die klar herauszuhörenden, sich oft von den Sechssaitern abhebenden Basslinien können überzeugen. Lediglich die Drums wirken manchmal etwas zu simpel und gleichförmig und dienen oft nur dazu, die Songs mit einfachen Beats zu unterlegen.
FAZIT: Schade, hier wäre mehr drin gewesen. Gute Ideen sind durchaus vorhanden, und besonders die Gitarrenarbeit weiß zu gefallen und kann immer wieder mit tollen Riffs punkten. MELIAH RAGE hätten sich nur etwas mehr Zeit für das Arrangieren der Songs und den Ausbau von Hooks und Refrains nehmen sollen. Aber auch der Abwechslung innerhalb der Tracks hätte man etwas mehr Beachtung schenken müssen. So ist "The Deep And Dreamless Sleep" zwar ein nettes Album geworden, das man sich gut immer mal wieder anhören kann, aber eben auch nicht mehr.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Permanently Damaged
- God And Man
- Undefeated
- The Deep And Dreamless Sleep
- Twisted Wreck
- Curse
- Last Of The Wanted
- Take What You Want
- Bass - Darren Lourie
- Gesang - Paul Souza
- Gitarre - Anthony Nichols, Jim Koury
- Schlagzeug - Stuart Dowie
- Barely Human (2004)
- The Deep And Dreamless Sleep (2007) - 8/15 Punkten
- Dead To The World (2011) - 6/15 Punkten
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