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Bottlekopf: The Jokes Are Over (Review)

Artist:

Bottlekopf

Bottlekopf: The Jokes Are Over
Album:

The Jokes Are Over

Medium: CD/Download
Stil:

Death’n‘Roll

Label: Wydawnictwo Muzyczne Psycho
Spieldauer: 46:39
Erschienen: 22.02.2022
Website: [Link]

Schluss mit lustig!
BOTTLEKOPF sind acht Jahre nach ihrem Debüt zurück und auch wenn das Cover nicht einer gewissen Ironie entbehrt und der Bandname eher an Trinkfreunde denn an gesellschaftskritische Death Metaller erinnert, wandeln BOTTLEKOPF erstaunlich passend auf den Pfaden von ENTOMBED (A.D.) und Co. Nicht zuletzt dank deutlicher Groove-Kante und dem Stimmeinsatz von Frontmann Marek „Ch?osta“ Szefer erinnern BOTTLEKOPF doch stark an LG Petrov (R.I.P) und seine trinkfeste Bande. Dass BOTTLEKOPF zumindest imagetechnisch ebenso gerne Flüssigbrot tanken, passt daher auch ganz gut ins Bild.

Musikalisch gibt’s also eigentlich nicht viel zu meckern. Auch wenn der Groove von Songs wie „Way to Decapitation“ oder dem geilen Opener „Justice“ doch deutlich in die ENTOMBEDsche Kerbe haut. Sind BOTTLEKOPF also nix anderes als ein Rip Off?
Nicht ganz. Auch wenn das große Vorbild immer präsent ist, haben diese Polen doch einen etwas anderen Charakter, der aber eher unter der Oberfläche schlummert. Vielleicht ist das aber auch nur rein subjektives Empfinden… aber sei’s drum: „The Jokes Are Over“ macht entgegen seinem Titel mächtig Laune und platziert die Band weit oben auf der Liste um potenzielle Anwärter auf ENTOMBED (A.D.)s musikalischen Platz in der Szene (logisch…).

Textlich ist mit den Herren aber definitiv nicht zu spaßen, wie „Way to Decapitation“ beweist. Im Großen und Ganzen bedient die Band ein relativ breites Themenfeld, das auch vor tagesaktueller Thematik nicht zurückschreckt.
Eine Nummer wie „Brainwash“ ist aber kein direktes „Verschwörungs-Gelaber“ (was für ein Scheiß-Wort…), sondern vielmehr eine Situationsdarstellung. Musikalisch dagegen, nervt das unnötig in die Länge gezogene Intro schon ziemlich. Nicht nur weil hier mitunter schräge Töne auftauchen, sondern auch weil es schlicht verzichtbar wirkt. Denn wenn‘s in der zweiten Hälfte fett groovt, ist alles davor sofort vergessen. Insofern hätte es ein ordentlicher Vierminüter auch getan. Aber sei’s drum, „Dead Blues“ liefert danach ziemlich genau das, was der Titel verspricht und macht erneut richtig Spaß. Ob’s das atmosphärische Outro „Supplementary“ dagegen braucht, ist fraglich, denn es wirkt am Ende fast so, als sei die Platte irgendwie unfertig. Das kann aber auch ein Stilmittel sein und als eine Art Cliffhanger dienen.

Und hier noch ein paar Worte zum Sound der Platte: Zeitgemäß gut abgemischt ist jedes Instrument an seinem Platz und trotzdem klingt hier nix steril. Besonders die Drums gefallen (es darf halt manchmal doch etwas rumpeln, aber das ist gut so!).

FAZIT: Dass ein LG Petrov kaum ersetzbar ist, dürfte wohl klar sein. Aber das heißt ja nicht, dass man seinen Vorbildern nicht nacheifern darf. Wenn‘s noch dazu so gut gemacht ist wie hier, dann ist das auf keinen Fall verkehrt. Daher haben BOTTLEKOPF durchaus ihren berechtigten Platz in der Szene. Und wenn’s auch an mancher Stelle noch hapert, ist „The Jokes Are Over“ trotzdem absolut launiger Death’n‘Roll.

Dominik Maier (Info) (Review 3750x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Intro
  • Justice
  • Seven and a Half
  • My Breath
  • Silent
  • Way to Decapitation
  • Molecule of Life
  • Six Six
  • Guest
  • The Creeper
  • Brainwash
  • Dead Blues
  • Supplementary

Besetzung:

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