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Vast Conduit: Always Be There (Review)
Artist: | Vast Conduit |
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Album: | Always Be There |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Vast Music Conduit/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 62:45 | |
Erschienen: | 22.04.2022 | |
Website: | [Link] |
Familiensinn!
Demut!
Hilfsbereitschaft!
Zusammenhalt!
Mitgefühl!
Fünf Substantive – zugleich wortwörtlich 'große Worte' – die immer mehr aus der Mode geraten, weil sich dahinter die guten Eigenschaften unserer Spezies Mensch verbergen, die sich derzeit größtenteils voller Kriegsgewalt und Hassgehabe von ihrer extrem unangenehmen Seite Tag für Tag in der Öffentlichkeit und den Medien präsentiert.
Warum also nicht als Musiker sich mal genau denjenigen widmen, die sich durch besagte guten Eigenschaften auszeichnen und gleich ein ganzes Album dazu veröffentlichen, um zu zeigen, dass auch das Positive uns immer und überall umgibt, „Always Be There“ sein wird, womit wir auch schon bei dem progressiven Rock-Debüt der amerikanischen Prog-Rocker VAST CONDUIT wären. Und wir bekommen genau das darauf geboten, was der Name verspricht: typischen Progressive Rock amerikanischer Prägung, fein austangiert zwischen langen Instrumentals und umfangreichen, das Gute heraufbeschwörenden vokalen Songs, die sich konzeptionell darum drehen, dass man besser lebt, wenn man sich gegenseitig unterstützt.
Herrjemine – und genau das Land, aus dem diese Musiker kommen, hat einen Überego-Trump, der sein (ehemals) eigenes Capitol stürmen lässt, hervorgebracht...
Das muss wohl daran liegen, dass der Progressive Rock längst aus der Mode gekommen und Hip Hopper mit fetter Hose und dicken Goldketten das Sagen und Singen haben.
Hinter VAST CONDUIT verbergen sich mit dem Keyboarder Bill Jenkins, dem Gitarristen Michael Harris und dem Bassisten Jeff Plant gleich drei Musiker von THOUGHT CHAMBER, wobei Jenkins auch Mitglied von ENCHANT ist. Genau die Bands, denen VAST CONDUIT musikalisch sehr nahe stehen, wobei eine große zusätzliche Bereicherung der Geiger Jim Hurley – der sein Instrument ganz ähnlich wie ein EDDIE JOBSON zu spielen versteht – ist, wogegen der Sänger Friel keine herausragende Rolle spielt, sondern seinen Job zwar gut, aber nicht weltbewegend macht.
Der Hintergrund von „Always Be There“ wurde durch den 40. Todestag des Vaters von Bill Jenkins ausgelöst, der ihm diese Lebensphilosophie vom Streben nach dem Guten und dem Glück mit auf den Weg gab. Und diese hat viel hinterlassen – so wie dieses Album.
Neben den Ami-prog-typischen Prog-Songs stechen besonders positiv die instrumentalen Stück heraus, die sich deutlich dem Jazz öffnen und unter Einbeziehung einer Trompete auf „Philly Etymology“ und die Beschränkung auf rein akustische Instrumente, garantiert auch alle Freunde aus dem Umfeld eines MILES DAVIS und HERBIE HANCOCK begeistern werden. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit dem letzten Instrumental-Stück „Of A Feather“, bei dem an die Stelle der Trompete die Violine und Erinnerungen an das MAHAVISHNU ORCHESTRA treten.
Am Ende ist dieses Album, das sich der tiefen Verbundenheit zu den Eltern und der allgemein ausgeprägten Mitmenschlichkeit widmet, ein progressiv ausgewogenes und besonders in den längeren Instrumentalpassagen rundum überzeugendes Werk geworden, das den typischen Ami-Prog mit leicht angejazzten Klängen vereint, um sich ganz dem Wunsch des Wohlklangs hinzugeben, der sich nicht nur durch die Musik, sondern auch in persönliche Beziehungen verwirklichen sollte.
FAZIT: Mit „Always Be There“ veröffentlicht die amerikanisch Prog-Band VAST CONDUIT, bei der gleich drei Musiker Mitglied von THOUGHT CHAMBER sind, ihr Debüt-Album, in dem sie sich aus Anlass des 40. Todestages des Vaters von Bill Jenkins, der zudem auch Keyboarder bei ENCHANT ist, der innigen Beziehung zwischen Familien- und Mitmenschen widmen, wobei besonders die vier längeren Instrumentalstücke, bei denen auch Trompete und Geige eine wichtige Rolle übernehmen, besonders zu überzeugen verstehen. Das Album wäre sicher auch unter dem Bandnamen THOUGHT CHAMBER durchgegangen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Barrier
- Soul Tuck
- Always Be There
- Endless Days
- Too Busy
- Odesa
- 500 Miles
- Philly Etymology
- Earl Eclipse
- Of A Feather
- Wesley Save Us
- Bass - Jeff Plant
- Gesang - Friel
- Gitarre - Michael Harrias
- Keys - Bill Jenkins
- Schlagzeug - Will Jenkins
- Sonstige - Jim Hurley (Violine)
- Always Be There (2022) - 11/15 Punkten
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