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Marissa Nadler: The Path Of The Clouds (Review)
Artist: | Marissa Nadler |
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Album: | The Path Of The Clouds |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter |
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Label: | Bella Union | |
Spieldauer: | 46:22 | |
Erschienen: | 29.10.2021 | |
Website: | [Link] |
Nachdem die Songwriterin MARISSA NADLER ihr letztes Album „Droneflower“ 2019 in Zusammenarbeit mit dem Dark-Rocker STEPHEN BRODSKY (CAVE IN) bereits im Home-Studio-Modus eingespielt hatte, traf sie die Pandemie insofern vielleicht weniger hart, als andere Musiker.
Als sie indes gerade von Boston nach Nashville umgezogen war, ergab sich dennoch ein Problem für sie, als es daran ging, ein Thema für ihre neue Scheibe zu finden. Denn auch wenn MARISSA auf der musikalischen Seite gerne alleine arbeitet, bezieht sie doch die Anregungen für ihr Songmaterial für gewöhnlich über die Außenwelt. Das fiel ja im Lockdown flach.
Also kam sie auf eine ganz andere Idee für ihre neue Songsammlung – auch um eine mögliche Schreibblockade zu umgehen: Sie bezog sich nämlich auf die US-Fernseh-Serie „Unsolved Mysteries“, die sie in der Pandemie-Zeit anschaute und die sich mit ungelösten Fällen von auf mysteriöse Weise verschwundenen Personen bezieht. Inspiriert von den Details der Serie, die sie sich notierte, begann sie dann ihre eigenen Geschichten zu den in der Serie porträtierten, verschwundenen Charakteren zu erfinden, die sie dann – auf gewohnt traumwandlerische Weise – in leicht morbiden, düsteren Murder-Stories der besonderen Art in ihren Dreampop-Songs verarbeitete. Dabei vermischen sich historisch akkurate Details (wie z.B. die Namen der betreffenden Charaktere) mit fiktiven Elementen, mittels derer die Musikerin die Geschichten eben dieser Charaktere nach deren Verschwinden fortschreibt – und zwar erstaunlich oft genug mit einem positiven Ausgang.
Dieser Ansatz gibt dem ganzen Projekt dann durch die fiktive Ambivalenz (die ja alles möglich und schlüssig erscheinen lässt und auch universelle Gedanken zulässt) einen persönlichen Touch, der ganz gut zu dem passt, was sie bisher stets alleine durch ihre eigene Perspektive zum Ausdruck brachte und ihre Fähigkeiten als anschauliche Geschichtenerzählerin erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt.
FAZIT: Auf der musikalischen Seite überrascht MARISSA NADLERs 'Pandemie-Album' dadurch, dass sie sich hier keineswegs ihren Folk-Roots wieder annähert und etwa in Sachen Reduktion macht, sondern – ganz im Gegenteil – mit „The Path Of The Clouds“ ihr ambitioniertestes und auch voluminösestes Album präsentiert. Nicht nur, dass sie hier bewusst mit elektronischen Klangflächen arbeitet, um den Stücken räumliche Opulenz angedeihen zu lassen, auch als Gitarristin lehnt sie sich vergleichsweise weit aus dem Fenster. Und letztlich lernte sie während dieser Produktion Klavier zu spielen und komponierte dann auch gleich auf diesem Instrument. In Kombination mit den Gastbeiträgen von SIMON RAYMONDE, MARY LATTIMORE, EMMA RUTH RUNDLE, MILKY BURGESS oder JESSE CHAMNDLER (von MERCURY REV, der Nadler das Klavier-Spiel beigebracht hatte) entstand so sogar ein betont vielschichtiges, komplexes Werk, das viele neue Facetten in MARISSA NADLERs Sound-Universum feilzubieten hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bessie Did You Make It
- The Path Of The Clouds
- Coun't Have Done The Killing
- If I Could Breathe Underwater
- Elegy
- Well Sometimes You Just Can't Stay
- From Vapor To Stardust
- Storm
- Turned Into Air
- And I Dream Of Running
- Lemon Queen
- Gesang - Marissa Nadler
- Gitarre - Marissa Nadler
- Keys - Marissa Nadler
- The Path Of The Clouds (2021) - 13/15 Punkten
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