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Girlwoman: Das Große Ganze (Review)
Artist: | Girlwoman |
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Album: | Das Große Ganze |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Pop |
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Label: | Staatsakt | |
Spieldauer: | 46:17 | |
Erschienen: | 05.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Wenn junge Nachwuchskünstler in dem „Bilderbuch mit einer gewaltigen Sammlung an Momentaufnahmen“ aus ihrem Kopp blättern – wie das auch GIRLWOMAN auf ihrem Debütalbum tut – verlieren sie oft den Blick für „Das Große Ganze“.
Nicht so in diesem Fall. Denn um den Überblick zu behalten, tat sich die Bielefelder Künstlerin mit dem Musiker und Produzenten RASMUS EXNER und der französischen Grammy-Preisträgerin VERONICA FERRARO zusammen, um – mit dem Blick aus der Vogelperspektive – den E-Pop-Songs von GIRLWOMAN Gesicht und Format zu verleihen. Während also GIRLWOMAN nach einem „Zuhause in den Dingen selbst“ sucht, wie sie mystisch formuliert, suchte Exner als Produzent nach musikalischen Mäntelchen zwischen Club, Ambient, R'n'B, ein wenig Hip-Hop, Downbeat und New Wave-Pop für die einzelnen Songs und Ferraro sorgte im Mix für ein einheitlichen Klangbild.
GIRLWOMAN hat mittels ihrer sprachlichen Mittel eine interessante Art für sich entwickelt, die Ideen, Beobachtungen und Eindrücke, die sie in ihren Songs verarbeitet, für sich sinnmachend zu sortieren und in Kontext zueinander zu stellen. So macht sie sich irgendwo zwischen Gebrauchspoetik und Umgangssprache Gedanken über die Zusammenhänge wischen äußerer Form und philosophischem Gehalt. Ihre Metaphern und Aphorismen beschäftigen sich hierbei gerne mit Oberflächen, Materialien, Farben und Formen, denen sie eine (oder wie in „Prisma“ mehrere) bestimmte Bedeutung(en) beimisst – dabei aber in Tracks wie „Fata Morgana“ auch einräumt, dass alles nur ein Scheingebilde sein könnte.
Aber in Details wollte sich GIRLWOMAN schließlich nie verlieren. Stattdessen geht es ja um „Das Große Ganze“.
FAZIT: Obwohl viel mit Drumcomputern, Synth-Bass und Keyboardsounds gearbeitet wird, ist „Das Große Ganze“ keine rein elektronische Angelegenheit, denn gelegentliche Gitarrensounds und insbesondere die Beiträge des Berliner Komponisten und Pianisten LAMBERT in dem gemeinsam erarbeiteten, zweiteiligen Kernstück der Scheibe „Morgen ist alles anders“ sorgen für die notwendige organische Bodenhaftung dieser charmanten, wenn auch vielleicht ein wenig zu melancholisch geratenen, zeitgemäßen Pop-Scheibe, mit der GIRLWOMAN und ihre Mitstreiter eindrucksvoll belegen, dass man heutzutage mit der richtigen kreativen Einstellung auch aus der 'Provinz' einiges reißen kann.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prisma
- Die Nacht
- Strom Linie Form
- Fata Morgana
- Nur Mut
- Monochrom
- Rote Riesen schlafen nicht
- Plattenweg
- Tick Tack Trauma
- Morgen ist alles anders, Pt. 1
- Morgen ist alles anders, Pt. 2
- Anybody Out There?
- Outro
- Bass - Rasmus Exner
- Gesang - Girlwoman
- Gitarre - Rasmus Exner
- Keys - Rasmus Exner, Lambert
- Schlagzeug - Rasmus Exner
- Das Große Ganze (2021) - 11/15 Punkten
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