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Solkyri: No House (Re-Release) (Review)
Artist: | Solkyri |
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Album: | No House (Re-Release) |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Post-Rock |
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Label: | Bird’s Robe Records | |
Spieldauer: | 36:06 | |
Erschienen: | 05.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums schmeißen SOLKYRI ihr Debüt „No House“ noch einmal auf den Markt. Band und Label sind wohl der Meinung, dass das Material einer breiteren Masse zugänglich gemachten werden sollte. Und ja, die Musik der Australier ist es wert, gehört zu werden, auch wenn sich der Einstieg recht kompliziert gestaltet.
Der Opener „Zee Germans“ ist anfangs wahrlich Balsam für die Seele. Ruhige Melodien, eine sehr schöne Jazz-Trompete, welche die Führung übernimmt und ein warmer, fast schmeichelnder Bass schleichen sich sanft ins Ohr. „Court-A“ macht dort genauso weiter, packt aber erste Grooves dazu und Flöten übernehmen deutlicher die Führung. Mit der Zeit baut sich ein massiver Groove auf, der Bass brummt und vor allem das Schlagzeug zeigt sich erstmals in seiner führenden Rolle, die an anderen Stellen auf „No House“ erneut wiederkehren wird. Zum Ende hin sorgen ein entspanntes Klavier sowie besagte Flöten für einen leicht asiatischen Touch, der die Musik noch ein Stück unbekümmerter wirken lässt.
„This Can’t Wait“ wirkt daraufhin etwas lebhafter, auch weil das Stück immer wieder ab- und anschwillt. Alle Instrumente bauen auf einem gemeinsamen Motiv auf, welches im weiteren Verlauf vielschichtig inszeniert wird und später sehr fulminant klingt, allerdings will der Song auch nach dem 'drölfzigsten' Durchlauf nicht richtig zünden.
„Strangers“ ist diesbezüglich ein anderes Kaliber: Ist die erste Hälfte sehr entspannt und melodisch gehalten (Klavier und Flöten sorgen für einen fast meditativen Vibe), sorgen die Drums im zweiten Teil nach und nach für die nötige Wucht, um aufzuwachen. Anfangs klingt das sehr zaghaft, doch die Struktur baut sich stringent auf und wird immer vielschichtiger. Zu mehrstimmigen Gitarren- und Bassläufen groovt das Schlagzeug recht entspannt. Am Ende baut sich der Song aber zu einer regelrechten Wand auf, die mit brummenden Gitarren und vertrackten Grooves zu gefallen weiß. Schade nur, dass dieser Höhepunkt viel zu schnell in sich zusammenfällt, was dafür sorgt, dass der Eindruck entsteht, als könnte sich die Band nicht so recht entscheiden, wann und wie sie dem Song sein Highlight verpasst.
Das jazzige „Young Man, You Will Die Of This Company“ lockert die gesamte Stimmung danach merklich auf. Lockerer Groove inklusive Glockenspiel bereitet den Weg für jazzige Trompeten, die sehr lebensfroh klingen und damit gut zum sphärischen Schluss passen. „Slowly, We Take Steps“ vereint dann das entspannt außerweltliche Element mit den Klängen ganz realer Sirenen, was für einen etwas entrückten Charakter sorgt. Das monotone Klavier tut anfangs sein Übriges, tänzelt dann aber locker über das dichte Soundgebräu und sorgt so für mehr Helligkeit.
FAZIT: Musik als Entspannungshilfe ist ja nie verkehrt und auch fast immer wirksam. Allerdings sind gerade im Post-Rock-Bereich Spannungsbögen unerlässlich, denn sonst verliert sich die Musik sehr schnell in bloßem Umherirren zwischen verschiedenen Tönen und Stimmungen. „No House“ hat einige gute Ansätze zu bieten, unterm Strich aber können SOLKYRI die Klangreise, die sie erschaffen wollen, hier noch nicht passend in Szene setzen. Als ein erstes musikalisches Lebenszeichen war diese EP 2011 aber durchaus solide.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Zee Germans
- Court-A
- This Can’t Wait
- Strangers
- Young Man, You Will Die Of This Company
- Slowly, We Take Steps (Astronaut)
- Bass - Adam Mostek
- Gitarre - Nicholas Hall
- Keys - Ryan Fitz-Henry
- Schlagzeug - Andrew Pearsall
- Sad Boys Club (2015) - 11/15 Punkten
- No House (Re-Release) (2021) - 8/15 Punkten
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