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Träumen von Aurora: Luna & Aurora (Review)
Artist: | Träumen von Aurora |
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Album: | Luna & Aurora |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post Black Metal |
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Label: | Trollzorn / Alive | |
Spieldauer: | 91:35 | |
Erschienen: | 19.08.2022 | |
Website: | [Link] |
Das dritte und vierte Album der bis auf Sänger Patrick Wunsch komplett umbesetzten TRÄUMEN VON AURORA jonglieren Schlaumeier-Prog mit naiven Melodien aus der Shoegaze-Ecke, holen zwischendurch den „schwarzen“ Knüppel aus dem Sack und werden einem hohen dichterischen Anspruch gerecht, ohne im Emo-Pathos-Morast auszurutschen.
Auf diesem Plattendoppelschlag verheben sich die Musiker nicht einmal an 15-minütigen Kompositionen, sondern bauen alles sehr logisch aufeinander auf und behalten beim Arrangieren souverän die Übersicht. So kommt es, dass die jeweils rein instrumentalen achteinhalb und fast 15 Minuten von ´nicht alle dunkelheit der welt…´ respektive ´… kann eines lichtes flackern trüben´ eine selbst Progressive-Rock-Fans gefallende Klammer um durchweg aufregende Musik bilden, deren Kategorisierung bei aller Vertrautheit der Elemente schwerfällt.
Die Bandbreite ist nämlich enorm: ´stille mehr stille´ reicht von Dornenreich- Geflüster und Gefauch zu einem monoton dramatischen Piano-Arpeggio über Rock-Grooves ins sinfonische Blastbeat-Nirwana, wobei später auch und gerade ´essenz der wildnis´ orchestralen Bombast aufträgt, ohne an Kitsch-Klippen zu zerschellen. Entrückten Post Rock mit kauzigen Synthesizern und ergreifendem melodischem Gesang gibt´s in ´luna I´ zu höre, und ´sturmgeweiht´ strahlt genauso wie ´aurora I´ etwas von der Naivität der japanischen Ausnahmeband Mono aus.
Black Metal pur ist abgesehen von der regelmäßigen Raserei höchstens noch das gallige Knurren in Tracks wie ´luna II´, und das am leichtesten zugängliche Stück dürfte das innerhalb von vier Minuten um mehrere griffige Motive kreisende ´gram und verve´ sein. Anspieltipp unsererseits: ´aurora II´ als epischer Post Black Metal reinsten Wassers.
FAZIT: TRÄUMEN VON AURORA stehen in neuer Besetzung, die aus Mitgliedern von Kratr, Liquid Resistance und Beyond Martian Skies besteht, am vorläufigen Zenit ihres Schaffens. „Luna & Aurora“ klingt heavy, wagemutig und sehr erwachsen. Da der Doppeldecker trotz anderthalbstündiger Spielzeit und orchestraler Arrangements im Detail übersichtlich und kompakt wirkt, könnte die Band damit prinzipiell sowohl Post-Blackies als auch Prog-Heads zu Fans machen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- "luna"
- 1. nicht alle dunkelheit der welt…
- 2. stille, mehr stille
- 3. luna I
- 4. etwas
- 5. luna II
- 6. sturmgeweiht
- "aurora"
- 1. aurora I
- 2. gram und verve
- 3. aurora II
- 4. epiphanie
- 5. essenz der wildnis
- 6. … kann eines lichtes flackern trüben
- Bass - Alexander Häger
- Gesang - Alexander Häger, Patrick Wunsch
- Gitarre - Marek Peperkorn
- Keys - Matthias Schäfers
- Schlagzeug - Alexander Häger
- Sehnsuchts Wogen (2012) - 9/15 Punkten
- Luna & Aurora (2022) - 11/15 Punkten
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