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Anne Clark: Live At Rockpalast 1998 (Review)

Artist:

Anne Clark

Anne Clark: Live At Rockpalast 1998
Album:

Live At Rockpalast 1998

Medium: CD+DVD
Stil:

Electro- und Indie-Rock

Label: MIG music
Spieldauer: CD – 75:44 / DVD – 77:00
Erschienen: 25.05.2023
Website: [Link]

Sie ist neben der amerikanischen Performance-Musikerin LAURIE ANDERSON so eine Art Göttin des Electronic-Alternative-Indie-Pops mit Sprechgesang und Klangwelten, die einen sofort mit ihren Rhythmen und natürlich der außergewöhnlichen Stimme und Intonation in den Bann ziehen: ANNE CLARK aus London.
Während die eine (Anderson) ihren „Oh Superman“ heraufbeschwor und damit alle Hitparaden stürmte, weckte die andere (Clark) ihren 'Schläfer in Metropolis' und führte ihn aus „Our Darkness“ ebenfalls zu Hit-Ehren.

Am 12. April 1998 trat ANNE CLARK mit natürlich beiden Songs und vielen mehr aus der Dunkelheit ins Rampenlicht des WDR Rockpalasts in Bonn, um das deutsche Publikum nicht nur mit ihrer fett auf Rock getrimmten Band in ihre faszinierenden Klangwelten einzuweihen, sondern sogar einen Tänzer mit auffuhr, der sich zu den ekstatischen Klängen ebenso ekstatisch bewegte.
Knapp 80 Minuten lang dauert das Konzert plus Tanz-Performance und von Song zu Song sprang das Feuer zwischen Band, Tänzer und Publikum immer mehr über, sodass es am Ende, als die Dunkelheit endgültig heraufbeschworen war, kein Halten mehr gab. Schade nur, dass danach dieses Live-Erlebnis auch schon zu Ende war.

Dank MIG music dürfen wir nun dieses ungewöhnliche Rockpalast-Konzert auf einer DVD (Unbedingt notwendig, denn den Tänzer kann man schließlich nur sehen und nicht hören – und er gehört im Grunde genauso zu dem Auftritt mit dazu wie die Musik!) und einer CD in seiner ganzen Schönheit und atmosphärischen Strahlkraft genießen.

Wie wichtig zudem die großartige Band ist, die den elektronischen Sprech-Gesang-Stücken eine druckvolle Rocknote verleiht, wird bereits beim Hören der CD klar, sieht man dann dieses auch noch auf der DVD verstärkt sich dieser Eindruck um ein Vielfaches.

Darum wird das versteckte (aber besonders laute) Highlight des Konzerts das hochexplosive, sich extrem steigernde „Wallies“, welches das große Finale des Konzerts einleitet, welches dann mit ebenso ekstatischen Rhythmen über „Now!“ hin zu dem das Konzert abschließenden Clark-Klassiker „Our Darkness“ ein euphorisiertes, leidenschaftlich tobendes Publikum zu hinterlassen. Alle, die jetzt an den „Blue Monday“ von NEW ORDER oder den eruptiven Electro-Noise-Sound von ART OF NOISE denken, sind dem, was hier auf der Bühne abgeht, ganz nah.
Hier stimmt eigentlich alles, was man von einem 25 Jahre alten Auftritt erwarten darf, auch wenn die Aufnahmen manchmal etwas blaustichig ausfallen und das Bildformat nicht Breitwand- und HD-Qualität hat. Egal! Das Konzert macht's! Der Sound ist richtig gut, die Musiker sind klasse und beleben die Bühne mit ihrer Performance. Ein grandioser Schlagzeuger sowie Gitarristin und Bassistin (die beide sogar mit ihrem Saiten-Spiel die eine oder andere floydianische Breitseite abfeuern) sowie ein experimentell veranlagter Keyboarder, der die tollsten Klänge beispielsweise mit einem Mini-Theremin erzeugt. Und zu allem der Tänzer, der mal mit Schlangenbewegungen, dann wieder wie ein angestochenes Rumpelstilzchen komplett mit der Musik abgestimmt erscheint und seine Bewegungen oft dermaßen perfekt passen, als wären sie computeranimiert.

All das bringt einen unweigerlich zu diesem begeisterten...

...FAZIT: Dieses Konzert zählt ohne Übertreibung mit zu den besten, die jemals über die Rockpalast-Bühne gingen. Und das will wirklich was heißen! ANNE CLARKLive At Rockpalast 1998“ (DVD+CD) weckt genau die Erinnerungen an eine Zeit von vor einem Vierteljahrhundert, in der man mit Electronics, Sprech-Gesang und harten Rock-Rhythmen sowie einem festen Tänzer auf der Bühne sogar die Radiostationen und Tanzbühnen dieser Welt erobern konnte. Schöne Erinnerungen in einer Zeit, in der wir immer noch auf eine Renaissance solch durchaus progressiver Musik hoffen dürfen. Und sieht man heutzutage den ESC, dann sind die Hoffnungen doch tatsächlich berechtigt. Vielleicht schnallt man das endlich auch mal im deutschen Formatradio… Spielt wieder „Our Darkness“, das wäre zumindest ein Anfang! Wenn nicht, dann schlaft einfach weiter in eurem Radio-Metropolis.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3335x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD (75:44):
  • Abuse
  • Counter Act
  • Letter Of Thanks To A Friend
  • Nightship
  • Virtuality
  • The Healing
  • Sleeper In Metropolis
  • Wallies
  • Now!
  • Our Darkness
  • DVD (77:00):
  • Abuse
  • Counter Act
  • Letter Of Thanks To A Friend
  • Nightship
  • Virtuality
  • The Healing
  • Sleeper In Metropolis
  • Wallies
  • Now!
  • Our Darkness

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