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The Ancestry Program (TAP): Of Silent Mammalia – Part II (Review)
Artist: | The Ancestry Program (TAP) |
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Album: | Of Silent Mammalia – Part II |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Progressive Promotion Records | |
Spieldauer: | 65:56 | |
Erschienen: | 14.07.2023 | |
Website: | [Link] |
Folgen wir weiterhin gemeinsam mit THE ANCESTRY PROGRAM (kurz: TAP) der Reise der Bartenwale, welche anfangs mit an 'Das Boot' erinnernden, sehr finsteren Klängen beginnt. Eine sehr progressiv-rockmusikalische Reise, die sich immer mehr in wilden Wechselspielen, die gerne auch Jazz, Funk und Soul zum Vorschein bringen, entlädt. Zugleich ist das Album der sechsköpfigen deutschen Prog-Band auch eine harsche Kritik an dem Umgang des Menschen mit der Natur, sodass sich tatsächlich besagte Bartenwale dazu berufen fühlen, die Welt zu retten und somit zu ihrer letzten Überlebenschance werden.
Was also im Jahr 2021 als „Of Silent Mammalia – Part I“ begann…
...findet nun mit „Of Silent Mammalia – Part II“ seine Fortsetzung und Vollendung.
Auch dass der mutige Stil-Bruch bei den bayrischen Proggern noch immer Programm ist, lässt sich gleich nach dem düsteren Album-Opener „Mysticeti Ambassadors ...“ beim Siebenminüter „Path Of Inspiration“ heraushören, in dem funkige Bläsersätze und jazzige Rhythmen den Anfang des Songs ausmachen und genau das andeuten, was uns die verbleibende Prog-Stunde zur Rettung der Natur durch die Welt der Wale erwartet: Pure Abwechslung mit progressivem Grundgerüst, aus dem immer wieder stilistisch wild ausgebrochen wird.
Es ist eben höchste Zeit zu kapieren, dass die Rettung dessen, was unsere Lebensgrundlage darstellt, nicht mehr mit klugen Worten und Strukturen funktioniert, sondern nur dem Mut, dabei die verschiedensten Wege zu beschreiten. Nach diesem Grundsatz funktioniert auch „Of Silent Mammalia – Part II“ von TAP. Also: Neo-Prog harmoniert mit Hardrock oder Metal (der Marke DREAM THEATER), Retro-Prog (von KING CRIMSON bis YES und GENESIS sowie ELP) mit Jazz, Komplexität mit akustischer Fragilität und so weiter und so fort.
Wer sich allerdings bei seinem progressiven Musikerlebnis gerne auf eine recht durchgängige Spielweise festlegt, dem wird hier jede Menge Andersartiges um die Ohren gehauen. Wem das nicht schmeckt, der sollte sich dann doch besser weiterhin mit den progressiven Bücklingen anstatt den Prog-Bartwalen des Münchner Prog-Sextetts beschäftigen.
Einen weiteren fetten Pluspunkt gibt es für die ansprechende Gestaltung des Digipaks sowie des darin enthaltenen 16-seitigen Booklets mit allen Texten, aus denen am Ende dann doch ein kleiner Hoffnungsschimmer hervorgeht anstatt in das permanent verbreitet Weltuntergangs-Szenario einzustimmen. Noch immer siegt hier die Hoffnung der Vernunft (der Wale) gegen den Irrsinn der schwachsinnigen Egomanen, denen alles pupe ist, was nicht zu ihrem eigenen Vorteil führt.
FAZIT: Vor gut einem Jahr begaben sich THE ANCESTRY PROGRAM (kurz: TAP) gemeinsam mit ihren Bartenwalen auf die progressiv rockende Natur- und Weltenrettung, welche sie nun auf gelungene, sehr abwechslungsreiche Weise zwischen Retro- und Neo-Prog sowie so einigen Metal-Elementen auf „Of Silent Mammalia – Part II“ erfolgreich und zugleich konzeptionell beeindruckend sowie anschaulich gestaltet abschließen. Das bayrische Prog-Sextette TAP arbeitet sich mit ihrem dritten Album Richtung deutsche Prog-Speerspitze...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mysticeti Ambassadors ...
- Path Of Inspiration
- Pangreta's Box
- War Is Over
- Maria's Smile
- Ancestors
- Star To Follow
- Paranoid Structures
- Create Our Sins
- … Of Silent Mammalia
- Bass - Marco Osmajic
- Gesang - Ben Knabe, Thomas Burlefinger
- Gitarre - Mani Gruber, Mike Voglmeier, Thomas Burlefinger, Andy Lind, Ben Knabe, Wolfgang Zenk
- Keys - Thomas Burlefinger, Mike Voglmeier, Mani Gruber, Andy Lind
- Schlagzeug - Andy Lind
- Sonstige - Tom Reinbrecht (Saxophone), Reinhard Greiner (Trompete), Petra Amasreiter (Geige), Emil Bekir (Cello), Klaus Filser (Geige und Bratsche), Ben Knabe, Mani Gruber, Mike Voglmeier, Andy Lind (Harmoniegesang)
- Tomorrow (2020) - 11/15 Punkten
- Of Silent Mammalia – Part II (2023) - 12/15 Punkten
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