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The Men: Buyer Beware (Review)

Artist:

The Men

The Men: Buyer Beware
Album:

Buyer Beware

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Punkrock

Label: Fuzz Club Records
Spieldauer: 33:41
Erschienen: 28.02.2025
Website: [Link]

Es scheppert gehörig aus den Boxen, wenn das farbige „Buyer Beware“-Vinyl von THE MEN auf dem Plattenteller seine Runden zieht. Und nein, es ist auf die Dauer kein Genuss, den scheppernden, manchmal miserablen Sound im Punk-Gewand dieser Proto-Punk-Band aus New York zu hören. Es ist wohl auch die Absicht von THE MEN, den Sound dermaßen brutal und rau zu gestalten, weil sich die insgesamt 13 Songs des Albums an den alten Vorbildern wie den STOOGES oder MC5 und NEW YORK DOLLS sowie SUICIDE und all den anderen Punk-Pionieren, wobei natürlich auch die SEX PISTOLS nicht vergessen werden dürfen, orientieren.
All die Härte und das Rotzige klingt hier von Anfang bis Ende durch. Aber es überzeugt nicht wirklich, sondern setzt leider mehr auf Krach und Provokation als auf instrumentale Fingerfertigkeit. Live macht dieser Sound zum richtig abgehen garantiert Sinn, von Vinyl verärgert er bei dieser (Absichtlich?) verwaschenen Produktion ohne wirkliche Stereo-Effekte (auch wenn auf der LP-B-Seite dann doch so einige regelrecht überraschend auftauchen) oder Volumen mehr oder weniger. Nur die Dynamik scheint zu zählen.


Einiges wirkt wie ein wild gewordener Klangbrei, der sich besonders auf der LP-A-Seite seinen scheppernden Weg zwischen den Boxen unerbittlich bahnt.

THE MEN klangen jedenfalls noch nie so aggressiv und kompromisslos wie auf ihrem bereits 15. Album, das sie mit der herausgeschrieenen „Pony“-Frage: „Wann hörst du mit dem Gerenne auf?“ beginnen, um dann wie wild durch das komplette Album zu galoppieren.
Die Proto-Punker aus New York kennen dabei kein Erbarmen – und selbst wenn sie mal einen kurzen ruhigen Moment einbauen, dann nur, um ihn kurz darauf noch intensiver zu zerschreddern. Und das alles eine gute halbe Stunde lang.

Hier tönt wütender Punk-Rock aus allen Poren.
THE MEN schaffen bei „Buyer Beware“ genau die Atmosphäre, welche man von den Anfängen der Punk-Bewegung kennt.


Die Musik und den Sound betreffend lassen sie es krachen, ihre Texte sprechen von existenziellen Krisen, die unweigerlich in den Untergang zu führen scheinen.

Bei THE MEN steht die Welt tatsächlich unter Feuer und bald bleibt nur noch übrig, einen Grabstein („Tombstone“) zu errichten.
Hierbei gehen die vier knallharten New Yorker Jungs sogar so weit, dass sie im Titeltrack wie ein Bandtrip von ROXY MUSIC klingen, die sich schlechte Drogen eingeworfen haben.


Warum aber muss das alles so krachen, so unerbittlich sein?
Live bringt es diese Musik sicher auf den Punkt. Aber als Studio-Version hätte man mehr auf ein ausgewogeneres Klangbild setzen sollen, anstatt diese brüllende, brütend heiße und manchmal volltrunken erscheinende Punk-Atmosphäre auf farbiges Vinyl zu pressen, das dann auch noch in einem so unschuldig anmutenden LP-Cover verpackt wird.

THE MEN lassen auf „Buyer Beware“ durchgängig die Punk-Rock-Sau raus und jagen sie eine halbe Stunde lang durch ihren ganz eigen(ständig)en Musik-Kosmos, der mit Donner, Blitz und schweren Gewitterstürmen aufwartet.


FAZIT: Es sind sehr zwiespältige Eindrücke, die THE MEN auf „Buyer Beware“, ihrem bereits 15. Album, hinterlassen. Die große (oder doch kleine) Kunst des Punk trifft auf ein Klanggebilde, das wohl typisch 'punkig' erscheinen soll und gehörig aus den Boxen scheppert. Im besten Sinne von den STOOGES bis MC5 galoppiert der Proto-Punk-Vierer aus New York eine gute halbe Stunde lang durch die 13 kurzen Songs, die auch textlich unerbittlich das Ende der Welt heraufbeschwören, wenn es so weiter gehen sollte, wie wir es derzeit gedankenlos hinnehmen: „The world is ending / grab a seat / enjoy the ride“.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 124x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (16:24):
  • Pony (2:44)
  • At The Movies (2:31)
  • Buyer Beware (3:05)
  • Fire Sermon (1:32)
  • PO Box 96 (1:53)
  • Charm (2:09)
  • Black Heart Blue (2:30)
  • Seite B (17:17):
  • Nothing Wrong (3:02)
  • Control (2:18)
  • Dry Cycle (0:37)
  • The Path (3:51)
  • Tombstone (3:40)
  • Get My Soul (3:49)

Besetzung:

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