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Thin Lizzy: Johnny The Fox – 2024 Remix / Limitierte farbige LP-Version (Review)
Artist: | Thin Lizzy |
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Album: | Johnny The Fox – 2024 Remix / Limitierte farbige LP-Version |
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Medium: | LP farbig/Remaster | |
Stil: | Blues- und Hardrock, Kult |
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Label: | Universal Music Recordings | |
Spieldauer: | 35:35 | |
Erschienen: | 27.09.2024 | |
Website: | [Link] |
Als anno 1976 THIN LIZZY beschlossen, ein ganzes Album lang den guten, listigen Reinecke zu besuchen und ihm sowie seiner spitzbübischen, tierischen Raffinesse zwei LP-Seiten zu widmen, standen die Zeichen rund um die 1969 in Dublin gegründete Band, die mit ihrem ersten Hit „Whiskey In The Jar“, einem ehemals irischen Volkslied aus dem 17. oder 18. Jahrhundert (als man seinen Whiskey eben noch aus dem Krug statt dem Glas trank), bereits wie das besungene hochprozentige Tröpfchen in aller Munde waren...
...für ihr nunmehr sechstes Album nicht zum besten.
Sänger und Bassist Lynott musste sich von einer Hepatitis-Erkrankung erholen, welche die Band zum Absetzen mehrerer Konzerte der Jailbreak-Tour gezwungen hatten und auch die offensichtlichen Konflikte zwischen ihm und Gitarristen Brian Robertson (der seine Alkoholsucht nicht in den Griff bekam und deshalb durch Gary Moore ersetzt wurde) waren unübersehbar. Das führte dazu, dass Robertson nach „Johnny The Fox“ die Band auf Nimmerwiedersehen verließ, um dann als 1982 als Lead-Gitarrist von MOTÖRHEAD wiederaufzutauchen.
„Johnny The Fox“, das nunmehr nach 48 Jahren als „Johnny The Fox – 2024 Remix“-Neuauflage erscheint, knüpfte damals an dem sehr erfolgreichen, im gleichen Jahr erschienenen „Jailbreak“-Album an...
...und wies so einige Ähnlichkeiten auf, sodass auch diesem Album Erfolg beschieden war, selbst wenn die Kritikerreaktionen darauf ziemlich durchwachsen ausfielen, was wohl auch mit den internen Streitereien innerhalb der Band zusammenhing, wobei besonders der 'Hit' darauf, „Don't Believe A Word“, einer der Auslöser war.
Als Lynott das Lied anfangs in einem langsamen 12-Takt-Blues-Format spielte, wütete Robertson, es sei 'ein Haufen Scheiße'.
Lynott verließ daraufhin wutentbrannt für einige Tage das Studio, was Robertson dazu bewegte, gemeinsam mit Schlagzeuger Brian Downey das Lied umzuarbeiten, indem Downey einen schnelleren Shuffle-Rhythmus entwickelte und Robertson einen knackigen Riff hinzufügte. Am Ende war nach seiner Rückkehr sogar Lynott mit dem Ergebnis zufrieden, was dann zu weiterem Ärger führte, da der Song auf der Platte ausschließlich Lynott zugeschrieben wurde, obwohl eigentlich die drei beteiligten Mitglieder hätten benannt werden müssen.
Allerdings sollte man die „Johnny The Fox“-LP beileibe nicht an dem einen Song festmachen, denn auf dem Album sind viel knackigere und wahrhaft typischere Lizzy-Nummern zu entdecken, die schon mit dem Album-Opener „Johnny“ beginnen, sich in dem deutlich Hendrix-orientierten „Johnny The Fox Meets Jimmy The Weed“ fortsetzten und mit dem wilden, psychedelisch angehauchten „Boogie Woogie Dance“ enden – samt einem echt starken Gitarren-Solo des dann geschassten Brian Robertson, auch wenn es wirklich blöd ist, dass gerade dieser Song (und damit zugleich das gesamte Album) ausgeblendet wird. Das entsprach eigentlich nicht gerade dem listigen Musik-Fuchs-Charakter.
Heutzutage gelten „Jailbreak" und „Johnny The Fox" als die wichtigsten THIN LIZZY-Studioalben mit Hits und Live-Favoriten wie "The Boys Are Back In Town" - das mittlerweile über eine halbe Milliarde Mal gestreamt wurde - „Jailbreak", „Warriors", „Emerald", „Don't Believe A Word", „Massacre" oder „Cowboy Song".
Ein guter Grund, um all die musikalischen Kostbarkeiten nach einem knappen halben Jahrhundert als 2024er-Remix in die soundtechnische Gegenwart zu holen, denn die Musik ist es auch nach 48 Jahren noch immer wert.
FAZIT: Die limitierte farbige LP-Version von THIN LIZZYs „Johnny The Fox – 2024 Remix“, ursprünglich aus dem Jahr 1976, besticht, neben der im Grunde für sicher jeden bestens bekannte Musik aus dem Blues- wie Hardrock-Bereich, durch eine sehr ansehnliche Gestaltung im Gatefoldcover sowie 180 Gramm schweres, rotfarbiges Vinyl, wobei sich soundtechnisch der 2024er-Remix wirklich qualitativ deutlich vom Original absetzt und mit fetten Bässen sowie kristallklaren Höhen und beeindruckenden Stereo-Effekten überzeugt.
PS: Neben dieser Lizzy-LP veröffentlicht Universal auch ein 5CD+BluRray-Set, das neue Stereomixe und die Originalversionen der Studioalben "Jailbreak" und "Johnny The Fox" enthält.
Die anderen Discs beinhalten unveröffentlichte Versionen der Band, Radio-Sessions, Demos und eine bisher noch nicht veröffentlichte Show aus Cleveland, Ohio, vom 11. Mai 1976. Die BluRay bietet einen Atmos-Mix der beiden Alben sowie die neuen Stereomixe und remasterte Versionen der Original-Alben. Die neuen Abmischungen wurden von Richard Whittaker vorgenommen, unter Aufsicht des legendären Lizzy-Gitarristen Scott Gorham und von Andy Pearce gemastert.
Und klar doch – noch immer gilt bis heute die Aussage des „Jailbreak“-Hits: Die Jungs sind zurück in der Stadt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:49):
- Johnny (4:18)
- Rocky (3:43)
- Borderline (4:37)
- Don't Believe A Word (2:18)
- Fools Gold (3:53)
- Seite B (16:46):
- Johnny The Fox Meets Jimmy The Weed (3:36)
- Old Flame (3:05)
- Massacre (3:01)
- Sweet Marie (3:58)
- Boogie Woogie Dance (3:06)
- Bass - Philip Lynott
- Gesang - Philip Lynott
- Gitarre - Brian Robertson, Scott Gorham, Philip Lynott
- Schlagzeug - Brian Downey
Interviews:
-
keine Interviews