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Zirp: Circle Divine (Review)

Artist:

Zirp

Zirp: Circle Divine
Album:

Circle Divine

Medium: CD/Download
Stil:

Fusion Folk Rock Jazz

Label: Selbstverlag
Spieldauer: 56:42
Erschienen: 23.10.2020
Website: [Link]

Drehleier trifft Rock, trifft Folk, trifft Jazz. So oder ähnlich könnte man das zweite Album der Dresdener Musiker ZIRP beschreiben, wobei es dieses Label eben auch nur zum Teil trifft. „Circle Divine“ liefert diesem Banner entsprechend adäquat anspruchsvolles Liedgut, ohne die HörerInnen über die Maßen mit verkopften Kompositionen zu langweilen. Mindestens einer der Männer hinter dem Projekt wird dem ein oder anderen Szenegänger diverser Mittelalterevents geläufig sein, denn an der Drehleier groovt und swingt mit Stephan Groth ein alter Bekannter, der seit 2012 für die Pagan-Folk Combo FAUN eben jenes Instrument bedient.

Schon die ersten Takte der Scheibe machen deutlich, dass Stephan Groth und seine Mitstreiter Olaf Peters (Gitarre, Cister), Florian Manuel Fügemann (Schlagzeug, Perkussion, Sampler), sowie Florian Kolditz (E-Bass, Kontrabass), musikalisch einen gänzlich anderen Ansatz verfolgen, als die durch zuckersüßen Gesang dominierten FAUN, denn zum einen handelt es sich mit „Circle Divine“ um ein Instrumental-Album, zum anderen werden auf der im Selbstverlag produzierten Scheibe spielerisch die Grenzen des Machbaren ausgelotet, sprich: ZIRP nehmen die HörerInnen mit auf eine Reise durch ihre musikalische Schaffenskraft, die auf dem Album mühelos den Spagat zwischen Pop, Rock, Jazz und eben Folk vollzieht, verzerrte Drehleier inklusive.

Neben den stampfenden Passagen, deren Wurzeln im Postrock / Krautrock zu verorten sind, gibt es auch immer wieder Ausgefallenes, wie den Opener „5-4-0“ im scheinbar holprigen 5/4 Takt, oder das grandiose „Seven Flow“ mit an SANTA ESMERALDAs „Don´t Let Me Be Misunderstood“ - Klatschintro erinnernden Einstieg in das technisch anspruchsvollste Stück im 7/8 Takt. Wer nun die Befürchtung hegt, solch technische Finessen würden sich negativ auf die Tanzbarkeit oder den Hörgenuss auswirken, kann sich entspannen, denn Aufgrund der scheinbar völlig spontanen Improvisationen mit immer wieder überraschenden Wendungen kommt genau dieser postwendend auf, wobei man sicher sein kann, dass es sich hier nicht um freies Jammen der Musiker handelt, sondern die Noten Ton für Ton festgelegt sind.

Neben „Circle Divine“, einem der absoluten Highlights, können „Odd Bourreé“, das balladeske „Moon Masurka“ oder das epische „Uhrovec“ besonders gefallen. Der Abschluss gelingt mit „Low Lights“, einem hypnotischen Flötenthema zu gezupfter Gitarre und eine an den großen CHARLIE HADEN erinnernde Kontrabass-Figur enorm vielschichtig und macht Lust, das Album nochmals durchlaufen zu lassen.

FAZIT: ZIRP gelingt mit „Cicle Divine“ eine prächtige Werkschau, deren Faszination sowohl von den technischen, als auch kompositorischen Fähigkeiten der Dresdener Musiker lebt. Zudem muss man konstatieren, dass die Band dem selbstgestellten Anspruch mühelos gerecht wird und ein Werk erschaffen hat, das Anleihen bei diversen Spielarten populärer Stilrichtungen macht, um daraus letztendlich etwas vollkommen Eigenständiges zu kreieren, was die Band zu weit mehr als nur einem Geheimtipp macht.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 4168x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 5-4-0
  • Bourreé Inkarnation
  • Circle Divine*
  • Kaleidoskop
  • Zirpellois
  • Mosaic
  • Seven Flow*
  • Odd Bourreé*
  • Moon Masurka
  • Uhrovec
  • Low Lights*
  • *Anspieltipp

Besetzung:

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