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Between The Buried And Me: Colors (Review)

Artist:

Between The Buried And Me

Between The Buried And Me: Colors
Album:

Colors

Medium: CD
Stil:

Death Metal / Metalcore / Prog

Label: Victory/Soulfood
Spieldauer: 64:21
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Nach dem zweifelhaften Vergnügen mit ihrem Coveralbum darf man nun erneut wildem, diesmal jedoch fast homogen klingendem Stilhopping lauschen. Allerdings weist „ColorsBETWEEN THE BURIED AND ME als ernsthaftere Musiker aus, als die Tributeinspielungen aus dem letzten Jahr es vermuten ließen. Die Scheuklappen werden ab-, das Prinzip des kompakten Liedschreibens widerlegt.

Der Glaube an die Macht des einen, individuellen Stils einer Gruppe scheint unter Modern-Hartkeksen ebenso verpönt wie der zeitlose Song im klassischen Sinn. Was die Mehrheit aktueller Extrembands schwerlich voneinander unterscheidbar und ihre Halbwertszeit fraglich macht, ist die offenbar ungezügelter Kreativität geschuldete Beliebigkeit ihrer Lieder. Krankt der ursprüngliche Death Metal, ins Heute transferiert, am selben Virus, so spielt sich die Chose auch im Math-, Post- und anderen sound-of-the-week-Genres ab: Wer redet in fünf Jahren noch von Stück X auf Platte Y von Band Z dieses Bereichs? Wer rühmt konzise Alben jener Gruppen mit ureigener Strahl- und Aussagekraft? Im MySpace-Zeitalter haben unzählige super-beschlagene Musiker die Verbreitung ihrer Kunst leichter, bloß ist es im seltenen Fall eben solche mit Langzeitanspruch, sondern meist ein überladenes Bild in kräftigen Farben - ansehnlich zwar, aber schnell vergessen, wenn zum nächsten geklickt wird...und was hat das mit der Distanz zwischen den Begrabenen und mir zu tun?

Colors“ ist ein spannendes Album geworden, weil es gerade die monierten Punkte wenn auch noch nicht gänzlich ausschließt, jedoch teiweise umschifft und hörbar um mehr bemüht ist, als ein weiteres freakiges Mischerzeugnis zu sein. Die Ernsthaftigkeit ist der Gruppe in ihren ineinander verzahnten Kompositionen von teils epischer Länge nicht abzusprechen, auch wenn im seltenen Fall Blastbeats sich mit Country-Anteilen abwechseln. Hinter ein eventuelles Konzept steigt der Promo-CD-Besitzer nicht, ahnt aber eine Rechtfertigung dieser Brüche durch eben eine zugrundeliegende übergeordnete Idee.

Nach lieblichem Piano-Intro stellen BETWEEN THE BURIED AND ME zunächst ihren Härteanspruch heraus, ehe „Informal Gluttony“ der erste Hookanwärter ist...“Feed me fear“...Furchteinflößend in der Tat ist dann das zehn Minuten lange „Sun Of Nothing“ mit Hymnus, Pathos, Spinnertem und auch sonst allem, was zum postmodernen Metalverständnis gehört und gleichzeitig kaum noch etwas mit Heavy Metal als ursprünglichem Gedanken zu schaffen hat. Allerdings: die euphorischen Momente zum Faustrecken gibt es auch auf „Colors“, bloß sind sie schwerlich zu entdecken unter dem immer noch zu obligatorischen Extremgesang und den gleichwohl spartanischen klaren Emo-Vocals. Eine komplett andere Seite zeigen dann die unverhohlenen Tool-Referenzen – vornehmlich in der Wahl des orientalisch anmutenden Tonmaterials.

Man ist gespalten von diesen heimlichen Unschlüssigkeiten einer- und dem offenbaren Programm andererseits; BETWEEN THE BURIED AND ME wissen genau, was sie tun und machen keinen Chaos-Core. Weniger traditionell als Becoming The Archetype und ohne Bibel liefern sie ein musikalisch beeindruckendes, konfus zurücklassendes Monument ab und versenken es mitten im Sommerloch.

FAZIT: Eine unerwartete Überraschung des Jahres. Wachstum ist bei „Colors“ nicht ausgeschlossen, und deshalb sollte das Album neben hippen Hörern auch pampige Proggies mit offenen Ohren ansprechen. Ich versuche es weiterhin bis zum "Klick"...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 7541x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Foam Born (A) The Backtrack
  • Foam Born (B) The Decade Of Statues
  • Informal Gluttony
  • Sun Of Nothing
  • Ants Of The Sky
  • Prequel To The Sequel
  • Viridian
  • White Walls

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 22.01.2010

User-Wertung:
13 Punkte

Ich empfehle gleich die Liveversion des Albums. Perfekt eingefangen, besser geht es kaum.
Musikalisch sowieso über jeden Zweifel erhaben.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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