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Tír na nÓg: Love Lost – Live in Bremen 1973 (Review)
Artist: | Tír na nÓg |
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Album: | Love Lost – Live in Bremen 1973 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Irish Folk |
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Label: | MIG music | |
Spieldauer: | 44:15 | |
Erschienen: | 31.03.2023 | |
Website: | [Link] |
„Ich erinnere mich gerne an diesen Abend, an dem wir gemeinsam mit John David Gladwin von Amazing Blondel auftraten, der uns mit seinen mittelalterlich anmutenden Liedern und seinen manchmal unzüchtigen Geschichten unterhielt.“ (Leo O'Kelly)
Wenn Leo O'Kelly das Konzert vom 19. September 1973 in der Kirche Unserer Lieben Frauen von Bremen nur wegen David Gladwin noch so gut in Erinnerung bleibt, dann ist das deutlich untertrieben. Denn wie man auf dieser etwa ein halbes Jahrhundert später bei MIG music erschienenen CD genau dieses Konzertmitschnitts hören kann, war gerade ihr Auftritt wirklich bemerkenswert. Denn das irische Folk Duo TIR NA NÓG – bestehend aus O'Kelly und Sonny Condell – entfacht mit zwei akustischen Gitarren, einem Klavinet, Percussion und zweistimmigen Gesang eine Atmosphäre, die an SIMON & GARFUNKEL, PENTANGLE und JOHN RENBOURNE oder NICK DRAKE (mit dessen Song „Free Ride“ sie ihr Konzert abschließen) erinnert.
Dazu sprechen sie zwischen ihren insgesamt 11 Songs oftmals kurz über die Hintergründe zu ihren tiefgründigen Songs, die oft, wie beispielsweise „Teesside“, sehr traurig klingen.
Beachtenswert ist auch, dass während dieser Zeit das Duo oftmals als Vorgruppe solcher Bands wie JETHRO TULL, PROCOL HARUM oder EMRSON, LAKE & PALMER auftraten.
TIR NA NÓG, die sich nach einer der berühmtesten Legenden Irlands benannten (einem magischen Land ewiger Jugend und Schönheit, Gesundheit und immerwährenden Glücks), gründeten sich 1969 in der irischen Hauptstadt Dublin, wurden mit ihrer deutlich von den keltischen Musikwurzeln, dem komplizierten akustischen Gitarrenspiel sowie dem richtig guten Harmoniegesang schnell den progressiven Folk-Bands der damaligen Zeit, die stellenweise wie die Pilze aus dem Musikboden schossen, zugeordnet.
Von 1971 bis 1973 nahmen die beiden insgesamt drei vielbeachtete Studio-Alben auf, die auch Kult-Moderator JOHN PEEL auf sie aufmerksam machte, weswegen er sie in seinen BBC-Radio-Shows spielte und auftreten ließ. Eine Auswahl dieser 1972 und 1973 mitgeschnittenen BBC-Aufnahmen wurde dann 2001 veröffentlicht. Ansonsten lagen von TIR NA NÓG bisher keinerlei offiziellen Live-Aufnahmen vor, was nunmehr mit diesen von Radio Bremen mitgeschnittenen und auch soundtechnisch sehr gut aufgearbeiteten Aufnahmen des kompletten Konzerts ein Ende hat.
Genaueres zur Entstehung und Entwicklung des Duos sowie dieses Auftritts kann man in dem sehr informativen achtseitigen Booklet, welches im Jewelcase von „Love Lost – Live in Bremen 1973“ steckt, nachlesen.
FAZIT: Alle Folk-Fans, besonders die der Siebzigerjahre, aufgepasst. Ein halbes Jahrhundert nach dem Auftritt des progressiven irischen Folk-Duos TIR NA NÓG erblickt (dank MIG music) ihr soundtechnisch sehr gut aufgearbeiteter Livemitschnitt (von Radio Bremen) vom 19. September 1973 in der Kirche Unserer Lieben Frauen das späte Licht der modernen Musikwelt unter dem Titel „Love Lost – Live in Bremen 1973“. Und man verspricht bestimmt nicht zu viel, wenn man prophezeit, dass nach diesem dreiviertelstündigen Konzert viele Hörer ihre Folk-Liebe an TIR NA NÓG, die sich bereits ein Jahr nach dem Konzert und insgesamt drei Studio-Alben später auflösten, verlieren werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lady Ocean
- Most Magical
- Teesside
- Cinema
- Strong In The Sun
- Time Is Like A Promise
- Saw Your Name In The Paper
- Bluebottle Stew
- Love Lost
- Whitestone Bridge
- Free Ride
- Gesang - Leo O'Kelly, Sonny Condell
- Gitarre - Leo O'Kelly, Sonny Condell
- Keys - Sonny Condell
- Sonstige - Sonny Condell (Percussion)
Interviews:
-
keine Interviews