Partner
Services
Statistiken
Wir
Ledfoot: Plain Simple Honesty (Review)
Artist: | Ledfoot |
![]() |
Album: | Plain Simple Honesty |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Americana, Blues, Folk, Rock, Singer/Songwriter |
|
Label: | TBC Records | |
Spieldauer: | 34:20 | |
Erschienen: | 18.07.2025 | |
Website: | [Link] |
„Manchmal ist es am schwierigsten, die Wahrheit zu sagen ... Aber es ist immer die Mühe wert ...'“ (Ledfoot)
Oh ja, es ist verdammt schwer mit dieser Wahrheit. Und am besten behält man sie für sich.
Denn wer ist nicht als Feigling geboren?
Wahrheiten sind nicht erwünscht. Schon gar nicht von den Mächtigen, besonders wenn sie mit Lügen ihre Macht erlangten, so wie ein Kanzler, der machtbesessen mit seiner Pinocchio-Nase auch noch denjenigen in den Popanski kriecht, die vom Volk abgewählt wurden und denjenigen, die man mehrheitlich wählte, einfach Volkes Stimme entzog, indem er diese einmauerte, so wie es beispielsweise früher die DDR mit ihren Menschen tat. Wer solche 'Mächtigen' wahrheitsgemäß kritisiert, vor den Kopf stößt, obwohl das unbedingt notwendig ist, die werden ihren Glauben an die Wahrheit teuer bezahlen müssen. Besonders in den Ländern, die nach und nach zu ihrem Machterhalt die Demokratie abschaffen und zur Diktatur 'umgestalten'. Zu einer Diktatur, in der sie walten und schalten können, wie sie es wollen, weil die Lüge einzog und die Wahrheit zuvor auswanderte, verboten oder hingerichtet wurde.
Nun ja, erzählen wir also einfach dem nackten König weiter, dass sein Gewand wunderschön ist und schon ist alles gut.
LEDFOOT hat das Alter und das Können, genau dieses Thema ein Album lang zum Mittelpunkt zu machen und damit die Menschen in Ost wie West, Nord wie Süd anzusprechen. Mut, Ehrlichkeit und Können sind nämlich die bösen Gegenspieler der Lüge, wo auch immer man lebt – und LEDFOOT besitzt dieser drei couragierten Eigenschaften, wie er, der 'Außenseiter', mal wieder auf seinem aktuellen Album „Plain Simple Honesty“ beweist.
Und mit „Hard Times“ verpasst er solchen wie den hier genannten Politkern und deren Politik auch ganz direkt eine totale Breitseite:
How everything is gonna change
The only change is what they throw me
called a working man's wage“
Ich habe genug von Politikern, die predigen,
dass sich alles ändern wird.
Die einzige Veränderung ist das, was sie mir vorwerfen,
das sie dann des Arbeiters Lohn nennen.
Der amerikanische Singer/Songwriter lässt uns auf seinem siebten Album „Plain Simple Honesty“ wieder mal an den Schattenseiten des Lebens teilhaben.
Hier lauern noch immer ein paar Hoffnung neben all der Wut und Enttäuschung. Und die Hoffnungen könnten doch ganz einfach geweckt werden – es gehört nur jede Menge Mut dazu – denn „Plain Simple Honesty“ klingt so einfach, obwohl es so unsagbar schwer umzusetzen ist. Darum erscheint auch die Musik von LEDFOOT dahinter oft traurig, einfach und akustisch, aber immer weit in den Americana-Horizont ausufernd.
LEDFOOT hat nicht umsonst schon mit BRUCE SPRINGSTEEN und SHEENA EASTON zusammengearbeitet, er versprüht in seiner Musik auch genau deren Aura. Wer beispielsweise von Springsteen das spärlich instrumentierte „Nebraska“ liebte, der liegt mit „Plain Simple Honesty“ genau richtig. Und zwar in jeder Beziehung: also Musik, Texte, Kompositionen, aber auch dem eindringlichen Gesang.
Hier zählt Emotion statt aufgeblasenes Selbstdarstellertum und jeder Song erzählt eine schicksalhafte Geschichte – und jedes Mal scheint wie in „The Devils Game“ die Hölle näher als der Himmel zu sein: „One small mistake, one small mistake / Is all it takes / And when the deed is done / Then it's too late“.
Es ist wieder ein typisches LEDFOOT-Album geworden.
Eins für diejenigen, die man von der Sonnenseite immer wieder in den Schatten schubst – und die sich irgendwann zu wehren aufgehört haben. Für all die sind die Lieder auf „Plain Simple Honesty“ gedacht und erzählen deren Geschichte.
LEDFOOT klingt wie ein trauriger Geschichten-Sänger, der einen tatsächlich am ehesten an die letzten Musik-Jahre eines JOHNNY CASH erinnert und am Ende mit dem unfassbaren Song „The Ways Of Man“ abschließt – einem der traurigsten und melancholischsten wie erschütterndsten Songs, den ich je in meinem 61-jährigen Leben gehört habe.
Besser und trauriger geht’s einfach nicht.
FAZIT: Der amerikanische Singer/Songwriter LEDFOOT zieht auch auf „Plain Simple Honesty“ wieder alle Register seines Könnens (auch wenn das Album etwas länger als 34 Minuten hätte sein können) und beweist, dass er ganz geschickt auch in die Musik-Stiefel eines JOHNNY CASH schlüpfen kann. Traurige Americana-Klänge und Texte für die Außenseiter einer Gesellschaft, die immer nur nach Reichtum und Macht giert. Da zählt nur noch die Wahrheit, so traurig die auch klingen mag. So traurig und ehrlich eben wie die Musik und Stimme von LEDFOOT.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:15):
- All You Ever Had (4:09)
- Plain Simple Honesty (3:47)
- My Empty Heart (4:56)
- Burning Blue (2:34)
- Crystal River (2:49)
- Seite B (16:05):
- Hey Ho (2:32)
- Hard Times (3:17)
- The Devil's Game (3:18)
- Alone Again (2:56)
- The Ways Of Man (4:02)
- Bass - Tim Scott McConnell
- Gesang - Tim Scott McConnell
- Gitarre - Tim Scott McConnell
- Keys - Markus Klyve
- Sonstige - Tim Scott McConnell (Banjo, Percussion, Harmoniegesang), Markus Klyve (Percussion)
- Gothic Blues Volume One (2012) - 13/15 Punkten
- Black Valley (2021) - 10/15 Punkten
- Coffin Nails (2022) - 11/15 Punkten
- Outsiders (2024) - 13/15 Punkten
- Plain Simple Honesty (2025) - 12/15 Punkten
-
keine Interviews