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Jewelz: Soul Made (Review)
Artist: | Jewelz |
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Album: | Soul Made |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Soul, Pop, Jazz |
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Label: | SoundSeed | |
Spieldauer: | 46:16 | |
Erschienen: | 27.11.2022 | |
Website: | [Link] |
Richtig gute Soul-Musik, die ständig mit barjazzigen Rhythmen liebäugelt, darf gerne auch aus dem Herzen von Deutschland kommen. Echte Soul-Jazz-Juwelen so gesehen, wie es uns bereits der Bandname JEWELZ und der Album-Titel „Soul Made“ verraten.
JEWELZ kommen aus Aachen und Köln und würden aus musikalischer Sicht wohl nur zu gerne in Motown einziehen. Denn diese warmen Soul-Klangwelten, in denen neben Keyboards (Rhodes, Hammond Orgel, Synthies), Schlagzeug und fetten Bässen auch mal Flöten, Trompeten und Flügelhörner („Honestly“) sowie so einige Electronics auftauchen, und die authentische Soul-Stimme ihrer Sängerin Julia Walbergs leben von der Aura des 70er-Jahre-Soul bis hin zum Neo Soul, R&B sowie vereinzelten Electro-Pop-Rhythmen, die in ihrer Gesamtheit tatsächlich eine ideale Bar-Jazz-Atmosphäre verbreiten, in der man sich nur zu wohl fühlt, um entspannt ein gutes Glas Wein oder einfach nur einen Tomatensaft zu genießen. „Soul Made“ versteht im Grunde in vielen Situationen zu gefallen, doch besonders dann, wenn man dem unterkühlt-tristen Alltag zu entfliehen versucht und die Wärme dabei nicht aus einer Zentralheizung sondern zwei hochwertigen Boxen oder Kopfhörern kommt.
JEWELZ grooven eben und heizen die Hörer an, die garantiert aufwärmend mitwippen, wenn sie diese „Soul Made“-Rhythmen hören, bei denen einem auch mal richtig fette Basslinien, wie bei der Ballade „Can I Trade“, oder jazzige Keyboard-Soli, wie bei „Change“ entgegenwabern dürfen, die immer wieder durch das akustische Schlagzeugspiel und die glasklare Stimme der Sängerin, die sich zwischen Adlibs in hohen Sopranlagen bis zu 'Spoken Word'-Momenten bewegt, zusammengehalten werden. Unüberhörbar sind dabei die Einflüsse, welche die Sängerin bereits ihr Leben lang bewegen und zu denen sie feststellt: „Schon als Kind faszinierten mich Sänger und Sängerinnen wie Aretha Franklin, Stevie Wonder und später dann Jill Scott und Erykah Badu, die mit ihrer Stimme ihr Innerstes offenbaren. Ich entdeckte, dass ich mich traute, Emotionen im Gesang auszudrücken, die ich sonst nicht zeigen konnte.“
Auch eine SADE gelang es diesen smoothen Soul und Pop miteinander zu vereinen, selbst wenn der eine deutlich erotischer Variante verpasst bekam, während JEWELZ nicht die „Smooth Operator“, sondern viel mehr die 'Soul-Magicians', die auch in den Texten was auszudrücken haben, das sich mit Frust, Trauer und Selbstzweifeln genauso beschäftigt wie mit Liebe und Hoffnung oder die Faszination des Mutterseins („Stuck“ mit viel bestens programmiertem E-Pop-Feeling).
Leider enthält das Digipak der CD keine Textbeilage. Wäre nicht schlecht gewesen, hätte man darauf nicht verzichtet, um dieses Album auch für den neugierig gewordenen Hörer so 'richtig rund zu machen'.
FAZIT: Selten klang der Soul dermaßen authentisch wie bei dieser Band aus Deutschland, die garantiert auch bestens Platz auf dem Motown-Label finden würde. Ja, da steht einem Deutschland, das nicht gerade als das Mutterland des Soul – sondern eben doch Krautrocks – verstanden wird, irgendwie im Weg. JEWELZ jedenfalls stört das nicht die Bohne und sie schaffen mit „Soul Made“ ein richtig gutes Soul-Album, das sich geschickt auch zwischen Bar-Jazz- und Pop-Atmosphäre bewegt und zugleich in kleinen Clubs genauso gut funktionieren würde wie in großen Ballsälen. Noch dazu hört man der Wärme dieser Musik in jeder Minute auch die absolute Professionalität ihrer 'Macher' (gemeinsame Studienzeit an der Jazzabteilung des Conservatoriums Maastricht) an.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Make It Work
- Ladies And Little Girls
- Stuck
- No Answer No
- Change
- Honestly
- I Just Wanna Sleep
- Can I Trade
- Precious Problems
- Honey Mustard Ginger
- Bass - Roman Wollenhaupt
- Gesang - Julia Walbergs
- Keys - Moritz Schippers, Roman Wollenhaupt
- Schlagzeug - Moritz Baranczyk
- Sonstige - Julia Kriegsmann (Flöte), Marc Huynen (Trompete, Flügelhorn), Lew-Lyn Rectenwald (Programmierung)
- Soul Made (2022) - 12/15 Punkten
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