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Robben Ford: Pure (Review)
Artist: | Robben Ford |
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Album: | Pure |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | earMusic / Edel | |
Spieldauer: | 40:08 | |
Erschienen: | 27.08.2021 | |
Website: | [Link] |
Robben Ford ist selbst im faktischen Greisenalter ein Freigeist und hörbar hungrig geblieben, wie sein letztes Studioalbum “Purple House” (2018) bewies. Der nun erscheinende Nachfolger setzt quasi noch einen drauf, was unvorhergesehene Stilmittel, Sounds und Geschmäcker angeht.
Rau kratzige diatonische Akkorde (´If You Want Me Too´) sind die eine Seite von "Pure", die andere markieren virtuose Leads, die selbst im halb akrobatischen ´A Dragon's Tail´ von Emotionen und Geschmack zeugen. Tonfolgen, die nach Nah- und Mittelost schmecken, wie im Intro ´Pure (Prelude)´ oder während des späten Titelstücks, stehen urban amerikanischem Funk mit Bläsern gegenüber (´Go´ - Klasse, das Unisono- und "call and response"-Spiel der verschiedenen Melodieinstrumente hier)
´Balafon´ erweist sich als leicht südländischer (afrikanischer?) R´n´B-Schleicher mit dröhnenden Synthesizer-Fahnen, ungeahntem Twang und nicht nur dank Percussion-Arrangements hypnotischem Charakter, der gemächliche Shuffle ´White Rock Beer… 8 Cents´ hebt den schier traumhaften Ton der Gitarre mit glockigen Höhen und bauchigen Mitten hervor, als würde man im Studio daneben stehen. Die tiefen Frequenzen erstrahlen hingegen während ´Milam Palmo´ besonders plastisch, womit sich Toningenieur und Co-Produzent Casey Wasner als Ausnahme-Knöpfedreher bewährt.
Der sich selbst erklärende Titel ´Blues For Lonnie Johnson´ - ein ganz klassischer Slow Blues - rundet diese richtiggehend aufregenden 40 Minuten ungefähr mittig platziert auf logische Weise ab. Ford ist im Blues-Kontext spätestens jetzt das, was der ehemalige Genesis-Gitarrist Steve Hackett für die Prog-Szene darstellt - ein musikalischer Weltenbummler.
FAZIT: Mit 70 Jahren ist ROBBEN FORD immer noch für Überraschungen gut, ohne seine Erdung auf "blauem" Terrain zu verlieren. "Pure" besticht einerseits tatsächlich durch einen puristischen Ansatz mit zumeist reduzierten Arrangements, zeugt aber andererseits von kompositorischem Wagemut und im gegebenen Kontext auch Freude am Experimentieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prelude
- White Rock Beer … 8cents
- Balafon
- Milam Palmo
- Go
- Blues For Lonnie Johnson
- A Dragon's Tail Pure
- If You Want Me To
- Bass - Dave Row, Brian Allen, Steve Mackey, Anton Nesbitt
- Gitarre - Robben Ford
- Keys - Robben Ford, Russell Ferrante
- Schlagzeug - Patrick Ford, Keith Carlock, Casey Wasner, Wes Little, Nate Smith, Toss Panos, Shannon Forest
- Sonstige - Bill Evans, Jeff Coffin (Saxophone), Jimmy Malis (Oud), Satam Ramgotra (Tabla)
- A Day In Nashville (2014) - 10/15 Punkten
- Purple House (2018) - 12/15 Punkten
- Pure - Vinyl Edition (2021) - 14/15 Punkten
- Pure (2021) - 13/15 Punkten
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