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Catch As Catch Can: Rational Anthems (Review)
Artist: | Catch As Catch Can |
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Album: | Rational Anthems |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Garage Rock, Punk |
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Label: | La Pochette Surprise Records | |
Spieldauer: | 39:09 | |
Erschienen: | 24.03.2023 | |
Website: | [Link] |
Die Zukunft ist Vergangenheit?
Zumindest wirken CACC, wie sich CATCH AS CATCH CAN schöngeistig abkürzen, nicht nur in puncto Optik aus den 60er-Jahren entsprungen. Auch die Musik auf „Rational Anthems“ surft auf der Retro-Punkrock-Welle, verkriecht sich dabei immer wieder in der Garage, aus der sie in bester THE ROLLING STONES-Manier aber auch gerne gespreizten Schrittes heraustanzt.
„War Ain’t Over“ wirft auf Anhieb sein glamourös-unperfektes Licht voraus. Treibender Groove, schräge Soli und ein charmant neben der Spur schreiender Sänger gestalten den Einstieg in das Album sehr locker, treiben das Energielevel aber bereits weit nach oben. „#borntobeonline“ geht da noch einen Schritt weiter und gefällt mit seinem Rock'n'Roll-Einschlag, der das Schrammeln der Saitenfraktion noch etwas schräger klingen lässt. Dabei steht die Band bei der Performance vor dem geistigen Auge zu keiner Sekunde still und zappelphillipt sich bis zur völligen Verausgabung durch den Song.
Dieser Eindruck entsteht im Grunde bei jeder Nummer.
Allerdings unterstreicht „Medium Rare (Interlude)“ den eingangs erwähnten Bezug zu THE ROLLING STONES anhand von charmant-kaputtem Tanzrock, der sofort in die Beine geht.
„Shrink“ motiviert ebenfalls zur Bewegung, klingt aber eher nach versiffter Punk-Kneipe und Pogo auf dem klebrigen Parkett, als nach Lackschuhen und Glitzersakko.
Auch „Schism“ ist ein Knaller. Die Orgel fügt dem punkigen Song eine schillernde Note bei, die fast etwas Psychedelisches an sich hat.
Gerade die Riffschrägheiten am Ende scheinen diesen Eindruck noch zu verdeutlichen.
„Barbwire“ bestätigt dann den flüchtigen Ersteindruck, dass die B-Seite dieser LP ein wenig den Fuß vom Gas nimmt.
Die Grooves werden tanzbarer, der Rock'n'Roll-Anteil rückt ein kleines bisschen mehr in den Vordergrund. „Surviving The Good Life“ nimmt den Druck sogar komplett raus. Der Song wirkt wie eine kurze Rückschau, nachdem die vorangegangene Energie abflaut und Platz für Reflektion macht.
Vielleicht braucht es das aber auch, um neue Kraft zu tanken. Die wird zwar von „I Felt Wild“ und seinem Interlude „Well Done“ nicht wieder in Gänze ausgezehrt, aber gerade der Schlusstrack wirkt, obwohl eine Art Hymne an die Akzeptanz der gegebenen Umstände, doch wieder dezent angestrengt. Allerdings passt dieser Eindruck zum Thema, welches sich um Unangepasstheit dreht.
FAZIT: CATCH AS CATCH CAN scheren sich eine Dreck um Zeitgeisterscheinungen und wuchten den Rock'n'Roll zurück in die Garage. „Rational Anthems“ klingt dadurch, trotz seines Albumtitels, viel eher nach vertontem Bauchgefühl als nach kopflastiger Retro-Musikanalyse und ist damit schlicht und ergreifend ein gutes Stück Musik.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- War Ain’t Over
- #borntobeonline
- Latent Stupor
- Dogma
- Medium Rare
- Shrink
- Alright (OK)
- Schism
- Barbwire
- Phantom Time
- Surviving The Good Life
- Well Done
- I Felt Wild
- Bass - Justin Hofmann
- Gesang - Patrick Pietsch, Jonathan Hohmann, Peter Hofmann, Justin Hofmann
- Gitarre - Jonathan Hohmann, Peter Hofman
- Keys - Jonathan Hohmann
- Sonstige - Justin Hofman (Bongos)
- Rational Anthems (2023) - 12/15 Punkten
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