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Melting Palms: Noise Between The Shades (Review)
Artist: | Melting Palms |
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Album: | Noise Between The Shades |
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Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Indie, Dream-Pop, Shoegaze |
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Label: | La Pochette Surprise Records | |
Spieldauer: | 54:35 | |
Erschienen: | 26.08.2022 | |
Website: | [Link] |
MELTING PALMS auf einen musikalischen Nenner festzunageln fällt schwer. Die Musik auf „Noise Between The Shades“ zu genießen, ist dafür umso leichter. Mit Hilfe von Einflüssen aus Indie-Rock, verträumt poppigen Momenten und weiten Soundscapes, wie sie u.a. im Shoegaze vorkommen, bastelt das breit aufgestellte Ensemble eine musikalische Wohlfühl-Oase.
Auf dem Album finden sich Freiheitshymnen wie „Cascade of Noise“ Seite an Seite mit introspektiven Momenten, die eine Sehnsucht nach dem Leben generell ausstrahlen (z.B. „Tangerine“).
„Nymph“ dagegen beschwört mit ätherischem Gesang und musikalischer Leichtfüßigkeit den Geist und die Schönheit der Natur und ihrer Geheimnisse herauf und schafft es auch nach dem Ende des Albums als tendenziell verschrobene aber freigeistige Hymne im Kopf zu bleiben.
Für solche Momente sind nicht zuletzt die flächigen Gitarrenteppiche verantwortlich, die der Musik allerlei Farbenpracht verleihen und doch stets eine gewisse Melancholie oder wenigstens Sehnsucht transportieren.
Dass „Orchard’s Lie“ sogar noch ein Stück tiefer geht und wirkliches Potenzial hat, den Hörer in seinem Innersten zu berühren, hebt den Song einerseits ein bisschen hervor, andererseits ist diese Tiefe auf dem kompletten Album zu finden und wird hier nur etwas schonungsloser nach außen getragen.
In „Sheela“ steigt das emotionale Drama wieder an. Es wird melancholischer, wenn auch nicht weniger verträumt. Hier kehren MELTING PALMS ihre musikalische Farbenpracht ein bisschen mehr nach außen und schaffen es trotzdem, den Song mit einem tendenziell verzweifelten Unterton zu versehen, für den besonders das Klavier verantwortlich ist.
„Cyclone“ könnte dann sowas wie die vertonte Erkenntnis sein, das jede Seele Schutz und Rückzugsmöglichkeiten braucht. Dabei lädt der Gesang dazu ein, sich vollends in dem Sound zu verlieren. Fast wie in Trance beginnt ein Film voller Herbstfarben vor dem geistigen Auge vorbeizuziehen. Und doch wirkt der Song mit jedem neuen Durchlauf wie eine Gratwanderung zwischen dem Bedürfnis nach Sicherheit und dem stets wiederkehrenden Willen zum Aufbruch in eine wie auch immer geartete Freiheit.
Ob diese Freiheit gefunden wird, ist zwar nicht direkt ersichtlich, aber angesichts der positiven, fast romantischen Auflösung ist „Aurora“ zumindest als das klangliche Finale des Albums eher von Licht durchflutet, als grau und trist zu sein.
FAZIT: Auf „Noise Between The Shades“ erzählen MELTING PALMS eine tiefgehende und vielseitige Geschichte von Schönheit, Freiheit und den kleinen Versuchungen und Irrungen die der Suche nach diesen Qualitäten beinahe zwangsläufig zugrunde liegen. Trotzdem kann sich der Hörer sehr leicht in den ätherischen Klängen verlieren und den Alltag einfach mal wegträumen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Withering Flowers
- Nova
- Cascades of Noise
- Ark
- Crimson Eye
- Tangerine
- Cocoon
- Nymph
- Orchard's Lie
- Sheela
- Cyclone
- Aurora
- Bass - Lukas Schulz
- Gesang - Mike Krumhorn, Teresa Koeberle
- Gitarre - Mike Krumhorn, Teresa Koeberle, Tim Dajan Thiele, Lukas Schulz, Markus E. Lipka
- Keys - Johann Wientjes, Teresa Koeberle, Mike Krumhorn
- Schlagzeug - Johann Wientjes
- Sonstige - Malin Stegmaier (Viola), Beatrice Werder (Cello), Severin Koeberle, Martin Herberg (Trompeten), Sebastian Genzink (Streicher-Arrangement)
- Noise Between The Shades (2022) - 12/15 Punkten
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