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Amythyst Kiah: Wary + Strange (Review)
Artist: | Amythyst Kiah |
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Album: | Wary + Strange |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Rounder / Universal | |
Spieldauer: | 41:11 | |
Erschienen: | 18.06.2021 | |
Website: | [Link] |
Amythyst Kiahs erste Veröffentlichung beim Label Rounder ist thematisch bedingt ein eher ruhiges Album geworden. Die Sängerin und Komponistin setzt sich in den Texten ihrer aktuellen Songs schonungslos mit familiären Abgründen, psychischen Problemen und aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen (sexuelle Identität, nicht zuletzt ihre eigene) auseinander, wozu sie ein nichtsdestoweniger spannendes Klangpanorama aufspannt.
So wuchtig wie ´Black Myself´, das im (zurückhaltenderen, akustischen) Original von Our Native Daughters stammt, wo Kiah an der Seite von Rhiannon Giddens, Leyla McCalla und Allison Russell aktiv ist, wird "Wary + Strange" in seinem weiteren Verlauf nicht mehr, doch das ist keineswegs schlimm, im Gegenteil: Die in den geschichtsträchtigen Sound City Studios in Los Angeles aufgenommene Platte beeindruckt vom kompositorischen Gehalt der teils mithilfe außenstehender Songwriter entstandenen Stücke abgesehen speziell wegen ihrer dynamischen Produktion.
Das hypnotisch polternde Doppel aus ´Hangover Blues´ und ´Fracture Me´ trägt logischerweise Gospel-Züge, die wehmütigen Balladen ´Wild Turkey´ und ´Firewater´ (hier dringt allerdings emotionales Sonnenlicht durch) wurden sehr minimalistisch in Szene gesetzt und brauchen auch nicht viel mehr als ein Melodie-Instrument neben der charismatischen Stimme der Künstlerin. So wie sie zwischen Aufbegehren und Melancholie schwankt, erinnert "Wary + Strange an Tracy Chapmans aufsehenerregendes Debütalbum (1988), und in jüngerer Zeit hat man ähnliche Inhalte nur selten in musikalisch so mitreißender Form angesprochen gehört.
Der Herzschmerz-Country ´Ballad Of Lost´, wo Pedal-Steel-Mann Rich Hinman für bittersüße Zwischentöne sorgt, sowie der rauchige Rhythm´n´Blues von ´Tender Organs´ und ´Sleeping Queen´ rundet eine Platte ab, die …
FAZIT: … weitergedachte Americana-Mucke mit eindringlichen Lyrics bietet, die umso packender von einer starken Stimme vorgetragen werden - AMYTHYST KIAH sollte spätestens mit "Wary + Strange" auch bei europäischen Fans von amerikanischem Roots-Pop und -Rock landen, denn ihre Songs sind einerseits sehr griffig, andererseits kunstvoll und fantastisch arrangiert, also die perfekte Mischung aus Unterhaltung und Tiefgang.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Soapbox
- Black Myself
- Wild Turkey
- Hangover Blues
- Fracture Me
- Firewater
- Tender Organs
- Ballad Of Lost
- Sleeping Queen
- Opaque
- Soapbox Reprise
- Bass - Wendy Melvoin, Gabe Noel
- Gesang - Amythyst Kiah
- Gitarre - Blake Mills, Rich Hinman
- Keys - Ethan Gruska
- Wary + Strange (2021) - 11/15 Punkten
- Wary + Strange (2021) - 12/15 Punkten
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