Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Umbra et Imago: Motus Animi (Review)

Artist:

Umbra et Imago

Umbra et Imago: Motus Animi
Album:

Motus Animi

Medium: CD
Stil:

Goth’Rock

Label: Indigo
Spieldauer: 54:00
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Wenn Bands ein längeres (bei Manchen auch ein kürzeres) Bestehen feiern, tun sie das meist in Form eines Best-of-Albums. Dies gibt dem Fan die Möglichkeit bekannte Songs, die er eh schon auf den alten Alben im Schrank hat, zusammen auf einer CD zu finden. Darüber hinaus gibt es Unwissenden die Gelegenheit, die Band in einem kurzen Abriss kennen zu lernen und gegebenenfalls zu einem potenziellen Käufer vergangener und künftiger Alben zu mutieren. Die Gothrockformation UMBRA ET IMAGO, die im Herbst 1991 gegründet wurde, ging etwas anders vor um alte Songs noch einmal zu präsentieren und gaben ihnen mit Hilfe anderer Künstler der Gothicszene eine neue Note.
Wer den gewöhnlichen Stil von UMBRA ET IMAGO mit „Motus Animi“ kennen lernen will, ist mit dem 2003 erschienen Vorgängeralbum „Memento Mori“, definitiv besser bedient.. Zwar sind auf „Motus Animi“, die meist nicht gerade von musikalischer Komplexität strotzenden aber rockenden Elemente nicht gänzlich verschwunden, doch beherrschen viele elektronische Elemente das Gesamtbild.
Es ist immer ein großes Ereignis wenn sich verschiedene Künstler einer Szene an ein Album machen. Und UMBRA ET IMAGO haben wahrlich viele Musiker zusammenbekommen, die die Songs der Band auf ihre Art und Weise interpretiert haben. Da das Leben ein ständiges Geben und Nehmen ist, hat auch die Band, dessen Namen das Cover bekleidet, zu den Instrumenten gegriffen, „Kokon“ von ASP eingespielt und auf „Motus Animi“ veröffentlicht.

Das Cover ist geziert mit zwei „Gothicschönheiten“, die ein wenig zögerlich zu einem Kuss ansetzen.
Das Cover sagt in keinster Weise irgendetwas über das aus, was dem Hörer erwartet, abgesehen von ein wenig Sex, was UMBRA ET IMAGO ja gerne zu einem ihrer Themen machen (und meines Erachtens auch sollen).

Das Intro sagt, eben so wie das Cover, nichts über den Rest des Albums aus. Es klingt gut, keine Frage. Es ist sogar eine der besten Stücke des Albums, ist aber keine wirklich Einleitung zu Folgendem. Eine Orgel und Trommelwirbel lassen eine düstere und angespannte Atmosphäre aufkommen.

Beim der ersten Interpretation von „Hörst du mein Rufen“ (es gibt ganze drei auf dem Album) geht es schön los mit umbratypischen Gitarrenklängen. Doch dann setzt der Gesang Peter Heppners (Wolfsheim) ein. Das ist nicht nur irritierend sondern klingt auch ziemlich… (dazu fehlen mir jegliche Worte). Alleine Mozarts düsterer Sprechgesang zeigt, dass es abgesehen von den Gitarren und dem, nicht gerade sinnreichen Text, ein Umbrasong ist.

Weiter geht es mit „Sagt Nein“ remixed by monozelle. Schade eigentlich, dass es dem Original nur ähnelt. Die Instrumente wurden durch harte Elektrobeats ersetzt, was zwar potenziell nicht schlecht klingt aber dem ursprünglichen Song in Punkto Kraft stark hinterhinkt, seine ursprüngliche Intention hemmt und auch leicht monoton klingt. Wenigstens wurden hier die Orginalvocals (und nicht die von Peter Heppner) verwendet.

Dann steigt die „Gutsongkennlinie“ langsam an. UMBRA ET IMAGO wie man sie kennt und auch hören möchte wenn man geduldig den ersten beiden Stücken gelauscht hat. Der Text von „Stalker“ wirkt zwar ein wenig unauthentisch und „böse“, ist aber trotzdem rhythmisch und musikalisch in Ordnung.

