Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Völva: Promises Unfold As Lies (Review)

Artist:

Völva

Völva: Promises Unfold As Lies
Album:

Promises Unfold As Lies

Medium: MC/Download
Stil:

Black Metal

Label: Eigenveröffentlichung / Deadbangers
Spieldauer: 15:02
Erschienen: 31.12.2020
Website: [Link]

"Die apokalyptischen Reiter sind unterwegs" heißt es im Intro, doch die Rede ist nicht von den deutschen Schlager-Metal-Vorreitern mit Wurzeln im Death/Grind, die zu "Firestorm"-Zeiten ähnlich wüst klangen wie heuer das schwedische Trio VÖLVA, das nun sein zweites Demo (Tape) vorlegt - und dabei Blut, Galle und Eiter auskotzt.

Die drei Furien aus Malmö beschreiben ihren Krach als Black Metal mit Punk-Schlagseite, die für schwedischen Death Metal der Sunlight-Ära typische Räudigkeit ist da wohl bereits mit inbegriffen und wird nicht extra erwähnt. Erwähnenswert ist allerdings, dass VÖLVA ähnlich biestig-abgründig klingen wie jener finstere Death Metal vor rund 30 Jahren, der langsam aber sicher die Gestalt von primitivem Black Metal annahm. Und primitiv geht das Trio zweifelsohne zu Werke, und zwar mit Wucht und Wut - selbige lassen Åsa, Joss und Jonna an ihren Instrumenten raus, dass es eine helle Freude ist. Stilfragen spielen dabei letztlich eine Nebenrolle, sondern hier geht es um Abgründe, Finsternis und Abscheu gegenüber Patriarchat und jene Religionen, welche die Herrschaft von Männern begünstigen. "Wir wussten von Anfang an, dass wir extreme und hasserfüllte Musik spielen wollten, die vom reinen Black Metal inspiriert war", so Åsa im Interview mit dem lesenswerten schwedischen Hinsides Magazin, "insofern war klar, dass diese Bezeichnung auftauchen würde. Der Punk bei VÖLVA tritt vor allem in unseren Persönlichkeiten zutage: Drei erwachsene Cis-Frauen, die der femininen Norm und dem Patriarchat unaufhörlich den Mittelfinger entgegenrecken."
Doch nicht nur Mittelfinger werden gereckt, sondern Jonna und Åsa bellen röchelnd Hassbatzen heraus, während sich ihr Geschrubbe auf Bass- und Gitarrensaiten mit dem fast unablässig wütend bollernden Schlagzeug zu einer Kakophonie verdichtet, welche diese Bezeichnung verdient. "Drowning Fire" verspeist saubere Metal-Produktionen zum Frühstück, um sie kurz darauf von schwarzer Galle umgeben zu erbrechen.

FAZIT: Stumpf ist Trumpf, in der Kürze liegt die Würze, und ich zahle auch gerne fünf Euro ins Phrasenschwein bzw. 60 Schwedische Kronen an Bandcamp, um mir den wilden Hexenritt gleich noch einmal zu gönnen. An VÖLVAs Durchschlagskraft reichen so manche Bands nicht heran, die länger am Start sind und "professionellere" Produktionen abliefern. Nostalgiker ebenso wie zu spät Geborene sollten hier unbedingt reinhören.

Thor Joakimsson (Info) (Review 3021x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Intro
  • The Devil
  • Drowning Fire
  • While Bleeding
  • Testify

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!