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Me First And The Gimme Gimmes: I Blow It … At Madson's Quinceanera! (Review)
Artist: | Me First And The Gimme Gimmes |
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Album: | I Blow It … At Madson's Quinceanera! |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Pop-, Skate- und Cover-Punk, Punkrock |
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Label: | Fat Wreck Chords | |
Spieldauer: | 43:22 | |
Erschienen: | 14.06.2024 | |
Website: | [Link] |
Vorsicht! Hier werdet ihr auf ganzer Linie verarscht, wenn ihr diese Band nicht kennt und noch dazu das irreführende Album-Cover betrachtet. Denn das, was ihr hier seht und in puncto Bandnamen lest, hat definitiv nichts mit dem zu tun, was ihr kurz darauf hört.
Oder würde ein Unbedarfter wie Ahnungsloser (sich vielleicht sogar als überrumpelter Partygast bei diesen Aufnahmen wiederfindender Geburtstagsfeierer) tatsächlich auch nur ansatzweise ahnen, dass sich hinter dem, was hier zu sehen und lesen ist, mit ME FIRST AND GIMME GIMMES eine amerikanische Punk-Rock-Coverband verbirgt, die unerbittlich echte Hit- und Rock-Pop-Klassiker genauso wie Unbekannteres gekonnt durch den Punk-Kakao zieht und auf „I Blow It … At Madson's Quinceanera!“ dies live samt ausführlicher Ansagen bestens und hochunterhaltsam präsentiert?
Dass die verrückten Punk-Cover-Amis durchaus nicht auf unserem Schirm gelandet sind, liegt sicher auch daran, dass die bereits vor knapp 30 Jahren gegründete 'Spaß'-Band es gerade mal auf sechs Studio-Alben brachten, die – wenn überhaupt – nur in Amerika etwas Aufmerksamkeit erhielten, ihre Live-Auftritte aber für jede Menge unberechenbares Aufsehen (und ganz bestimmt noch mehr Verblüffung) sorgen.
Nur gut also, dass es nun auch dieses Live-Album von ihnen über den 'Großen Teich' geschafft hat, da man nie wissen kann, ob ME FIRST AND GIMME GIMMES bei der nächsten eigenen Party als Überraschungsgast auftauchen. Denn „I Blow It … At Madson's Quinceanera!“ sprüht vor Energie und sprudelt nur so von vielen klassischen Pop- und Rock-Cover-Hits, die größtenteils in den 1960er- und 70er-Jahren angesiedelt sind, über – und es verbreitet jede Menge Spaß, der sogar mit wilden Horn-Gebläse über einen und das anfangs unfreiwillige Publikum hertöst.
Unter diesem Aspekt betrachtet, nehmen sich ME FIRST AND GIMME GIMMES selber nicht wirklich ernst – ganz im Gegenteil zu ihrer Musik, die ihnen offensichtlich nicht nur persönlich viel bedeutet, sondern auch die gewählten Songs in vielen hochrangigen Playlisten eine Daseinsberechtigung haben und nicht nur irgendwelcher 0-8-15-Hitkram oder Schlagermist sind. Denn wer sein Live-Album mit einem BLACK SABBATH-Coversong beginnt und dann mit einem allgemeinen Cover-Klassiker von NEIL SEDAKA fortsetzt, der ist nicht nur auf Verballhornung und Verarsche aus, sondern präsentiert eben auf seine punkrotzige Art die grandiose Faszination, welche sich hinter solchen und ähnlichen Hit-Nummer verbirgt. Und selbst der folgende ABBA-Kracher „Dancing Queen“ bereitet auf diese Art beim Hören jede Menge Freude.
Ironie gepaart mit Können und Punk gepaart mit Popmusik-Klassikern – das ist das verheißungsvolle Erfolgsrezept und die Faszination hinter der Ami-Band mit dem schrägen Namen (hinter der sich übrigens viele bekannte Musik-Profis, unter anderen von den FOO FIGHTERS oder NOFX und LAGWAGON verbergen) und den mitunter noch schrägeren Musikideen.
Das Schrägste ist allerdings im Falle von „I Blow It … At Madson's Quinceanera!“ die Konzert-Idee, denn hinter der besagten 'Maddie', die hier live aufgemischt wird, verbirgt sich ein komplett überrascht wirkendes Geburtstagskind samt Geburtstagsfeier-Gemeinde, die anfangs bei der Festlichkeit nicht ahnen, was sie da auf der Bühne erwartet – denn diese Feiergäste-Erwartungen gingen definitiv in Richtung biedere Tanzkapelle, aber nicht provokante Punk-Coverband, die sogar die Frechheit besitzt, bei „The Next Teardrop Falls“ schmonzettenmäßig auch noch eine Ukulele und ein Akkordeon auszupacken.
Doch ME FIRST AND GIMME GIMMES gelingt es mit ihren musikalisch ausgewählten Nummern und den schrägen Ansagen zu jedem Song, die sich immer auch auf's verblüfft-verwunderte Publikum beziehen, wahrhaft nach den ersten Berührungsängsten und Problemen spätestens mit „Dancing Queen“ das Eis zum Schmelzen zu bringen und ein musikalisches Feuerwerk der völlig anderen Art zu zünden, das wirklich überspringt.
All das darf man nunmehr mal kopfschüttelnd und dann wieder kopfnickend auf diesem wirklich seltsamen wie spannenden und geil anzuhörenden Tonträger nachhören, wobei das achtseitige Booklet voller Fotos und ironischer Kommentare zu den einzelnen Szenen/Songs einem nicht nur zusätzlich Freude bereitet, sondern stellenweise auch Tränen vor Lachen in die Augen treibt.
FAZIT: Man muss schon ganz schön verrückt sein, wenn man sich einerseits ME FIRST AND GIMME GIMMES nennt und als Punk-Band altbekannte wie weniger bekannte Hits der 60er/70er-Jahre covert und dann überraschend auf Feierlichkeiten auftaucht, um diese Versionen vor einem rundum verblüfften Publikum zum Besten zu geben. „I Blow It … At Madson's Quinceanera!“ ist das lebendige Beispiel für das Können wie die irre erscheinenden Ideen der Ami-Punks, welche größtenteils aus sehr bekannten anderen Bands (FOO FIGHTERS, NOFX, LAGWAGON) stammen und sich einerseits einen Spaß daraus machen, aber andererseits zeigen, was sie draufhaben. Für dieses Album gilt tatsächlich, der heutzutage leider viel zu oft inflatorisch angewandte Spruch: „Muss man gehört haben!“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Changes
- Love Will Keep Us Together
- Dancing Queen
- I Could Fall In Love
- Estos Celos
- La Ultima Muneca
- Happy Birthday
- Por Tu Maldito Amor
- Good 4 U
- Queen Of Hearts
- Camino de Guanajuato
- Before The Next Teardrop Falls
- De Nina a Mujer
- Bass - CJ Ramone
- Gesang - Spike Slawson
- Gitarre - Joey Cape, Swami John Reis
- Schlagzeug - Pinch
- Sonstige - Keith Douglas, Jason Crane (Hörner), Spike Slawson (Ukulele), John Reis Sr. (Akkordeon)
Interviews:
-
keine Interviews