„Lieber Gott“ in einem Dracul (übrigens ein Produkt des UMBRA ET IMAGO Frontmanns Mozart) -remix folgt und reißt die eben angesprochene Kennlinie wieder hinunter. Noch mehr Elektronik und ein nerviger Text.

Nehme man ein ASP-Stück und schicke UMBRA ET IMAGO damit ins Studio. In diesem Fall wirklich gute Arbeit. Es gefällt. Die Beats sind verschwunden (zumindest vorerst) und der Gitarist, der Drumer und der Bassist begleiten den Gesang. „Kokon“ klingt gut und ist einer der besten Songs des Albums.

Doch wie soll es auch anders sein. Es scheint eine gewisse Regelmäßigkeit in dem Album zu geben. Die Elektronik hat sich wieder erhoben. Diesmal aber angenehmer als vorher. Komplexer nicht so monoton. „Hörst Du mein rufen“ (2 von 3) klingt gut. Die Sounds erinnern ein wenig an Skinny Puppy oder Ritalin. Diesmal hätte man mal wieder den Text weg lassen sollen, denn der nervt schon nach dem ersten Hören.

Gespannt war ich bei „Sweet Gwendoline“ in der Version von ASP, der mit seinem letzten Alben und seinen Konzerten echt von sich Reden gemacht hat. Doch was ist das? Schlecht, einfach nur schlecht. Kennt man das Original dann ist man wirklich enttäuscht. Pseudoböser Gesang, der klingt als wäre der Sänger entweder gelangweilt oder desinteressiert.

Aber wenigstens ist auf Liv Kristine Verlass. „Ein letztes Mal“ ist rhythmisch und mit Livs Stimme ein Segen, ein Licht am Ende des Tunnels. Der Sound beinhaltet keine großen Veränderungen im Vergleich zum Original, ist instrumental, reißt die oben angesprochene „Gutsongkennlinie“ zum Höhepunkt des Albums und klingt wie ein Geschenk. Vor allem weil der Text wirklich gut ist.

Doch als wolle man den Zuhörer ärgern, fällt der soeben aufgeflammte Enthusiasmus wieder hinab in einen monotonen „Hörst Du mein Rufen“ Remix (3 Von 3) von good old Rudi Ranziger alias Wumpscut, der seit seinem letzten Album „Bonepeeler“ auch nicht mehr das ist was er früher einmal war. Elektronisch sanfte Klänge „tucken“ langweilig und mit geringen Abwechslung in einem fort, unterstrichen von Claps und Peter Heppner. Gehen wir weiter zum Abschließenden Song des Albums.

Eine weiter Version von „Stalker“. Diesmal im Birkenbeil Remix. In der oben beschriebenen Version noch gut. Kein guter Abschluss des Albums. Wieder einmal gingen die Gitarren mit den anderen Instrumenten und wichen den monotonen, langweiligen Technobeats. Diesmal stört der unauthentisch Text wirklich da er nicht durch guten Sound kompensiert wird.

FAZIT: Abschließend kann ich nur sagen, dass ich weitaus mehr erwartet hatte. UMBRA ET IMAGO hätten sich Liv Kristine und „Kokon“ von ASP schnappen sollen und sonst ein ganz gewöhnliches Best of Album produzieren sollen. (Das Intro hätten sie auch beibehalten können.)

Peter Kaiser

Gast-Rezensent (Info) (Review 5773x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Intro
  • Hörst Du mein Rufen (Version 2005)
  • Sagt Nein (monozelle Remix)
  • Stalker
  • Lieber Gott (Dracul Remix)
  • Kokon (Umbra et Imago Version)
  • Hörst Du mein Rufen (Retrosic Remix)
  • Sweet Gwendoline (ASP Version)
  • Ein letztes Mal (Leaves Eyes Remix/Version)
  • Hörst Du mein Rufen (Wumpscut Remix)
  • Stalker (Birkenbeil Remix)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!