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Grey Mouse: Animalism (Review)
Artist: | Grey Mouse |
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Album: | Animalism |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Experimental, Stoner Rock, Psychedelic |
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Label: | noname666/[addicted label] | |
Spieldauer: | 46:00 | |
Erschienen: | 29.08.2014 | |
Website: | [Link] |
Nennt sich eine Band „Graue Maus“, tauft ihr Album „Animalism“ und packt auf das Cover eine Fliege, suggeriert sie zumindest eine gewisse Naturverbundenheit. Wenn dann Sitar und Banjo zentrale Rollen in den Songs einnehmen und im Opener sogar eine Kuh blökt, wird’s doch etwas abstrus. Fast wähnt sich der Hörer auf einer Farm irgendwo in den Weiten der russischen Landschaft.
Zumindest mit der damit verbundenen Abgeschiedenheit weist die Musik gewisse Parallelen auf. Was hier präsentiert wird ist tatsächlich frei von offensichtlich gängigen musikalischen Einflüssen und hat eine völlig eigene Handschrift.
Mundharmonika und Sitar sind die maßgeblichen Stützen des Sounds, der tatsächlich kaum Vergleiche zu irgendwelchen musikalischen Strömungen bietet. Die Songs haben oft den Charakter einer Jam-Session, irgendwo in einem Holzschuppen zusammengezimmert.
Exemplarisch sei hier „Erase“ genannt, das zunächst langsam und von der Mundharmonika getragen beginnt und sich dann hinten raus in einen irgendwie staubigen Rocker verwandelt.
Der Zehnminüter „Bottom“ ist sogar richtig anstrengend. Das anfängliche Gesäusel ist schon sehr eigen, auch wenn die Atmosphäre, die von den reduzierten Klängen der Sitar erzeugt wird, durchaus ihren Reiz hat.
Leider ist aber spätestens nach drei Minuten die Luft raus. Zu gleichförmig wirken die Töne, die sich einfach nicht als schlüssiger Song erkennen lassen wollen.
„Breathe In“ macht das viel besser. Das Western-Feeling wird in einen knappen Rock‘n‘Roller verpackt, zu dem sich doch ordentlich über die angestaubte Tanzfläche eines entsprechenden Clubs fegen ließe.
Gleiches gilt für „Irritation“, das seinem Namen alle Ehre macht und mit schnellen Rhythmuswechseln inmitten eher gemächlicher Strophen überrascht. Dagegen ist der Gesang über weite Strecken Geschmacksache. Zwischen heiserem Flüstern und gedehntem Säuseln ist alles dabei. Fairerweise muss aber angemerkt werden, dass Sängerin Victoria mit ihrem unkonventionellen Stimmeinsatz doch für einige interessante Momente sorgt.
Die knapp zehn Minuten Spielzeit, die „Buzz“ im Anschluss in Anspruch nimmt, hätte sich die Band aber getrost sparen können. Manche Elemente, wie der eine oder andere Gitarrenpart, setzen zwar durchaus Akzente, auf die Länge des Songs gesehen nutzt sich der Jam-Charakter der Musik aber zu schnell ab, statt den Hörer bei Stange zu halten.
Auch der abschließende „Lizard Walk“ ist komplett verzichtbar. Zwar passt das reduzierte Getrommel mit vereinzelten Sitarmelodien gut zum Soundbild von „Animalism“, über knapp sechs Minuten gestreckt und ohne nennenswerte zusätzliche Elemente wird’s aber einfach öde.
FAZIT: Hier wird leider massenhaft Potenzial verschenkt, das sich allein aufgrund der unkonventionellen Instrumentierung bieten würde. GREY MOUSE schaffen es bis auf wenige Ausnahmen nicht, ihren durchaus vorhandenen Charakter in schlüssige Songs zu transferieren. Daher versandet die Musik irgendwo zwischen „ganz nett“ und „anstrengend“ und wird wohl kaum öfter auf dem Plattenteller landen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Animalism
- Erase
- Bottom
- Breathe In
- Irritation
- Buzz
- Lizard Walk
- Bass - Alexey Chunikhin
- Gesang - Victoria Barsukova
- Gitarre - Anton Orlov, Herman Aleshin, Andrew Batalin
- Schlagzeug - Kirill Chunikhin
- Sonstige - Sergey Perehov (Sitar), Maxim Shutikov (Sitar, Harmonica), Arseny Fedorov (Banjo)
- Animalism (2014) - 5/15 Punkten
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