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Glassing: From the Other Side of the Mirror (Review)
Artist: | Glassing |
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Album: | From the Other Side of the Mirror |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post-Metal, Post-Black Metal, Post-Hardcore |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 41:51 | |
Erschienen: | 26.04.2024 | |
Website: | [Link] |
Die Texaner GLASSING verstehen es, den Hörer in die Irre zu führen. Zwischen post-metallischer Schwere blitzt verträumter Shoegaze auf, Black-Metal-Pessimismus trifft auf manisches Geschrei, wie es im Hardcore vorkommt und im nächsten Moment kratzen die metallischen Riffs wie Fingernägel auf einer Schiefertafel.
Und dass Industrial-Kälte und Hardcore-Prügelei eine ansehnliche Sahnehaube für lebensfeindlichen Black Metal abgeben, zeigen Stücke wie „As My Heart Rots“. Unter den vielen Zwiebelschichten von „From the Other Side of the Mirror“ verbirgt sich aber ein geschundener Geist, ein Häufchen Elend, das im Scherbenhaufen seiner Gefühle versucht, sich eine neue Perspektive auf das Leben zu verschaffen.
Kein Wunder, dass der Gesang kaum mehr als schmerzverzerrtes Schreien ist. Selbst in den filigran wirkenden Klargesangsmomenten scheint es, als ob die Stimme pure Verzweiflung offenbart.
Dabei fahren GLASSING eine massive Soundwand auf, die in ihrer Härte und klanglichen Distanziertheit beinahe etwas Abstoßendes an sich hat. Nachzuhören u.a. im klanglichen Hagelsturm „Defacer“.
Gleichzeitig lässt die Band genug Raum für filigrane Schönheit, sowie Melodien und (Dis)Harmonien, die den Hörer wie Herbstnebel umgarnen. Gleichsam schön und schaurig wahrzunehmen, schleichen sich Gefühle von Unsicherheit, Beklemmung und langsam aufkeimender Panik in das Herz.
Da wirkt das lichtvolle Instrumental „The Kestrel Goes“ auch eher wie die hämisch angetäuschte Streicheleinheit, ehe „Wake“ als abgedreht psychotisches Finale zwischen Euphorie und Aggression einen eindringlichen Schlusspunkt setzt.
FAZIT: GLASSING passen kaum in eine Schublade, wissen vielmehr um den Reiz jegliche Kategorisierung mithilfe von vielseitigem Ausdruck zu umgehen. Damit ist der Albumtitel „From the Other Side of the Mirror“ auch weit mehr als ein Plakatspruch. Denn er fasst die Kontraste, die in dem Sound der Band zu finden sind, gleichsam passend wie mehrdeutig zusammen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Anything You Want
- Nothing Touches You
- Defacer
- Sallow
- Nominal Will
- Ritualist
- As My Heart Rots
- Circle Down
- The Kestrel Goes (Instrumental)
- Wake
- Bass - Dustin Coffman
- Gesang - Dustin Coffman
- Gitarre - Cory Brim
- Schlagzeug - Scott Osment
- From the Other Side of the Mirror (2024) - 13/15 Punkten
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