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Chris Jagger: Mixing Up the Medicine (Review)
Artist: | Chris Jagger |
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Album: | Mixing Up the Medicine |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | R´n´B |
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Label: | BMG Rights Management / Warner | |
Spieldauer: | 45:34 | |
Erschienen: | 03.09.2021 | |
Website: | - |
Obgleich CHRIS JAGGER seit je im Schatten seines überlebensgroßen Bruders "Sir" Mick steht, ist er strenggenommen der Umtriebigere von ihnen beiden. Der Mann schreibt seit Jahren Songs, deren Zahl weit in den dreistelligen Bereich geschossen ist, macht Studioaufnahmen im Akkord und stellt dieser Tage obenrein seine Autobiografie "Talking To Myself" zur Diskussion. Da wirkt ein neues Album im Rahmen seiner Tätigkeit als Solokünstler fast wie eine Fußnote.
Nichtsdestoweniger entpuppt sich selbiges rasch als Freudenfest für Fans von Popmusik, wie sie vor ungefähr 70 Jahren langsam und sicher sowohl in den Vereinigten Staaten als auch Großbritannien salonfähig gemacht wurde.
´Anyone Seen My Heart´ gibt mit kitschiger Farfisa-Orgel, swingendem Beatles-Rhythmus und elegantem Bläsersatz die Stoßrichtung für weite Teile des restlichen Materials vor. "Mixing Up the Medicine" verschränkt wenig britischen Blues mit viel Soul und Rhythm´n´Blues der ursprünglichsten Sorte, wobei Rock´n´Roll zwar eine Rolle spielt, aber nicht im Sinne bratender Zerr-Gitarren verstanden werden sollte.
Schließlich steht Pianist Charlie Hart als faktisch ebenbürtiger Musiker neben Jagger und hat einen Großteil des Songwritings für die Platte gestemmt. Letzten Endes kreisen die Arrangements aber vielleicht erstaunlicherweise um die Blasinstrumente, wozu auch eine Mundharmonika (´Loves Around The Corner´) gehört. Blues, mit dem man sie gemeinhin assoziiert, nimmt aber keine bedeutendere Rolle ein als andere Stile, und ´Talking To Myself´ dürfte das offenste Bekenntnis dazu auf "Mixing Up the Medicine" sein.
Die insgesamt zehn Tracks gefallen von ihren kompakten Strukturen entkoppelt wegen hintersinniger Lyrics und Jaggers in allen Situationen untrüglich entspannt wirkender Gesangsstimme. Auf fällt zudem, dass die Stücke in der zweiten Hälfte zunehmend jazziger werden, wobei John Etheridge als Gitarist mit metaphorischen Seidenhandschuhen ins Schlaglicht rückt.
FAZIT: Eine lässige Retro-Abfahrt im Zeichen klassischer Liedermacher - CHRIS JAGGERs neues Soloalbum reflektiert die Souvernität eins hauptberuflichen Songwriters, der in vielen populärmusikalischen Richtungen der letzten 50 bis 70 Jahre wildert und regelmäßig Perlen freilegt, die mit unaufdringlicher Altersweisheit versehen für sich (und ihn) einnehmen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Anyone Seen My Heart
- Merry Go Round
- Loves Around The Corner
- Talking To Myself
- Happy As A Lamb
- A Love Like This
- Loves Horn
- Wee Wee Tailor
- Hey Brother
- Too Many Cockerels
- Bass - Olly Blanchflower
- Gesang - Chris Jagger, John Etheridge
- Gitarre - Chris Jagger
- Keys - Charlie Hart
- Schlagzeug - Dylan Howe
- Sonstige - Nick Payn, Frank Mead (Bläser)
- The Ridge (2009) - 11/15 Punkten
- All The Best (2017)
- Mixing Up the Medicine (2021) - 12/15 Punkten
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