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Antony Kalugin: Stellar Gardener (Review)

Artist:

Antony Kalugin

Antony Kalugin: Stellar Gardener
Album:

Stellar Gardener

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Caerllysi Music/Just For Kicks
Spieldauer: 55:19
Erschienen: 26.03.2021
Website: [Link]

Kaum hat der Kopf hinter KARFAGEN, SUNCHILD, HOGGWASH und AKKO sein erstes Solo-Album veröffentlicht, schon schiebt er im Grunde genommen eine Art Fortsetzung des auf „Marshmellow Moondust“ begonnenen Weges, dessen Musik-Pfade sich unübersehbar kreuzen, hinterher.

Schon in Gestaltung und Textgebung greift Kalugin überdeutlich auf sein 2020er-Debüt zurück, indem er zwei gut 20 Minuten lange Songs wählt, die sich jeweils aus einem der beiden Worte des Albumtitels zusammensetzen und so einen ganz neuen Sinn ergeben – in diesem Falle der Stern/Gärtner.

Stellar Gardener“ hat einen sehr traurigen Hintergrund, wie man der Widmung im Inneren des Digipaks entnehmen kann. Denn es ist Kalugins kurz vor Weinachten verstorbener Mutter gewidmet, wozu er schreibt: „In Gedenken an meine Mutter Irina Kalugina (15.07.1958 – 11.12.2020). Du wirst immer meine Sterngärtnerin bleiben.“

Diese Widmung ändert zwar nichts an der musikalischen Ausrichtung – nach wie vor lebt „Stellar Gardener“ von atmosphärischem, symphonischem Prog und Art Rock, der sich deutlich an den Klangwelten der Band-Projekte des ukrainischen Multiinstrumentalisten orientiert – dafür aber geht er speziell in die Tiefe und man bemerkt die verstärkte Melancholie hinter Kalugins zweitem Solo-Album, die sicher dem Tod seiner Mutter geschuldet ist.

Aber es gibt auch ungewöhnlich druckvolle Momente, die mal nach dynamischeren CAMEL oder bombastischen ELP klingen, doch immer wieder von den ruhigen, akustischen Passagen abgelöst und regelrecht dramatisiert werden. Weibliche Chorgesänge erheben sich aus dem Hintergrund, synthetische Flöten begleiten sie dabei, E-Gitarren schwenken ansatzlos zu akustischen Gitarren über, wobei jedoch grundsätzlich der umfangreiche Keyboard-Park von Kalugin (besonders die bereits auf dem Vorgänger verwendete VSTi Korg Legacy Collection) im Mittelpunkt des gärtnerischen Sternenfluges steht, der einem die Sterne vom Himmel holt, damit der Schwertwal ähnlich wie auf dem futuristischen Cover von Igor Sokolskiy ungestört durch's All schweben kann.

Die vier kurzen Stücke wiederum erscheinen wie die komprimierte und somit auch druckvollere Zusammenfassung der zwei Longtracks und sind eine schöne, aber nicht wirklich unverzichtbare Beigabe. Zugleich aber stellen sie den grüßten Unterschied zum Kalugin-Debüt dar, welches sich ausschließlich auf die beiden Longtracks beschränkte.

Übrigens bemerkt Kalugin zu „Stellar Gardner“ selber, dass ihm beim ersten Teil von „Stellar“ als Inspiration die Siebziger-Jahre-Werke von PAT METHENY dienten. Nun gut, Jazz wird sicher niemand erwarten, aber hört man genauer auf das Gitarrespiel, dann versteht man, was Kalugin meint. Schön auch, dass in diesem Sinne mal ein Metheny und nicht wie auf vielen anderen Prog-Alben immer wieder nur ein Gilmour, Oldfield oder Hackett als Vorbild gilt.

Ansonsten darf man fast durchgängig Referenzen in Richtung SUNCHILD und KARFAGEN entdecken, wobei scheinbar auch die FLOWER KINGS ihre königliche Musik-Blumen-Pracht verstreuen. Da hat der Gärtner tatsächlich ganze Arbeit geleistet.

FAZIT: Mit „Stellar Gardener“ ehrt der ukrainische Multi-Instrumentalist ANTONY KALUGIN seine kürzlich verstorbene Mutter mit dem für ihn und besonders seine Bands KARFAGEN und SUNCHILD typischen Symphonic Prog und instrumentalen Art Rock. Sicher wäre nach diesem bewegenden Album seine Mutter stolz auf ihn und die Freunde besagter Bands dürfen begeistert sein.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2478x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Stellar
  • Gardener
  • Bonus Tracks:
  • Stellar Castle
  • Stellar Garden
  • Stellar Age
  • Stellar Heart

Besetzung:

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