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Ane Brun: Portrayals (Review)
Artist: | Ane Brun |
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Album: | Portrayals |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter, Folk, Pop, Coverversionen |
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Label: | Balloon Ranger Recordings | |
Spieldauer: | 40:46 | |
Erschienen: | 10.03.2023 | |
Website: | [Link] |
„Portrayals“ ist nicht das erste Album mit Coverversionen, dass die norwegische Songwriterin ANE BRUN auflegt. Bereits 2017 spielte sie unter dem Titel „Leave Me Breathless“ ein ganzes Album mit Songs anderer Künstler ein. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass das Spielen von Coverversionen schlicht ein wichtiger Bestandteil des Wirkens für die Performerin ist, die ihre Karriere dereinst ja mal als Straßenmusikerin startete; und in diesem Metier ist man ja auf einen Fundus von bekannten Songs angewiesen, um sein Auskommen finden zu können.
Das mag auch der Grund dafür sein, dass sie nie davor zurückschreckte, auch populäre Pop-Songs in ihr Repertoire aufzunehmen – jedenfalls insofern es sich um gutes Material handelte, das dann weniger Zeitgeist als vielmehr Zeitlosigkeit repräsentierte.
ANE BRUN veröffentlichte vor 20 Jahren ihr Debütalbum „Spending Time With Morgan“ (wobei „Morgan“ der Name ihrer Gitarre ist) – und dieses Jubiläum soll in diesem Jahr mit mehreren Veröffentlichungen gefeiert werden, von denen „Portrayals“ dann die erste ist. Hierauf versammelt sich eine Reihe von Stücken, die ihr im Laufe der Jahre besonders ans Herz gewachsen sind und die es bei ihren Konzerten immer mal wieder auf die Setlist geschafft haben.
Bis auf den neu eingespielte Rogers/Har-Klassiker „Blue Moon“ holte die Musikerin alle Tracks auf „Portrayals“ aus dem Archiv. Vier der hier versammelten Nummern – namentlich FOREIGNERs „I Want To Know What Love Is“, RADIOHEADs „How To Disappear Completely“, NICK CAVEs „Into My Arms“ und das durch ELVIS bekannt gewordene „Always On My Mind“ - waren sogar bereits auf „Leave Me Breathless“ enthalten, was damit zusammenhängt, dass es hier nicht um ein neues Projekt, sondern um eine Vervollständigung des ANE BRUN-Universums geht. „Cover sind ein wichtiger Teil meiner Karriere“, stellt sie selber fest, „es ist fast eine eigene Karriere. Es hat seine eigene Dynamik. Ich wollte das feiern, indem ich diesen Songs ihren eigenen Raum gebe.“
Das tut sie mit diesem Album zweifelsohne und nicht ohne Hintergedanken: Ab September will sie gemeinsam mit ihrer Band auf Jubiläumstour gehen, bei der Coverversionen als integraler Bestandteil ihrer Shows ins Programm gehören.
FAZIT: Es gibt viele Gründe und Arten, Coverversionen auszuwählen und zu präsentieren. Im Falle von ANE BRUN geht es offensichtlich nicht darum, einfach ihre Lieblingssongs nachzuspielen (gleichwohl es sich bei „Portrayals“ tatsächlich um ihre Lieblingssongs handelt), sondern darum, den ausgewählten Songs eine ganz eigene Sichtweise abgewinnen zu können – freilich ohne die Integrität des Materials anzutasten, indem sie sich (auf meist sehr reduzierte, asketische Weise) von den bekannten Arrangements des ausgewählten Materials löst, dabei aber die Emotionalität und/oder die Botschaft des Songs unangetastet lässt. So erfahren dann insbesondere durch die Original-Arrangements im Gedächtnis des Hörers verankerte Songs wie „Big In Japan“ von ALPHAVILLE, BEYONCÉs „Halo“ oder der BEATLES-Klassiker „FROM ME TO YOU“ in den Händen von ANE BRUN (und ihren bewährten Musiker-Freunden) eine Art musikalischer Wiedergeburt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Halo
- All My Tears
- True Colors
- Make You Feel My Love
- Big In Japan
- By Your Side
- I Want To What Love Is
- Always On My Mind
- How To Disappear Completely
- From Me To Ypi
- Feeling Good
- Into My Arms
- Blue Moon
- Bass - Johan Lindström
- Gesang - Ane Brun, Linnea Olsson
- Gitarre - Ane Brun
- Keys - Martin Hederos, Johan Lindström, Klas-Henrik Hörngren
- Sonstige - Linnea Olsson (Cello, String Arrangements), Johan Lindström (Pedal Steel)
- Songs 2003 - 2013 (2013)
- Rarities (2013) - 12/15 Punkten
- Leave Me Breathless (2017) - 13/15 Punkten
- Portrayals (2023) - 10/15 Punkten
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