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Torrential Rain: Digital Dreams (Review)

Artist:

Torrential Rain

Torrential Rain: Digital Dreams
Album:

Digital Dreams

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Metalcore

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 53:44
Erschienen: 17.11.2023
Website: [Link]

Um, ach so verächtliche, Metalcore-Klischees zu umschiffen, zelebrieren TORRENTIAL RAIN ihren Genre-Mix mit einem Hang zu progressiven Schlenkern, wobei „Digital Dreams“ weder zu verkopft klingt, noch stumpf auf Breakdowns setzt. In puncto Hook-Dichte mit Hart/zart-Kombination lugen das eine oder andere Mal Genre-Größen wie BULLET FOR MY VALENTINE um die Ecke (u.a. in „Wanderers“ oder „The Escapist“). Allerdings packen TORRENTIAL RAIN nochmal eine Schippe Modernität in ihren Sound.

Die Songs halten stets die Waage zwischen an der Kitsch-Grenze kratzenden Singalong-Parts und Metalcore, der sich ausdrücklich auf die Fahne schreibt, kein 08/15-Breakdown-Hickhack zu sein. Klar, es gibt sie, die brutalen Momente, in denen sich das heimische Mobiliar hervorragend zu Kleinholz verarbeiten lässt, allerdings umschiffen TORRENTIAL RAIN den Breakdown als reinen Selbstzweck erfolgreich. Denn obwohl Stücke wie „Meant To Be“ zwischen mitsing-tauglicher Hookline und harten Prügel-Momenten pendeln, gelingt der Band das Kunststück, trotzdem temporeich und über weite Strecken unvorhersehbar zu klingen, anstatt nur Breakdowns mit gesungenen Hooks zu verkitten.

Songs wie „Faults Are Thick Where Love Is Thin“ ergehen sich beispielsweise in Alternative-Metal-Gefilden und könnten (ohne das Geschrei) auch im einschlägigen Radio laufen.
„Aporia“ ist in puncto progressiver Haudrauf-Leistung große Klasse und begeistert mit einer Hook, die es fertig bringt, Kitsch und Gänsehaut-Feeling zu vereinen. Überhaupt ist die Gesangsleistung in sämtlichen Songs astrein, wobei speziell die Klarstimme immer wieder eindringliche Effekte erzeugt. Denn Refrains wie in „Second Chances“ oder auch der Gesang in der Electro/Metalcore-Hochzeit „Eye To Eye“ sind sowohl griffig (hin und wieder auch mit leichtem Kitsch-Faktor), als auch mitreißend und können schnell überzeugen.

Als echtes Schmankerl stellt sich kurz vor Schluss der Titeltrack heraus. Mit leichter Industrial-Schlagseite grooven sich TORRENTIAL RAIN durch einen vertrackten Brecher, der von schnellen Headbang-Momenten, über monströse Grooves, bis hin zu elektronisch verspielten Chaos-Sounds alles bereithält.
„Monachopsis“ spielt zum Ende nochmal ausgiebiger mit der Hart/zart-Karte und packt, neben starkem Klargesang, wieder vermehrt Schlenker in progressive Gefilde aus, sodass sich das Genre-Etikett „Progressive Metalcore“ hier letztendlich doch bezahlt macht.

FAZIT: TORRENTIAL RAIN haben mit „Digital Dreams“ ein überraschend mitreißendes Debüt an der Hand, das die Grenzen zwischen Eingängigkeit, komplexen Arrangements und krachendem Metalcore gekonnt auslotet, ohne den Hörer zu überfordern. Dass die Songs darüber hinaus eine zusammenhängende Atmosphäre erzeugen, ist genauso ein Pluspunkt, wie der Umstand, dass dieses Album mit jedem Durchlauf wächst.

Dominik Maier (Info) (Review 1436x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Fountain Of Youth
  • The Escapist
  • Count On You
  • Wanderers
  • Meant To Be
  • Faults Are Thick Where Love Is Thin
  • Aporia
  • Second Changes
  • Lighthouse
  • Eye To Eye
  • Digital Dreams
  • Monachopsis

Besetzung:

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