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Simple Minds: Direction of the Heart (Review)
Artist: | Simple Minds |
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Album: | Direction of the Heart |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Pop / Rock |
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Label: | BMG | |
Spieldauer: | 52:45 | |
Erschienen: | 21.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem 18. Studioalbum schaffen es SIMPLE MINDS einmal mehr, sich ein Stück weit neu zu erfinden, ohne ihre jahrzehntelang gefestigten Alleinstellungsmerkmale zu kompromittieren. „Direction of the Heart“ bietet zeitgenössisch in Szene gesetzten Eighties-Pop einer Band, die weiterhin spürbar hungrig und entdeckungsfreudig ist.
Ferner stechen die Schotten den Vorgänger „Walk Between Worlds“ (2018) insofern aus, als sie mehr potenzielle Hits zusammengestellt haben. Die Frontmann Jim Kerrs verstorbenem Vater gewidmete Single ´Vision Thing´ wirkt allerdings mit plumpen Stampf-Beat und Soul-Einschlag in den Vocals als Einstieg ungewöhnlich, doch mit ´First You Jump´ stellt sich daraufhin das vertraute SIMPLE MINDS-Feeling ein: Charlie Burchills unverkennbares Leadgitarrenspiel und elegische Melodien machen den Track zu einem potenziellen Standard für künftige Konzerte, ehe sich Sparks-Sänger Russell Mael in der tanzbaren Hymne ´Human Traffic´ ein Stelldichein gibt.
Hinten hinaus bleibt es mit ´Natural´ und ´Planet Zero´ traditionell. Das dunkel pulsierende ´Who Killed Truth?´ gehört zu den Highlights unter den gesellschaftskritischen Stücken, die SIMPLE MINDS über die Jahre hinweg regelmäßig geschrieben haben, und setzt einen Kontrast zur anschließenden Power-Ballade ´Solstice Kiss´, die sparsam mit Percussion arrangiert wurde, wobei Co-Sängerin Sarah Brown ihren großen Auftritt hat.
Die hier ansatzweise durchschimmernden Folk-Elemente werden von dem treibenden Rave-Rocker ´Act Of Love´ aufgeweicht, der SIMPLE MINDS´ gegenwärtiges Selbstverständnis summarisch auf den Punkt bringt: Die überwiegend in Kerrs und Burchills Wahlheimat auf Sizilien entstandenen und in den Hamburger Chameleon Studios unter Andy Wright (Massive Attack, Echo & The Bunnymen) sowie Gavin Goldberg (Simply Red, KT Tunstall) produzierten Lieder bilden einen eindeutig der Band zuzuschreibenden Hybriden aus Pop-Rock und Electronica, der von vielschichtigen Arrangements und Kerrs eleganter Stimme lebt.
FAZIT: Auf ihrem zweiten Album mit Schlagzeugerin Cherisse Osei klingen SIMPLE MINDS frischer denn je - und das liegt nicht daran, dass der arrivierte Songwriter Gary Clark (Grimes) drei Tracks co-komponierte. Vielmehr hat sich die Band ihre Neugierde bewahrt und liegt auch im "real life" am Puls der Zeit. Die Edel-Pop-Umwandlung von The Calls ´The Walls Came Down´, das sich vor fast 40 Jahren mit ideologischer Grabenbildung im Rahmen des Kalten Krieges auseinandersetzte, kommt demnach nicht von ungefähr… Die Deluxe Edition von "Direction of the Heart" enthält übrigens zwei Bonustracks.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- Vision Thing
- First You Jump
- Human Traffic
- Who Killed Truth?
- Seite B:
- Solstice Kiss
- Act Of Love
- Natural
- Planet Zero
- The Walls Came Down
- Bass - Ged Grimes
- Gesang - Jim Kerr, Sarah Brown
- Gitarre - Charlie Burchill, Gordon Goudie
- Keys - Charlie Burchill, Berenice Scott
- Schlagzeug - Cherisse Osei
- Street Fighting Years (2020)
- Direction of the Heart (2022) - 12/15 Punkten
- New Gold Dream – Live From Paisley Abbey (2023)
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