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Robert Reed: Sanctuary IV (Review)

Artist:

Robert Reed

Robert Reed: Sanctuary IV
Album:

Sanctuary IV

Medium: CD+DVD
Stil:

Progressive Rock im Oldfield-Geiste

Label: Tigermoth Productions/Just For Kicks
Spieldauer: CD – 42:32 / DVD – 86:49
Erschienen: 11.04.2025
Website: [Link]

Natürlich werden sich auch an diesem Album wieder die OLDFIELD-Geister scheiden, die aus jeder Note von ROBERT REED und dessen grandioser musikalischen Umsetzung den großen Meister heraushören. Denn die Einen werden vor Begeisterung wohl mal wieder mal ihre Originale im Plattenschrank stehen lassen und sich voll und ganz „Sanctuary IV“ widmen, während die Anderen verächtlich von Gotteslästerung sprechen und beim Betrachten ihrer Oldfield-LPs (besonders "Hergest Ridge" und "Ommadawn" sowie "Incantations") den bösen Klon-Begriff bemühen.
Die Anderen jedenfalls haben die Wahl, weiterhin ihrem Gott zu huldigen und seinen Jünger linksliegen zu lassen. Zwar wäre das aus Sicht richtig guter von Oldfield geprägter und in dessen Geist gespielter Musik ein riesiger Fehler, aber es ist nicht verwerflich. Allerdings würde ihnen bei dieser Veröffentlichung von „Sanctuary IV“ zwei unglaublich überzeugende dolby-digitale Fassungen dieses phantastischen Albums entgehen. Denn so hat man auch einen Oldfield im Original, verteilt auf fünf Boxen, noch nie gehört!


Also seien wir mal ehrlich, liebe Freunde: Es ist faszinierend, mit welcher Chuzpe ein ROBERT REED auf seinen „Sanctuary“-Alben genau die Atmosphäre schafft, die ein MIKE OLDFIELD revolutionär vor über einem halben Jahrhundert schuf. Das gilt für das erste genauso wie für das zweit, dritte und nun ganz aktuelle vierte „Sanctuary“-Album gleichermaßen.
ROBERT REED beherrscht die Kunst (Wer bitte noch?) Musik genau in der Qualität und auf der Ebene wiederzugeben, wie es ein MIKE OLDFIELD mit seinen fantastischen Frühwerken meisterte und Millionen Musikfreunde damit begeisterte, ja regelrecht süchtig machte.
GENESIS haben THE MUSICAL BOX, PINK FLOYD haben THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW und MIKE OLDFIELD hat einen ROBERT REED. Nur dass der im Gegensatz zu den beiden Erstgenannten die Stücke nicht nachspielt, sondern ihnen völlig eigene Kompositionen verleiht, welche dann unverkennbar nach den ursprünglichen Meisterwerken klingen.

In diesem Sinne setzt „Sanctuary IV“ genau das fort, was Reed vor 11 Jahren mit „Sanctuary I“ begann.


Und er bleibt sich und auch einem MIKE OLDFIELD sowie seinen Fans absolut treu. Denn auch auf „Sanctuary IV“ gibt es nicht nur die soundtechnisch großartig klingende Audio-CD sondern eine zusätzliche DVD mit dazu, welche diesmal neben den beiden Dolby-Abmischungen des gesamten Albums gleich noch ein fettes Promo-Video-Paket (6 erstmals auf DVD veröffentlichte Videos!) und zwei am Piano eingespielte Sanctuary-Stücke enthält.

Zudem wurde auch dieses Album erneut von dem Original-Tubular-Bells-Produzenten TOM NEWMAN produziert und Oldfields alter Mitstreiter LES PENNING sowie der TOTO- und THE WHO-Schlagzeuger SIMON PHILLIPS nahm wieder hinter den Fellen platz. Hierzu bringt Reed seine besondere Begeisterung zum Ausdruck: „Ich muss mich kneifen, um zu glauben, dass ich das Glück hatte, den fantastischen Schlagzeuger Simon Phillips auf dem Album spielen zu lassen. Er hat einen so unverwechselbaren Sound, und da er ein großartiger Produzent ist, weiß er immer, was die Musik braucht.“


Alle anderen Instrumente spielt – genauso wie es MIKE OLDFIELD 1973 auf „Tubular Bells“ praktizierte – ROBERT REED völlig eigenständig ein.

