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The Mobile Homes: Trigger (Review)
Artist: | The Mobile Homes |
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Album: | Trigger |
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Medium: | LP | |
Stil: | New Wave, Electro Pop |
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Label: | Wild Kingdom/Rough Trade | |
Spieldauer: | 37:51 | |
Erschienen: | 26.03.2021 | |
Website: | [Link] |
Eine der interessantesten britischen Synth-Wave-Punk-Pop-Bands der 70er- und 80er-Jahre, die sich je auf diesem Musikplaneten tummelten, war die britische Band JAPAN, die besonders durch ihren charismatischen, extrem introvertierten Frontmann DAVID SYLVIAN hervorstach. Mit ihren Alben definierten sie sogar den sich damals vorsichtig entwickelnden Synth-Wave und Electro-Pop und hinterließen bleibende Wirkung. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie intensiv dieser Einfluss noch heute nachwirkt, ist die schwedische Band THE MOBILE HOMES, die sich nach dem grandiosen JAPAN-Song „Still Life In Mobile Homes“ vom 1981er-Album „Tin Drum“ benannten. Und die in der langen Zeit ihres Bestehens beispielsweise auch mit so namhaften Musikern wie Julian Beeston von NITZER EBB oder Karl Bartos von KRAFTWERK zusammenarbeiteten.
Heutzutage zählen THE MOBILE HOMES, deren oft düsterer Sound natürlich auch einige JAPAN-Berührungspunkte aufweist, seit ihrer Gründung im Jahr 1984 schon seit 37 Jahren in Skandinavien zur ersten Klasse der 'Elektro-Pop-Ursuppe' von CURE bis DEPECHE MODE, wobei sie, besonders mit der ansprechenden Vinyl-Variante ihres aktuellen Albums „Trigger“, für das sie sich sage und schreibe elf Jahre Zeit ließen, diesen Eindruck rundum bestätigen. Gerade dieser lange Zeitraum beeindruckt, da seit ihrem letzten Studio-Album besagte elf Jahre ins Land gezogen sind und um die Electro-Pop-Schweden, bis auf ein paar verstreute Single-Veröffentlichungen, eine ziemliche Funkstille eingetreten war. Bleibt allerdings zu hoffen, dass das eigenartige Cover mit dem maskenähnlich zugeklebten Kinderkopf nicht den Kinderschutzbund auf's Programm ruft, selbst wenn ein Blick in die Kinderaugen zeigt, dass der blondhaarige Bube viel Freude an dieser 'Verkleidung' hatte. Vielleicht weil er ja dabei „Trigger“ hören durfte.
Jedenfalls lässt auch die Mitwirkung von Sami Sirviö, dem Gitarristen von KENT, einer Band, die (nicht nur) in Schweden echten Kult-Status genießt, Großartiges erwarten. Und diese Erwartungen werden bei allen Retro-Freunden, denen der Synthie-, New-Romantic- und New-Wave-Pop mit post(traumatischen) 80er-Jahre-Steigerungen am Herzen liegt, ausgiebig erfüllt. DEPECHE MODE, NEW ORDER sowie ECHO & THE BUNNYMEN kriechen jedenfalls auf „Trigger“ aus so etwa jeder Vinyl-Rille. „Once Upon A Time I Was Handsome“ liebäugelt sogar unüberhörbar – auch vom Gesang her – mit den PET SHOP BOYS.
Alle Anderen aber, die sonst immer irgendwelche neu-modernen, noch nie dagewesenen Musik-Ideen oder in die tiefe gehende Texte erwarten, die werden auf „Trigger“ eben eher 'geTriggert' und nichts wirklich Befriedigendes finden, da THE MOBILE HOMES ausschließlich an unsere 80er-Jahre-Erinnerungen appellieren, um diese in das 2021er-Jahr zu retten und zu reproduzieren versuchen. Oder um es mit ihrem so deutlich an DEPECHE MODE erinnernden Song aus dem Jahr 2001 auszudrücken – ihnen ist „Nostalgia“ wichtiger als jede (musikalische) Gegenwart und Zukunft, die sich nicht im New-Wave-Electro-Pop abspielt.
FAZIT: Lasst euch 'Triggern' mit „Trigger“. Zumindest wenn euch der heutzutage doch als überholt geltende 80er-Jahre-New-Wave-Dark-Electro-Romantic-Pop der Marke DEPECHE MODE gefällt oder anmacht oder fasziniert oder, oder, oder… Denn unter diesen musikliebhaberischen Voraussetzungen werden euch die 1984 in Schweden gegründeten THE MOBILE HOMES voll auf die Zwölf treffen!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:34):
- Via Dolorosa (4:04)
- The Song We Didn't Have Then (4:00)
- Zero Zero (4:26)
- My Graveyard (4:24)
- Trigger (1:40)
- Seite B (19:17):
- The Sorrow Stays For Good (3:36)
- Mirror (3:44)
- Once Upon A Time I Was Handsome (3:25)
- As You Said It (3:55)
- Obscurity (4:37)
- Gesang - Hans Erkendal
- Gitarre - Sami Sirviö
- Keys - Patrik Brun, Andreas Brun, Markus Mustonen
- Schlagzeug - Markus Mustonen
- Trigger (2021) - 11/15 Punkten
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