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Alex Henry Foster: A Measure Of Shape And Sounds (Review)
Artist: | Alex Henry Foster |
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Album: | A Measure Of Shape And Sounds |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Instrumental, Post Rock, Ambient, Psychedelia |
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Label: | Hopeful Tragedy Records | |
Spieldauer: | 43:06 | |
Erschienen: | 20.09.2024 | |
Website: | [Link] |
Dass das neue Album des kanadischen Musikers, Performers, Autors und Philosophen ALEX HENRY FOSTER den Titel „A Measure Of Shape And Sounds“ trägt, ist nur folgerichtig, denn es ist als Ambient-Album dezidiert ohne Gesang angelegt und beschäftigt sich eben mit Formen und Klängen. Wie auch schon im Falle des Vorgänger-Albums „Kimiyo“ handelt es sich dabei nicht um ein 'reguläres' Album mit FOSTERS Band THE LONG SHADOWS, sondern um den zweiten Teil des multimedial angelegten Projektes „Voyage à la mer“ (Foster spricht mit seinen franco-kanadischen Musikern für gewöhnlich Französisch), das er in Folge einer schweren Herz-Operation, die ihm letztlich auch das Leben hätte kosten können, im letzten Jahr anstieß, um über dieses Projekt wieder Zugang zu seinen kreativen Impulsen finden zu können.
In Folge der erwähnten Operation und der sich anschließenden Rekonvaleszenz-Phase war es lange Zeit ungewiss, ob ALEX HENRY FOSTER wieder als Musiker tätig werden könnte, da er mit seiner Krankheit seine Stimme verloren hatte und lange Zeit nicht sprechen – geschweige denn singen – hatte können. Deswegen überließ er für den narrativen Teil während eines Japan-Aufenthalts basierenden „Kimiyo“-Projektes der japanischen Künstlerin MOMOKA TOBARI den Gesang bzw. den Vortrag.
Das Projekt „Voyage à la mer“ beschäftigt sich auf multimedialer Ebene mit Fosters Weg der Heilung und seinen Bezug zum Universum - und speziell dem Wasser als inhärent spiritueller Kraft. Das hängt mit seinem Anspruch zusammen, ein über seine Musik hinausgehendes, spirituelles Verhältnis zu seiner Umwelt, zu seinen Freunden, Verwandten und Bekannten sowie seinen Fans zum Ausdruck zu bringen – und dazu ist ihm so ziemlich jedes Mittel recht. Das können dann Videos, Live-Performances, Texte, Podcasts, Vorträge oder Musikproduktionen aller Art sein.
Im Falle des Albums „A Measure Of Shape And Sounds“ war ALEX HERNRY FOSTER bewusst geworden, dass es nach dem „Kimiyo“-Projekt noch weitere Aspekte der mit diesem Album angestoßenen spirituellen Reise ins eigene Ich gab, für die es galt, musikalisch ausgelotet zu werden. Hierzu tat er sich mit seinem Freund und langjährigem Gitarristen BEN LEMELIN zusammen, um diese Aspekte mit einer Live-Performance einzufangen. Lemelin supportete mit seinen eigenen Ambient-Klanginstallationen gelegentlich auch schon die Shows mit den LONG SHADOWS und bot sich in dieser Hinsicht als idealer Partner für das aktuelle Projekt an.
Foster selbst meint über das Stück „Cinematic Insight“, aber eigentlich auch über das gesamte Album: „Es ruft eine gewisse Form nachdenklicher Nüchternheit, wenn nicht sogar kontemplativer Gelassenheit gegenüber der Wahrnehmung hervor, die wir von uns selbst haben, im Gegensatz zu dem, was wir glauben müssen, dass wir im Laufe der Zeit geworden sind.“
Kurzum handelt es sich bei „A Measure Of Shape And Sounds“ um einen – dezidiert wortlosen - Soundtrack einer Reise auf der Suche nach Selbsterkenntnis und Selbstkritik. Somit entzieht sich dieses Album jeglicher konventionellen Beurteilung und Bewertung. Wenn wir also diesem Album an dieser Stelle mit 13 Punkten bewerten, dann nicht deswegen, weil hier sensationelle Musik geboten wird, sondern weil dieses Werk ein integraler, schlüssiger Teil der andauernden spirituellen Reise des ALEX HENRY FOSTER geworden ist.
FAZIT: Ohne Frage handelt es sich bei „A Measure Of Shape And Sounds“ technisch gesehen um ein instrumentales Ambient-Album, bei dem ALEX HENRY FOSTER selbst gar nicht als Komponist und/oder Musiker im klassischen Sinne auftritt. Stattdessen war BEN LEMELIN mit seinen Gitarren, Loopstations und Effekten alleine für die musikalische Ausgestaltung zuständig, während Foster die Soundmodulationen beisteuerte. Nachdem das festgestellt ist, muss trotzdem attestiert werden, dass das Ergebnis durchaus musikalisch von Interesse ist, da es Foster und Lemelin gelang, die einzelnen Tracks recht unterschiedlich, keineswegs unstrukturiert und vor allen Dingen in Bezug auf ihre Laufzeit maßvoll anzulegen, ähnlich wie es ALEX HENRY FOSTER bei Live-Shows mit seiner Band THE LONG SHADOWS in ausgedehnten Improvisationen umsetzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Thoughtful Descent
- Mechanical Revision
- A Mind's Tapestry
- Cinematic Insight
- Self-Portrait
- Sorrowful Bouquet
- Manic View
- A Gesture, A Present
- Alchemical Connection
- Reflective Ascent
- A Measure Of Shape And Sounds (2024) - 13/15 Punkten
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