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Enphin: End Cut (Review)
Artist: | Enphin |
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Album: | End Cut |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Dark-Wave/NewWave |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 60:00 | |
Erschienen: | 20.06.2022 | |
Website: | [Link] |
Wenn es stimmt, dass dieses Album ursprünglich ein Film-Skript war, stellt sich die Frage, was bzw. wie seltsam und verstörend „End Cut“ als visuell-auditive Erfahrung geworden wäre. Denn auch wenn es bisher „nur“ bei der musikalischen Ausarbeitung geblieben ist, erschaffen ENPHIN hier einen surrealen akustischen Psychothriller.
Die Musik ist elektronisch und pulsierend, täuscht durch den mehrstimmigen Gesang von Mann und Frau immer wieder angenehme, fast zärtliche Momente an („Dear Low Star“), erschafft in Gänze aber einen düsteren und in weiten Teilen destruktiv anmutenden Soundkoloss. Dieser Koloss bewegt sich behäbig, wirkt hier und da auch etwas träge, ist aber stets auf sein Ziel fokussiert.
Wo ein Traum zur Paralyse wird, entstehen vor dem geistigen Auge surreale Horrorgeschichten, die von fremdartig verzerrten Stimmen erzählt werden. Der Kampf zwischen Wissen und Verstand, zwischen Ratio und Intuition könnte in vielen Momenten dieses Albums ein wiederkehrendes Motiv sein, am eindrücklichsten wird er aber in „Protocosmic“ vertont.
Die Frage, ob das Leben, wie wir es kennen, wirklich so ist wie es scheint, ist gewiss nicht neu, das spricht ihr aber keinerlei Aktualität ab. Für diese Frage nach dem Ursprung des Seins, die Suche nach der wirklichen Identität der Menschheit liefern Stücke wie „The Non-Returners“, „Nothing“ oder auch „Sang Unity“ interessante Denkanstöße. Fernab von 08/15-Ursprungstheorien, driften sie aber trotzdem nicht komplett in rein spirituell/hippieske Fantastereien ab.
Wenn aber der Opener „An Nihilist“ und der verstörende Abschluss „Endling“ sowas wie eine thematische Klammer für dieses Album darstellen, dann…
FAZIT: …erschaffen ENPHIN mit „End Cut“ den Soundtrack für den Abschied des Lebens. Denn hier steuert alles auf einen ungreifbaren, aber gewiss beklemmenden, wenn nicht sogar destruktiven Ausgang zu. Interessante Musik, die aber nichts für zwischendurch ist. Sensible Geister sollten sich auf eine potenzielle Grenzerfahrung einstellen. Wie diese aber letztendlich ausfällt, ist Sache des Hörergemüts.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- An Nihilist
- Communion
- The Test View
- Perpetual Night
- Kaiverrus
- Moth
- Cut Flesh
- Dear Low Star
- Protocosmic
- Bass - Lauri Kivelä
- Gesang - Vesa Vatanen, Jussi-Pekka Koivisto
- Gitarre - Vesa Vatanen, Jussi-Pekka Koivisto
- Keys - Joakim Udd, Vesa Vatanen
- Schlagzeug - Jussi-Pekka Koivisto
- End Cut (2022) - 12/15 Punkten
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