Sanctuary IV“ lebt so von dem oldfieldschen Geiste der ersten drei Alben und dem „Incantations“-Doppel-Album. Aber es schleichen sich auch immer wieder modernere Töne der Suiten von „Platinum“ und „QE2“ ein. „Sanctuary IV“ bewahrt so das Erbe der 70er-Jahre-Oldfield-Ära, ohne dabei das altehrwürdige Musik-Gefühl über den Haufen zu werfen (selbst wenn in „Truth“ ein recht ungewöhnliches Orgel-Spiel auftaucht, das man so bisher auf noch keinem Oldfield-Album vernommen hat). „Truth“ wartet außerdem mit sakralen Chorgesänge auf sowie fetten Bässen und kristallklaren Oldfield-Gitarren-Klängen. Alles besonders phantastisch und plastisch neben der CD-Variante auch in der grandiosen DTS 5.1-Dolby-Version zu genießen, die von bestechenden Kanaltrennungen lebt. Definitiv die beste digitale Abmischung eines „Sanctuary“-Albums!

Doch auch die zusätzlichen Videos sind sehr hochwertige Beigaben, die allerdings nicht in dolby-digitalen Abmischungen vorliegen.
„Mathematician's Air Display“ präsentiert ROBERT REED in mehreren Aufnahmen wie er eine Vielzahl von Instrumenten spielt.


Jedes Video ist ein Genuss und bringt beim Betrachten viel Freude, auch weil nun Anghard Brinn mehrfach singt und LES PENNING viel Freude beim Flötenspiel verbreitet.
So sehen wir den schaurige „Willow's Song“ (filmisch dargestellt mit Brinn in der singenden Hauptrolle) oder die weihnachtlichen Aufnahmen mit LES PENNING („The Lonely Goat“ und der POGUES Klassiker „Fairytale Of New York“)...


...sowie „Crime Of Passion“ mit BARRY PALMER, der bereits das Oldfield-Original von 1984 eingesungen hatte.
Und ganz ehrlich: Die melodramatische Variante des Songs mit ROBERT REED ist besser als die im typischen 80er-Jahre-Pop verfasste ursprüngliche Oldfield-Variante.




FAZIT: Keine Frage: Auch „Sanctuary IV“ ist eine ausschließliche Hommage an MIKE OLDFIELD, die anno 2025 genau das Gefühl wiederaufleben lässt, welches Oldfield 1973 voller Einzigartigkeit weckte und das bis heute die Zeit überdauerte, auch weil ein ROBERT REED dieses immer wieder mit seinen „Sanctuary“-Alben zu wecken versteht. Dieses also ist sein vierter Streich, der wie ein Konglomerat aus „Ommadawn“ und „Hergest Ridge“ sowie „Incantations“ klingt, und sich bestens in die drei vorangegangenen einreiht. Oder um ROBERT REED zu folgen: „Es war großartig zur langen Form der ursprünglichen 'Sanctuary'-Alben zurückzukehren, nachdem wir mir den 'Ringmaster'-Alben ein wenig variiert hatten. Zwei 20-minütige Musikstücke mit einem kurzen Abschluss-Track, das ist das klassische Albumformat der 1970er-Jahre. Es war fantastisch, wieder mit Tom Newman zu arbeiten, denn er bringt so viel mit. Bei ihm dreht sich alles um Dynamik und Emotionen und er hat mich bei diesem Album wirklich angetrieben. Jeder braucht jemanden, der ihn ermutigt, die Extrameile zu gehen.“ Und jeder Oldfield- wie Reed-Freund/Fanatiker/Musikgenießer lässt sich garantiert begeistert auf diese Extrameile mitnehmen – auch weil man vielleicht nach „Sanctuary IV“ wieder zu den Originalen greift und sich über die vielen Parallelen freut bzw. wundert, die auf „Sanctuary IV“ mit Leben gefüllt werden.


PS: Da ich meine erste Review zu „Sanctuary“ mit der Höchstpunktzahl bedachte, muss ich fast zwingend auch meine letzte hierzu mit der höchstmöglichen Punktzahl versehen, da gerade die zusätzlichen Dolby-Mixe absolut hervorragend gelungen sind, genauso wie die zusätzlichen Videos und die Piano-Aufnahme zu „Sanctuary IV“. Was sollte Mr. Reed hier eigentlich noch besser machen? Ein absolutes Chapeau! Natürlich nur für all diejenigen, denen die alten Werke von MIKE OLDFIELD am Herzen liegen, aber zugleich akzeptieren können, dass ROBERT REED in dessen Geiste nunmehr vier hochspannende 'Oldfield'-Alben kreierte.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 135x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 15 von 15 Punkten [?]
15 Punkte
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Tracklist:
  • CD (42:32):
  • The Eternal Search
  • Truth
  • Sanctuary
  • DVD (84:49):
  • = Sanctuary IV Dolby Digital- und DTS 5.1 Surround Mix = (42:32)
  • The Eternal Search
  • Truth
  • Sanctuary
  • = Promo Videos = (27:14)
  • Mathematician's Air Display
  • Fairytale Of New York
  • Little Brown Bird
  • The Lonely Goat
  • Willow's Song
  • Crime Of Passion
  • = Piano Performance = (17:03)
  • Sanctuary IV (Theme One)
  • Sanctuary IV (Theme Two)

Besetzung:

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