Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Aerostation: Rethink (Review)

Artist:

Aerostation

Aerostation: Rethink
Album:

Rethink

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Independent Artist Records/Just For Kicks
Spieldauer: 44:37
Erschienen: 19.09.2025
Website: [Link]

Gleich zu Beginn ihres „Rethink“-Albums zeigen AEROSTATION, dass sie ihren Bandnamen nicht ohne Grund mit solcher Nähe zum Weltraum gewählt haben. Ein sehr geheimnisvoller Anfang: Es knistert, rauscht und klingt wie nach einer finsteren, kosmischen Utopie.
Doch das Geräuschrätsel wird schnell aufgelöst:


Es rockt ordentlich drauflos und aus dem eröffnenden, instrumentalen „The Dive“ erklingt passend „A Distant Cry“: „The sun is in your eyes / I hear a distant cry“.
Und schon kann sie durchstarten, die space-rockende Reise durch das progressive Universum der drei italienischen Prog-Rocker, von denen viele Prog-Freunde garantiert deren singenden Keyboarder ALEX CARPANI gut kennen, da er schon so einige (insgesamt sieben) Solo-Alben in einem ähnlichen Stil wie seine nunmehr AEROSTATION veröffentlichte.

Auf den elf Stücken von „Rethink“ verzichten AEROSTATION leider gänzlich auf verspieltere Longtracks und gehen relativ straight rockend und mit elektronisch verspielten Space-Einschüben zur Sache. Setzen sogar auf eingängige (ja, manchmal gar recht langweilige) Melodien, wenn sie zu der grandiosen Feststellung kommen, dass das Leben zu kurz ist: „Life is too short / Lie down“.


Ähnlich verhält es sich mit der Ballade „Fly Over Me“, die sich hymnisch steigert. Oft fragt man sich, in welche Richtung AEROSTATION, die ihr Album zudem großartig gestaltet im Mini-LP-Cover samt 16-seitigem Booklet unters Prog-Volk bringen, denn wirklich tendieren.
Prog oder Classic Rock, Space oder Crossover, Filmmusik oder Art Pop?

Außerdem fehlt irgendwas bei all den Keyboard-dominierten Sounds. Es sind die Gitarren, die man im Laufe der progressiven Dreiviertelstunde immer stärker vermisst. Denn selbst wenn sich häufig floydianische Momente, wie in „Soulshine“, einschleichen, denkt man: „So, jetzt kommt bestimmt gleich ein gilmoursches Gitarren-Solo“, doch das bleibt aus. Schade. Aber eine von Carpani verwendete 'Keytar' ersetzt eben doch keine echte E-Gitarre.


Dafür gibt es viel Bassklang (Bassist Jacopo Rossi kommt aus dem Metal, was eindeutig zu hören ist) und finstere Passagen, wobei das Schlagzeug eben als Rhythmus-Fraktion firmiert. Mehr aber auch nicht, stattdessen darf dem einen oder anderen symphonischen Ausflug gelauscht werden. Typisch Carpani eben, der sich durch solche Sounds immer wieder auch auf seinen Solo-Alben mit den Keyboards in den Vordergrund spielt.

Am Ende bleibt ein durchwachsener Eindruck von dieser AEROSTATION, die sich Richtung „Messiah“ aus dem Album stiehlt: „I'll sail till I'll find out a messiah / I'll sail to the moon“.

Mit „Rethink“ haben AEROSTATION zumindest noch nicht ihren Prog-Messias genauso wenig wie die dunkle Seite des Mondes gefunden.


FAZIT: Der Kopf hinter AEROSTATION, dem progressiven italienischen Trio, das hier nur zu gerne auch dem Alternative Rock huldigt, ist ganz offensichtlich der vielen durch seine Solo-Alben sicher bestens bekannte ALEX CARPANI, der mal wieder mit Keyboards und Gesang das recht spirituell daherkommende „Rethink“-Album dominiert. Es sei ihm gegönnt. Der Hörer, dem gerade progressive Komplexität zusagt, wird wohl – besonders auch der fehlenden Gitarren wegen – mit diesem oft auch im Space-Rock wildernden und komplett auf Longtracks verzichtenden AEROSTATION-Album nicht rundum glücklich werden, selbst wenn die großartige Gestaltung ein wenig dafür entschädigt, dass die Musik dahinter nicht ganz so großartig gestaltet ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 68x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Dive
  • A Distant Cry
  • Life Is Calling
  • Meet Me At The End Of The World
  • The Wait Is Over
  • Drive My Soul
  • Life Is Too Short
  • Fly Over Me
  • Soulshine
  • Run As The Sun Goes Down
  • Messiah

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!