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Suborbital: Planetary Disruption (Review)
Artist: | Suborbital |
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Album: | Planetary Disruption |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Death Metal |
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Label: | War Anthem / Edel | |
Spieldauer: | 43:40 | |
Erschienen: | 04.11.2022 | |
Website: | [Link] |
Was SUBORBITAL auf ihrem ersten Album scheinbar ohne Vorankündigung schaffen, ist eine schöne Seltenheit. Die Band knüppelt derart autenthisch in der Bugwelle von Alben wie "Piece of Time" (Atheist), "The Key" (Nocturnus) und "Testimony of the Ancients" (Pestilence), dass man glauben könnte, "Planetary Disruption" sei ebenfalls Anfang der Neunziger entstanden, als die aufstrebende Death-Metal-Szene ein Novum nach dem nächsten hervorbrachte. In diesem Fall ist es technischer Stoff, dem das urwüchsig Rohe der Anfangstage des Stils noch nicht abhandengekommen ist.
Schaut man etwas genauer hin, verpflichten sich die Mitglieder hinsichtlicher ihrer bisherigen Laufbahnen förmlich zu spannendem Extrem-Metal: Drummer Adriano Ricci ist sitzt seit fast 20 Jahren bei Grind Inc. hinter den Kesseln und trommelt auch bei Night in Gales, wo wiederum Jens Basten Gitarre spielt, Growler Marc Friedrichs kommt von den Wuppertaler Todesbleigießern Selfdevoured, und bei Adrian Weiss handelt es sich um einen vielbeschäftigten Saitenhexer, den Prog-Insider von den Veteranen Thought Sphere und deren Nachfolge-Combo Forces at Work her kennt.
Ein richtiger Einstand unbeleckter Musiker ist die Platte also nicht, aber egal - Atmosphärische Keyboard-Einsprengsel und In-/Outros, verheißungsvolle Clean-Gitarrenpassagen, und ein hibbeliger E-Bass prägen SUBORBITALs Sound genauso wie Friedrichs´ irres Gebell, das vor allem den jungen Patrick Mameli (Pestilence) ins Gedächtnis ruft. Unter diesen Voraussetzungen entfalten sich kleine Hits wie ´Gyroscope´ oder ´Sands of Uranus´, wo Schwedentod, Stakkato-Abrissbirne und Angeber-Shredding organisch miteinander verschmelzen.
Als Gratwanderung zwischen groovig eingängigen Momenten und komplexem Gehämmer steht ´Sicknature Of Galactic Imperium´ vorbildhaft für das restliche Material. Das zähe ´Consumed On Power Altars´ weckt gemeinsam mit dem walzenden ´Sub-Orbital´ Erinnerungen an Deaths "Spiritual Healing" und wem es nicht proggy genug sein kann, dem verpasst das abschließende ´Stench of Orbit´ einen zünftigen Frickel-Einlauf.
FAZIT: "Planetary Disruption" wirkt auf den ersten Hör und Blick (Weltraum-Ästhetik und so) wie ein schal nostalgischer Aufguss ikonischer Neunziger-Death-Metal-Helden, doch SUBORBITAL schreiben zu gute Songs, um sie derart abzukanzeln. Wer die oben genannten Alben nicht nur wegen ihres Kult-Faktors schätzt, sondern tatsächlich auch versteht, wie zeitlos intensiv ihre Schöpfer komponiert haben, weil auch dieses Quartett zu schätzen. Das analoge Mastering dürfte dem Modern-Retro-Hörerlebnis beim Auflegen der Vinyl-Version das i-Tüpfelchen aufsetzen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01. Planetary Disruption
- 02. Gyroscope
- 03. Solar Portal
- 04. Sands Of Uranus
- 05. Astral Chasm
- 06. Sicknature Of Galactic Imperium
- 07. Stellar Explosion
- 08. Consumed On Power Altars
- 09. Fatal Alert
- 10. Sub-Orbital
- 11. Stench Of Orbit
- Gesang - Marc Friedrichs
- Gitarre - Jens Basten, Adrian Weiss
- Schlagzeug - Adriano Ricci
- Planetary Disruption (2022) - 13/15 Punkten
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