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Japandroids: Fate & Alcohol (Review)

Artist:

Japandroids

Japandroids: Fate & Alcohol
Album:

Fate & Alcohol

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-, Alternative- und Punk-Rock

Label: Anti-
Spieldauer: 36:23
Erschienen: 18.10.2024
Website: [Link]

„Wir sind nicht die Band mit dem originellsten oder anspruchsvollsten Sound der Welt. Aber wir haben immer viel Leidenschaft in das gesteckt, was wir tun, und ich glaube, das kommt bei vielen Leuten an. Und ich bin wirklich dankbar, dass wir diese Band für die Leute sein konnten, genauso wie es viele Bands für uns waren.“ (David Prowse)

Es ist ein Abschiedsgeschenk an ihre Fans, dieses „Fate & Alcohol“-Album der JAPANDROIDS, die nach sieben Jahren Ruhe mit ihrem nunmehr insgesamt vierten, aber laut Aussage des Duos auch letztem Album ein letztes Mal auf die Musikbühne aus Indie-, Alternative- und Punk-Rock zurückkehren.
Entstanden ist das Album, als die beiden Briten 2017 im Rahmen ihres Debüts „Near To The Wild Heart Of Life“ beim ANTI-Label auf Tour waren und dabei so viel Freude und Kreativität verspürten, dass sie „Fate & Alcohol“ (Sagt der Titel nicht schon genug?) komponierten. Zum letzten Mal – und gerade darum ist es wohl auch so gelungen. Denn schließlich ist diese Veröffentlichung zugleich letzte Hinterlassenschaft der JAPANDROIDS.


Gegründet hatte sich das Duo vor nunmehr über 20 Jahren als Studenten-Band an der britischen University Of Victoria, wobei die beiden Musiker ihre innige Liebe zu ganz speziell zwei Bands verband: die kanadischen Indie-Rocker WOLF PARADE und CONSTANTINES. Beide Bands hinterlassen auf jeden Fall tiefe musikalische Spuren auch auf „Fate & Alcohol“, sodass die klangvolle Indie-Richtung schonmal bestens verortet ist.

Einigen wird bei den provokanten Texten und punk-rockigen Rhythmen wohl immer mal wieder auch THE CLASH in den Sinn kommen. Eine gute Adresse – vor allem, wenn man Abschied von seinen Fans nehmen will, dann bitte auch mit knackigen Sounds und ansprechenden Lyrics, die eben Geschichten im Stile von „Sandinista“ erzählen, statt mit schwülstigen oder banalen zwischenmenschlichen Allerweltsbotschaften aufzuwarten: „thing about love, i know it when i see it / so spare me the bullshit, it's plain to see...“ („Chicago“, die zugleich erste Single-Auskopplung aus dem Album). Dann besser gleich voll auf die Zwölf!


Doch immer wieder geht es auch um die inneren Dämonen, gegen die man ankämpft, wenn man beispielsweise nach einer durchzechten Nacht nicht mehr weiß, wo und neben wem man da aufgewacht ist, wie in „D&T“ oder wenn dann ganz am Ende sogar aus einem ruhigen Song noch eine knackige Rock-Hymne wird, dann ist mit „All Bets Are Off“ ein guter Abschluss für das Ende des Albums wie der Band gefunden – ähnlich wie das zuvor zurückhaltende, empfindsame, melodische Stück „Positively 34th Street“, in dem die beiden Musiker im Grunde ihre gemeinsame Zeit – einer innigen Liebe gleich – als Musiker-Duo vertonen und betexteten, wozu David Prowse feststellt: „Ich denke, es ist sehr ähnlich wie mit der Liebe. Nicht jeder kann sich verlieben und nicht jeder kann eine musikalische Verbindung zu jemandem haben, die so intuitiv und aufregend ist wie die, die ich mit Brian hatte. Wie könnte ich das alles dem 23-jährigen Dave überhaupt erklären, der gerade angefangen hat, mit seinem Freund in einem beschissenen kleinen Jam-Raum zu jammen oder sich darauf vorbereitet, in einer Spelunke in Vancouver vor vier Leuten zu spielen. Wie würde ich es ihm erklären? Warte einfach, Mann. Du hast keine Ahnung, was passieren wird.“

Nun also sind die beiden JAPANDROIDS endgültig erwachsen und ein alterndes Liebespaar. Und da bei solchen Paaren natürlich der Hang zur Gewohnheit oberstes Gebot ist, dieses Duo aber unbedingt ungewöhnlich bleiben will, ist es wohl eine kluge Entscheidung von ihnen, sich mit „Fate & Alcohol“ von ihren Fans zu verabschieden, um auf diese Weise in richtig guter Erinnerung zu bleiben.


FAZIT: Mit „Fate & Alcohol“ geben die britischen JAPANDROIDS nach nur vier Alben, aber immerhin mehr als 20 Jahren ihrer Gründung, ihren Abschied bekannt – und sie wissen, was sie mit diesem gelungenen Album aus Indie-, Alternative- und Punk-Rock samt pfiffiger wie frecher, aber auch bedrückender Texte ihren Fans hinterlassen, um von diesen auch weiterhin geliebt zu werden und in guter Erinnerung zu bleiben.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 83x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Eye Contact High
  • D&T
  • Alice
  • Chicago
  • Upon Sober Reflection
  • Fugitive Summer
  • A Gaslight Anthem
  • Positively 34th Street
  • One Without The Other
  • All Bets Are Off

Besetzung:

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