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A Day To Remember - LKA Longhorn Stuttgart - 17.02.2011

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Adept BassGerade rechtzeitig zum Intro der ersten Band kamen wir durch die Tür, es ist schon erstaunlich voll im Bereich vor der Bühne und für die recht jungen ADEPT gibt es einiges an Vorschuss-Lorbeeren. Nach dem rein elektronischen Intro habe ich eigentlich mit nur einer weiteren Core-Band gerechnet, an deren Namen ich mich 2 Wochen später kaum oder gar nicht mehr erinnern kann. Mit „Core“ sollte ich Recht behalten, mit „nur eine weitere“ absolut nicht. ADEPT liefern von Anfang an eine mächtige Mischung aus Metal und Hardcore. Von der puren Energie ganz abgesehen. Beim zweiten Song bildet sich bereits der erste Circle Pit und eine erstaunliche Textsicherheit im Publikum ist zu hören.  Sichtliche Spielfreude, technisch saubere Leistung und ein Einheizprogramm vom Allerfeinsten. Der gesangliche Schwerpunkt liegt auf Growls und Klargesang, die Gitarren und die Drums haben vor allem eine Aufgabe: Kraft und Brutalität in die Songs zu bringen und das gelingt auch hervorragend. Ich habe selten eine Band erlebt, die den Job als Anheizer/Opener so gut umgesetzt hat. Das Publikum ist sehr bunt gemischt und gibt die gute Stimmung konstant zurück. Nach dem üblichen Zeitfenster für eine erste Band verlassen ADEPT die Bühne wieder, was eigentlich sehr schade ist.


Nach kurzer Umbaupause ein sehr atmosphärisches Intro, die Stimmung im Publikum ist immer noch sehr gut. Eine weitere recht junge Band kommt auf die Bühne und die ersten Takte klingen sehr vielversprechend. Pierce The VeilDas ändert sich aber relativ schnell. Die Riffs könnten einem Gitarrenlehrbuch für Einsteiger entsprungen sein, ebenso wie die Schlagzeugbegleitung. Umrandet wird das Ganze dann mit einem enorm hohen Klargesang und einigen elektronischen Einspielern. Recht schnell sinkt auch die Stimmung im Publikum, die Bewegung lässt spürbar nach und die Beteiligung wurde auch stark zurückgeschraubt. Würde ich „privat“ auf ein solches Konzert gehen, wäre diese Band prädestiniert für eine Bierpause. Der zweite Song ist schon bei Weitem besser als der erste, bewegt sich musikalisch und von meinem Geschmack her aber eher im unteren Mittelfeld. Was man den Herren von PIERCE THE VEIL jedoch überhaupt nicht vorwerfen kann, sind fehlende Interaktion mit dem Publikum, mangelnde Bühnenpräsenz und schlechte Technik, denn hier stimmt so ziemlich alles.


Bayside GesangBAYSIDE entern die Bühne ohne Intro und wirkliche Ankündigung und rocken gleich beständig und treibend los. Die einzige Band des Abends, die mit Core nichts zu tun hat. Stattdessen bietet die Band einen sehr konstanten, schnellen Hardrock mit deutlichen Punkeinflüssen. Die Stimmung ist direkt nach dem ersten Song wieder auf einem sehr hohen Level, die Band spielt sich durch ihre Setlist, die zu keinem Zeitpunkt langweilig wird und animiert das Publikum zwischendurch immer wieder. Ein technisch hervorragender Gitarrist sorgt für teilweise recht anspruchsvolle und sehr gut gespielte Soli und es entsteht zu keinem Zeitpunkt Langeweile. Das Publikum dankt mit viel Jubel, Bewegung und Beteiligung. BAYSIDE geben ihrerseits ebenfalls alles und so wird auch nach Zugabe verlangt, die leider nicht gewährt wird.


Nach der Umbaupause dann endlich A DAY TO REMEMBER. Leider wurde „Downfall of us all“ nicht als Opener verwendet, was wirklich schade ist, denn kaum ein Lied eignet sich besser dafür. „Second sucks“ wurde als Ersatz genommen und mit Konfetti-Kanonen unterstützt verfehlte der Song seine Wirkung dann doch nicht. A Day To RememberDer erste Circle Pit entstand noch während den ersten Takten, mitgesungen wurde noch bis die hinteren Reihen. Auch wenn das neue Album einiges an Härte eingebüßt hat, die Liveshow hat dies in keinster Weise. A DAY TO REMEMBER hüpfen nach wie vor begeistert über die Bühne, Sänger Jeremy schreit, growlt und singt sich die Seele aus dem Leib und hält trotzdem ständig Kontakt zu den Fans. Die Band bewegt sich auch untereinander viel, wechselt ihre Aufstellung, kommuniziert mit den Fans und macht allein beim Zusehen schon Spaß. Ich habe befürchtet, dass die Setlist großteils das neue Album abdecken würde, aber diese Sorge war zum Glück unbegründet. Ein sehr ausgeglichener Mix aus allen Alben wurde gespielt, es war für jeden was dabei. Die Zugabe wurde mit „If it means a lot to you“ eingeleitet, welches erst das zweite Mal in Deutschland live aufgeführt wurde. Mit „Downfall of us all“ und „The plot to bomb the panhandle“ zogen A DAY TO REMEMBER einen mehr als würdigen Schlussstrich unter einen grandiosen Auftritt, der energiegeladener und begeisternder kaum hätte sein können. Man mag von ihrer Musik, die sie selbst als „Pop-Core“ bezeichnen, halten, was man will, Live zündet das Konzept einfach. Die Halle war bis zum hinteren Ende eng besetzt, das Konzert erwartungsgemäß schon im Vorfeld ausverkauft und die Zuschauer freuten sich nicht nur über Sticks und Plektren, die am Ende in die Menge geworfen wurden, sondern auch über die Klopapier-Rollen, die während des Konzertes im Publikum landeten.


Fazit des Abends: Sehr viel gute Musik, sehr gute Stimmung und eine Wahnsinns Show der Headliner. Und jegliche Sorgen vor schlechtem Sound waren glücklicherweise unbegründet. Und weil sich das Wortspiel einfach anbietet, kann ich nicht widerstehen: Es war auf jeden Fall ein DAY TO REMEMBER.

Vielen Dank an André Kling für's schießen der Bilder!

Sascha D. (Info)

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